Residenzprogramm
Pazifik - Leipzig

Leipzig international art programme © Goethe-Institut

In Zusammenarbeit mit LIA (Leipzig International Art Programme) ermöglicht das Goethe-Institut Künstlerinnen und Künstlern aus Südostasien eine dreimonatige Residenz im Kunst- und Kulturzentrum Leipziger Baumwollspinnerei. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch Europas größte Anlage zur Verarbeitung von Baumwolle, handelt es sich beim heutigen Kreativzentrum um einen der spannendsten Produktions- und Ausstellungsorte für zeitgenössische Kunst und Kultur in Europa.

Cris Mora

Er wurde 1984 in Manila geboren und zog im Alter von vier Jahren nach Toronto. Mora studierte Malerei, Zeichnung, Druckgrafik und Fotografie an der University of Western Ontario in Kanada. Neben seiner Kunstpraxis ist Mora auch ein erfahrener Kulturarbeiter. Er hat als Registrar für die Newzones Gallery gearbeitet, eine kommerzielle Galerie in Kanada, als Ausstellungsdesigner des Singapore Tyler Print Institute und als Schätzer für Momart, ein in London ansässiges Kunstlogistikunternehmen. Mora hat in Kanada, Singapur und auf den Philippinen ausgestellt. Derzeit lebt und arbeitet er in Manila, wo er sich auf kulturelle Spurensuche begeben hat, um das Philippinische zu erkunden und verstehen zu lernen, warum seine Eltern von dort nach Kanada emmigrierten. Dabei geht es auch um das Verstehenwollen des “kollketiven Traumas” vieler Filippinos, die täglich mit Problemen wie Korruption, staatlicher Gewalt und städtischem Verfall konfrontiert sind und eine wichtige Ursache für den Exodus aus dem Land darstellt. Cris Mora verwendet in seiner Arbeit vor allem gefundene Materialien, die oft mit gesellschaftspolitischer Bedeutung aufgeladen sind. Neben dem Thema des “Philippinischen” beschäftigt er sich auch mit hybriden Identitäten, in Reflexion seines eigenen multikulturellen Backgrounds, der auch deutsche Wurzeln hat: Cris Großvater namens Fritz Falek emmigrierte einst selbst auf die Philippinen und heiratete dort eine Einheimische. Auf seinen Spuren erhofft Cris sich ein Verständnis der deutschen materiellen Kultur zu entwickeln. Aus philippinischen und deutschen Objekten, Textilien und Bruchstücken sollen Skulpturen, Assemblagen und Installation ventstehen, um seiner Ahnenforschung und der Erforschung von Hybridität eine Form zu geben.

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