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Leipzig international art programme© Goethe-Institut

Residenzprogramm
Pazifik - Leipzig

In Zusammenarbeit mit LIA (Leipzig International Art Programme) ermöglicht das Goethe-Institut Künstlerinnen und Künstlern aus Südostasien eine dreimonatige Residenz im Kunst- und Kulturzentrum Leipziger Baumwollspinnerei. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch Europas größte Anlage zur Verarbeitung von Baumwolle, handelt es sich beim heutigen Kreativzentrum um einen der spannendsten Produktions- und Ausstellungsorte für zeitgenössische Kunst und Kultur in Europa.

Pazifik - Leipzig

Nguyen Thi Thanh Mai

Sie machte 2006 ihren Abschluss am Huế College of Arts und schloss 2012 ihren Master of Arts in Visual Arts an der Mahasarakham University, Thailand, ab. Thanh Mai arbeitet bevorzugt mit Fotografie und Video. Ihre früheren Arbeiten konzentrieren sich auf Themen im Zusammenhang mit den Erfahrungen und Rechten von Frauen in asiatischen sozialen Kontexten. In jüngerer Zeit hat sich Fragen der persönlichen und kollektiven Identität zugewandt, mit Fokus auf Arbeitsmigranten. Sie erforscht die komplexen Beziehungen zwischen Individuum und Gesellschaft sowie die Rolle von Fantasie und Vorstellungskraft für die Vorstellung der Menschen von ihrer Existenz.

Ihre Werke wurden im Künstlerhaus Bethanien, Berlin; Jogja Biennale 2019, Yogjakarta; National Gallery Singapore; Asia Society Museum, New York; Gallery PM, HDLU Zagreb, Kroatien ausgestellt. 2014 erhielt sie ein Stipendium der Pollock-Krasner Foundation und 2021 den Excellent Artist Award from The Factory Contemporary Arts Centre (Vietnam). Sie ist Mitbegründerin des Mơ Đơ art space in Hue und des Nổ Cái Bùm art festival, Hue 2020.

Als Residenzkünstlerin wird sie Kunstfestivals in Deutschland besuchen, darunter die documenta 15 in Kassel, und künstlerische Praktiken im Kunst- und Kulturzentrum Leipziger Baumwollspinnerei studieren.
 

  • thanhmai01 © Nguyễn Thị Thanh Mai
  • thanhmai02 © Nguyễn Thị Thanh Mai
  • thanhmai03 © Nguyễn Thị Thanh Mai
  • thanhmai04 © Nguyễn Thị Thanh Mai

In Hue leben die meisten Menschen immer noch auf traditionelle Weise. Frauen müssen in das traditionelle Stereotyp der Hausfrau passen, gehorsam, leise, sanft und treu zu sein. Sexualität ist in dieser Gesellschaft ein Tabuthema. In der Schule und im Privaten gibt es nur eine sehr begrenzte Sexualerziehung, was bedeutet, dass insbesondere Mädchen ihren eigenen Körper alleine entdecken müssen. All dieser soziale Druck erzeugt bei vielen Frauen ein irrationales Gefühl von Angst und Unbehagen gegenüber dem eigenen Körper. Viele Frauen aus Mais Generation teilen die gleichen Gefühle und können kaum offen über Ängste und Wünsche sprechen. Thanh Mais Werke, insbesondere ihre zahlreichen Installationen, in denen verschiedene Medien zum Einsatz kommen, zeigen eine konsequente Auseinandersetzung mit den Tabuthemen Sexualität und Weiblichkeit sowie mit der Beziehung zwischen Körper, Gedächtnis und Gewalt, sowie neuerdings auch den Themen Migration und nationale Identität. Der Begriff des Kampfes und die Aufmerksamkeit für die schwierigen und unterdrückten Gefühle sind dabei von zentraler Bedeutung für ihre Praxis.

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