European Film Festival
Regie: Sonja Heiss (Deutschland 2022)
Länge: 116 Minuten
Kindheit und Jugend in der Psychiatrie zu verbringen ist für Joachim nichts Außergewöhnliches, denn sein Vater ist der Direktor der Einrichtung. Mit ebenso viel Humor wie Gefühl erzählt der Film eine klassische Geschichte des Heranwachsens an einem besonderen Ort, an dem das, was „normal“ ist, immer wieder hinterfragt werden muss.
Was im ersten Moment vielleicht deprimierend oder gar schrecklich klingen mag, ist für den tagträumerisch veranlagten Joachim der Normalzustand, denn sein Vater ist der Direktor der Einrichtung. Wenn man ohnehin ein wenig zum Sonderlichen neigt, mag es umso angenehmer sein, in einer Umgebung zu leben, in der das, was als „normal“ angesehen wird, immer wieder in der Schwebe ist und Idiosynkrasien kaum auffallen.
Basierend auf dem autobiografischen Roman von Joachim Meyerhoff schildert der Film eine klassische Geschichte über das Heranwachsen zwischen den 1970er und 1990er-Jahren, mit zwei Brüdern und einer bundesrepublikanischen Hausfrauenmutter, die ihrer Jugend in Italien nachtrauert. Es ist eine Familien- und eine Erinnerungsgeschichte mit allen ihren Höhen und Tiefen: Von kindlichen Wutausbrüchen über die erste Liebe – hier allerdings in eine suizidgefährdete Patientin –, von Streit und der Trennung der Eltern bis hin zum Umgang mit Tod und Verlust. Es ist ein Film über das Leben, mit ebenso viel Gefühl wie Humor erzählt.
Der Erlös aus dem Kartenverkauf kommt der Lviv National Philharmonic in der Ukraine zugute, die ukrainische Musiker*innen während der russischen Aggression unterstützt und Konzerte zur Unterstützung der Ukraine veranstaltet.
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