Screening mit Diskussion
Theatertreffen 2024 in China - Screening mit Diskussion

„Bucket List“, Schaubühne Berlin
„Bucket List“, Schaubühne Berlin, © Ivan Kravtsov

Abteilung Kultur und Bildung

„Ein überaus starker Theatertreffen-Jahrgang“ (Fabian Wallmeier, rbb 24)

„Auf jeden Fall zeigt es nach den trüben, leeren Pandemiejahren wieder, was es kann.“ (Bernd Noack von der Neuern Zürcher Zeitung)

„Doch gerade weil die Auswahl dieses Jahr wie aus einem Hochglanzprospekt gegriffen schien, habe das Theatertreffen eine, Wohlstandsbehäbigkeit ausgestrahltʻ, die Unbehagen erzeugte. ,Wenig Widersprüche, keine Kontroverse: der Vorhang zu und alle Fragen geklärt. ʻ meint Eva Marburg, Theaterkritikerin für SWR Kultur.“ (SWR Kultur)


Im Rahmen seiner seit 2016 bestehenden Kooperation mit dem Berliner Theatertreffen präsentiert das Goethe-Institut China im Oktober 2024 eine Auswahl von Inszenierungen als Aufzeichnungen mit chinesischen Untertiteln. Ziel ist es, die aktuellen Trends und Debatten im deutschsprachigen Theater dem chinesischen Publikum zeitnah näherzubringen. Das diesjährige Programm umfasst die Vorführung von fünf Inszenierungen, die zum Berliner Theatertreffen 2024 eingeladen wurden, begleitet von hybriden Nachgesprächen mit Theatermacher*innen sowie eine Podiumsdiskussion mit chinesischen Kulturschaffenden, die am diesjährigen Theatertreffen in Berlin teilgenommen haben. Das Programm findet im Oktober 2024 in Zusammenarbeit mit der Abteilung Kultur und Bildung am Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Shanghai statt.
 
Zu den fünf ausgewählten Inszenierungen gehören: „Bucket List“ von Yael Ronen & Shlomi Shaban (Regie: Yael Ronen, Schaubühne Berlin), „Laios ANTHROPOLIS II“ von Roland Schimmelpfennig (Regie: Karin Beier, Deutsches Schauspielhaus Hamburg), „The Silence“ von Falk Richter (Regie: Falk Richter, Schaubühne Berlin), „Macbeth“ von William Shakespeare (Regie: Johan Simons, Schauspielhaus Bochum) und „Die Hundekot-Attacke“ (Konzept/Koproduktion: Wunderbaum, Regie: Walter Bart, Theaterhaus Jena).

Am 12. Oktober 2024 werden die Theatermacherinnen Chen Si'an und Lyu Yuzhou gemeinsam mit Lu Ying vom Goethe-Institut China in einer Podiumsdiskussion ihre persönlichen Erfahrungen beim Berliner Theatertreffen teilen. Dabei geben sie Einblicke in die aufgeführten Stücke und erörtern mit dem Publikum die aktuellen Debatten im deutschsprachigen Theater. Die Diskussion wird von der Schriftstellerin Zhou Jianing moderiert.

Mehr Details zum Programm finden Sie bitte unten.


ZEITPLAN

Theatertreffen in China 2024 - Screening mit Diskussion

Freitag, den 11. Oktober 2024, 19:30 - 21:55
19:30 - 19:40 Begrüßung
19:40 - 20:55 Videovorführung „Bucket List“, Sprache: Englisch und Deutsch mit chinesischen Untertiteln
20:55 - 21:55 Q&A, Gäste: Martín Valdés-Stauber (Dramaturgie), Lyu Yuzhou, Moderation: Chen Si’an, Sprache: Chinesisch
Orte: Goethe-Institut China (798), Abteilung Kultur und Bildung am Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland Shanghai

Samstag, den 12. Oktober 2024, 14:30 - 21:45
14:30 - 15:30 Podiumsdiskussion, Gäste: Chen Si’an, Lyu Yuzhou, Lu Ying, Moderation: Zhou Jianing, Sprache: Chinesisch
15:45 - 17:15 Videovorführung „Laios ANTHROPOLIS II“, Sprache: Deutsch mit chinesischen Untertiteln
17:15 - 18:15 Q&A, Gäste: Sybille Meier (Dramaturgie), Lyu Yuzhou, Moderation: Chen Si’an, Sprache: Chinesisch
19:00 - 20:50 Videovorführung „The Silence“, Sprache: Deutsch mit chinesischen Untertiteln
20:50 - 21:50 Q&A, Gäste: Falk Richter (Text/Regie), Nils Haarmann (Dramaturgie), Chen Si’an, Moderation: Lyu Yuzhou, Sprache: Chinesisch
Orte: Goethe-Institut China (798), Abteilung Kultur und Bildung am Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland Shanghai

Sonntag, den 13. Oktober 2024, 14:00 - 21:15
14:00 - 16:50 Videovorführung „Macbeth“ (mit einer 20-minütigen Pause), Sprache: Deutsch mit chinesischen Untertiteln
16:50 - 17:50 Q&A, Gäste: Koen Tachelet (Dramaturgie), Lyu Yuzhou, Moderation: Chen Si’an, Sprache: Chinesisch
18:30 - 20:15 Videovorführung „Die Hundekot-Attacke“, Sprache: Deutsch mit chinesischen Untertiteln
20:15 - 21:15 Q&A, Gäste: Hannah Baumann (Dramaturgie), Walter Bart (Konzept/Regie, Ensemble Wunderbaum), Chen Si’an, Moderation: Lyu Yuzhou, Sprache: Chinesisch
Orte: Goethe-Institut China (798), Abteilung Kultur und Bildung am Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland Shanghai

Samstag, 26. Oktober 2024, 14:00 - 19:00
14:00 - 15:15 Videovorführung „Bucket List“
15:30 - 17:00 Videovorführung „Laios ANTHROPOLIS II“
17:15 - 19:00 Videovorführung „Die Hundekot-Attacke“
Sprache: Deutsch mit chinesischen Untertiteln
Ort: Goethe-Institut China (798)

Sonntag, 27. Oktober 2024, 14:00 - 19:00
14:00 - 16:50 Videovorführung „Macbeth“ (mit einer 20-minütigen Pause)
17:05 - 18:55 Videovorführung „The Silence“
Sprache: Deutsch mit chinesischen Untertiteln
Ort: Goethe-Institut China (798)

Adressen:
Goethe-Institut China (Originality Square, 798 Art District, Jiuxianqiao Road 2, Chaoyang District, Beijing)
Abteilung Kultur und Bildung am Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland Shanghai (101 Cross Tower, 318 Fu Zhou Lu, Shanghai)
Eintritt frei. First come, first served.


Die Inszenierungen

Bucket List
von Yael Ronen & Shlomi Shaban

Regie: Yael Ronen
Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin
Uraufführung: 9. Dezember 2023
Was tun, wenn von einem Tag auf den anderen nichts mehr ist wie vorher? Shlomi Shaban und Yael Ronen vermessen in „Bucket List“ mit Songs zwischen Jazz und Pop und traurig-schönen Bildern eine Flucht aus einer unerträglichen Gegenwart. (Quelle: www.berlinerfestspiele.de/theatertreffen)

Laios ANTHROPOLIS II
von Roland Schimmelpfennig

Regie: Karin Beier
Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
Uraufführung: 29. September 2023
Welche Schuld geben die Vorfahren an die Nachfahren weiter? Karin Beier und Roland Schimmelpfennig stellen Ödipus’ Vater Laios ins Zentrum ihrer scharfsinnigen Mythen-Neudichtung, die grandios von Lina Beckmann interpretiert wird.
(Quelle: www.berlinerfestspiele.de/theatertreffen)

The Silence
von Falk Richter

Regie: Falk Richter
Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin
Deutschsprachige Erstaufführung: 19. November 2023
Wie glaubwürdig ist Erinnerung? In „The Silence“ untersucht Falk Richter seine eigene Familiengeschichte und stößt auf nicht ausgesprochene Wahrheiten, verdrängte Geheimnisse und unaufgearbeitete Traumata.
(Quelle: www.berlinerfestspiele.de/theatertreffen)

Macbeth
von William Shakespeare

Deutsch von Angela Schanelec und Jürgen Gosch
Textversion von Koen Tachelet
Regie: Johan Simons
Schauspielhaus Bochum
Premiere: 12. Mai 2023
Kann eine der blutigsten Tragödien William Shakespeares komisch sein? Regisseur Johan Simons und sein umwerfendes Ensemble probieren es in „Macbeth“ aus – und schaffen großartiges Theater.
(Quelle: www.berlinerfestspiele.de/theatertreffen)


Die Hundekot-Attacke
Eine Vorstellung über Finsternis, Schönheit und Vergebung, basierend auf einer wahren Begebenheit.

Konzept: Wunderbaum
Text: Walter Bart, Hannah Baumann, Pina Bergemann, Nikita Buldyrski, Henrike Commichau, Linde Dercon, Leon Pfannenmüller, Anna K. Seidel
Theaterhaus Jena
Koproduktion mit Wunderbaum
Uraufführung: 27. Oktober 2023
Wer berichtet wann und wie über was? „Die Hundekot-Attacke“ begleitet ein Schauspielkollektiv durch die Höhen und Tiefen eines Probenprozesses an einem thüringischen Theaterhaus, das die Mechanismen der Medienwelt effektiv für sich nutzen möchte.
(Quelle: www.berlinerfestspiele.de/theatertreffen)


Die Gäste (in alphabetischer Reihenfolge)

Walter Bart, 1978 in Rotterdam geboren, schloss 2001 sein Schauspielstudium an der Toneelacademie Maastricht (NL) ab. Im selben Jahr gründete er zusammen mit Maartje Remmers, Wine Dierickx, Marleen Scholten und Matijs Jansen (und später dem Bühnenbildner Maarten van Otterdijk) das Kollektiv Wunderbaum, das in den letzten 22 Jahren mehr als 50 Produktionen realisiert hat. Bis heute bildet das Theater Rotterdam die Basis des Wunderbaum-Theaterkollektivs. Von 2018 bis 2022 stellte Wunderbaum die künstlerische Leitung des Theaterhauses Jena. Mit Wunderbaum schuf Walter Bart Theater für die große und kleine Bühne und für Orte in der Stadt.

Hannah Baumann arbeitet bis 2024 als Dramaturgin am Theaterhaus Jena. Sie wirkte mit an Projekten u.a. am Maxim Gorki Theater, Hebbel am Ufer und dem Künstler*innenhaus Mousonturm und war kuratorische Assistentin bei der Vorbereitung des Performing Exiles-Festivals. 2019 erhielt sie das Elsa Neumann-Stipendium des Landes Berlin zur Förderung junger Künstler*innen. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen auf der Entwicklung von recherchebasierten Stücken sowie auf der Begleitung gemeinsamer Schreibprozesse als Dramaturgin und Theatermacherin.

Nils Haarmann, geboren 1983 in Essen. In der Spielzeit 2009/10 Dramaturgieassistent, seit der Spielzeit 2010/11 Dramaturg an der Schaubühne am Lehniner Platz Berlin. Studium der Literatur-, Theater- und Filmwissenschaft in Mainz, Bochum, New York und Paris. Master of Arts der Université de Paris-X Nanterre bei Jean Jourdheuil. Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Übersetzungen von Theaterstücken ins Französische. Neben der Tätigkeit an der Schaubühne Arbeiten als Dramaturg für Inszenierungen von Falk Richter beim Melbourne Theatre Festival/ChunkyMove und am Théâtre National de Strasbourg sowie für Workshops auf der Venedig Biennale di Teatro 2014 und 2015 sowie mit Anne-Cécile Vandalem am Théâtre National de Bruxelles.

Sybille Meier, geboren 1971 bei Freiburg. Erstes Engagement als Dramaturgin am Theater an der Ruhr, anschließend Wechsel an das Düsseldorfer Schauspielhaus. Von 2007 bis 2013 war sie Dramaturgin am Schauspiel Köln unter der Intendanz von Karin Beier, mit der sie im selben Jahr ans Deutsche SchauSpielHaus Hamburg wechselte. Neben ihrer Arbeit als Dramaturgin übernahm sie verschiedene Lehrtätigkeiten an Hochschulen in Deutschland und der Schweiz. In der Spielzeit 2023/24 war sie verantwortlich für das fünfteilige Projekt „ANTHROPOLIS“ und wurde Leitende Dramaturgin. In der Kritiker*innenumfrage 2024 des Fachmagazins „Theater heute“ wurde Sybille Meier für „ANTHROPOLIS I-V“ als „Dramaturgin des Jahres“ ausgezeichnet.

Falk Richter (*1969, Hamburg) gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen Theaterregisseure und Dramatiker. Seit 1994 arbeitet er an vielen renommierten nationalen und internationalen Bühnen wie u.a. dem Deutschen SchauSpielHaus Hamburg, Schauspielhaus Zürich, Schauspiel Frankfurt, Schaubühne Berlin, Maxim Gorki Theater, Hamburgische Staatsoper, Nationaltheater Oslo, Toneelgroep Amsterdam, Théâtre National de Bruxelles, Ruhrtriennale, Salzburger Festspiele und dem Festival d’Avignon. Zu seinen bekanntesten und erfolgreichsten Texten gehören „GOTT IST EIN DJ“, „ELECTRONIC CITY“, „UNTER EIS“ und „TRUST“. Seine Stücke, die von hoher Aktualität zeugen, liegen in mehr als 30 Sprachen vor und werden weltweit gespielt.

Martín Valdés-Stauber ist Theatermacher und Soziologe. Seit 2023 ist er Dramaturg an der Schaubühne Berlin. Von 2017 bis 2023 gehörte er als Dramaturg zum künstlerischen Leitungsteam der Münchner Kammerspiele. Zuvor studierte er Soziologie und Wirtschaftswissenschaften in München, Friedrichshafen, Berkeley und Cambridge. Seit seiner Rückkehr nach Deutschland lehrt er an verschiedenen Universitäten. Ihn verbindet eine künstlerische Arbeitsbeziehung u.a. zu Milo Rau, Yael Ronen, Marco Layera, Philipe Quesne, Rimini Protokoll (Stefan Kaegi) und Marlene Monteiro Freitas. 2021 gründete Martín Valdés-Stauber den internationalen künstlerischen Forschungsbereich „Erinnerung als Arbeit an der Gegenwart“. 

Koen Tachelet, geboren 1964 in Antwerpen, Belgien, war unter der Leitung von Johan Simons Dramaturg am Theater NTGent. 2010 folgte er diesem an die Münchner Kammerspiele bis 2015. Tachelet arbeitet als Gastdramaturg u. a. an der Opéra Bastille Paris, der Nederlandse Opera Amsterdam und dem Internationaal Theater Amsterdam. Zudem verfasste er zahlreiche Adaptionen von Nicht-Theatertexten beispielsweise von Romanen Houellebecqs, von Joseph Roth oder Filmskripten von Kieslowski/Piesiewicz.

Chen Si’an ist Schriftstellerin, Dramaturgin, Regisseurin, Übersetzerin sowie Gründerin und künstlerische Leiterin des Sound & Furry Play Reading Festival in China. Sie hat mehrere Sammlungen von Kurzgeschichten („Eating Alive“, „A Counterfeit Life“, „From now on, I ask, you answer“) veröffentlicht und „Patti Smith Collected Lyrics, 1970- 2015“ (2022) ins Chinesische übersetzt. Zu ihren Inszenierungen gehören u.a. „Dreams Of The Ordinary“, „Be Seen“, „A Counterfeit Life“, „Underpass“ und „Following Huang Gong Wang, Visiting Fuchun Mountains“.

Lu Ying ist Beauftragte für Kulturprogramme am Goethe-Institut China und für die Konzeption und Durchführung von Kulturprogrammen in Peking zuständig. 

Lyu Yuzhou ist eine unabhängige Theatermacherin und Mitbegründerin des zeitgenössischen Performance-Ensembles _ao_ao_ing (老妖精). Ihre Bühnenpraxis changiert zwischen „dokumentarischem Theater“, „kollektiver künstlerischer Arbeit“ und „sozialer Intervention“.  Lyu Yuzhou wurde mit einem Ibsen-Stipendium ausgezeichnet und war mit ihren Arbeiten beim Helsinki Festival, dem Wuzhen Theatre Festival sowie dem Nanluoguxiang Festival eingeladen und hat in Shanghai für das Ming Contemporary Art Museum, die Power Station of Art, das Dramatic Arts Centre und das Shanghai Rockbund Art Museum gearbeitet. Sie war zu Gast bei Theaterformen2017, dem Taipei Arts Festival 2019 und im Internationalen Forum des Berliner Theatertreffens 2024.

Zhou Jianing ist Schriftstellerin und Übersetzerin englischer Literatur. Zu ihren Veröffentlichungen gehören Romansammlungen wie „Die grundlegende Schönheit“ und „Wellenlandschaft“ und die Romane „Im dichten Wald“ und „Verlassene Stadt“. Zu ihren Übersetzungen zählen Werke von J. M. Coetzee, Alice Munro, Flannery O'Connor, Joyce Carel Oates, Raymond Chandler, Jeanette Winterson usw.
 

Details

Abteilung Kultur und Bildung

318 Fuzhou Road
Shanghai

Sprache: Deutsche Videovorführung mit chinesischen Untertiteln, Q&A auf Chinesisch
Preis: Eintritt frei. First come, first served.