Judit Lőrincze empfiehlt
Kintsugi
Kintsugi ist das japanische Kunsthandwerk, zerbrochene Keramik unter Zuhilfenahme von Gold zu reparieren. Eine Kunst, die Schönheit neu erschafft und dabei die Ästhetik des Makels sichtbar werden lässt. Kintsugi, als Titel des Romans, ist zugleich das Symbol für diese alternative Familie, die vor dem Hintergrund des Zerfalls der traditionellen Familie an deren Stelle tritt und ihre Funktion übernimmt. Die Herkunftsfamilien von Tonio, Max und Reik sind ausnahmslos fragmentarisch und dysfunktional. Kintsugi steht aber auch für die Ereignisse an diesem Wochenende im Haus am See, dafür, dass aus dem Zerbrechen von Beziehungen möglicherweise etwas nicht weniger Wertvolles entsteht. „Und an den Stellen, wo die Risse waren, die Splitter, die Brüche, glänzt in verästelten Linien das Gold wie Adern aus Licht.“
S. Fischer Verlag
Miku Sophie Kühmel
Kintsugi
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 2019
ISBN 978-3-10-397459-1
304 Seiten
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Rezensionen in den deutschen Medien:
Frankfurter Allgemeine Zeitung auf Bücher.de
Frankfurter Rundschau
Süddeutsche Zeitung
Spiegel Online