Irena Samide empfiehlt
Jeder hat. Niemand darf.
Sie spricht von der Zwangsprostituierung junger Mädchen in der Republik Moldau (wussten Sie, dass es dort 300 Bordelle gibt?), Mädchen-Beschneidung in Senegal und Mangelernährung in Burundi (wussten Sie, dass dort zwei von drei Kindern unterernährt sind?), von verlassenen, in Heimen lebenden AIDS-kranken Kindern in Rumänien, Vergewaltigungsopfern in Ostkongo und Menschenhandel in Nepal. Durch die fesselnde, erzählerisch gelungene Mischung von persönlichen Erlebnissen, lebendigen Dialogen, gut recherchierten Tatsachen und historisch-politischen Hintergründen wirkt sie authentisch und kompetent zugleich. Statt Melancholie zeigt sie Lebensfreude, statt Pathos setzt sie Humor ein, statt Klage weckt sie Hoffnung, statt Zeigefingermoral spricht sie vom Enthusiasmus. Riemann zeigt, dass Veränderungen möglich sind. Zutiefst erschütternd, aber zugleich lebensbejahend ist ihr Buch, unheimlich warm und offen. Und sie nimmt ihre Leser*innen auf die Reise mit. Nach der Lektüre ist man anders. Bescheidener. Nachdenklicher. Humaner.
S. Fischer
Katja Riemann
Jeder hat. Niemand darf.
S. Fischer, Frankfurt am Main, 2020
ISBN: 978-3-10-397313-6
400 Seiten
E-Book in der Onleihe des Goethe-Instituts ausleihen
Rezensionen in den deutschen Medien:
Perlentaucher
Deutschlandfunkkultur.de