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Das Krankenhaus von Kpalimé

Das Krankenhaus von Kpalimé
Das Krankenhaus von Kpalimé | © Goethe-Institut / Do Kokou

Das Krankenhaus von Kpalimé wurde 1907 errichtet, um die medizinische Versorgung der dauerhaft in Togo lebenden Europäer zu verbessern, die vor allem in Misahöhe lebten, dessen Wirtschaftszentrum Kpalimé war. Nach 1900 wurde der Bezirk Misahöhe als Exportstandort einträglicher Waren, wie z.B. Kakao, erklärt. Auch die protestantische Bremer Mission und die katholische Steyler Mission hatten sich inzwischen in der Region angesiedelt. Misahöhe stellte sich ebenfalls als geeignete Zone für den landwirtschaftlichen Anbau der Deutschen Togo-Gesellschaft (DTG)heraus. Die Vorteile der Region lockten immer mehr Europäer nach Kpalimé. So stieg die Anzahl der Zugezogenen von 52 im Jahr 1907 auf 84 im Jahr 1913.

Die Bauarbeiten des Krankenhauses in Kpalimé begannen am 3. September 1906 und endeten im März 1907. Am 21. März desselben Jahres wurde das Gebäude an die Bezirksverwaltung von Misahöhe übergeben.
 
Der Standort des Krankenhauses wurde im Februar 1906 durch Dr. Krüger und Dr. Otto festgelegt. Das Grundstück, auf dem das Krankenhaus gebaut wurde, wurde durch den Bezirksleiter von Misahöhe gekauft und von Einheimischen gerodet, deren Arbeit als ein Beitrag zur Steuer galt.
 
Das Krankenhaus sollte zur Untersuchung und Versorgubg der Patienten  vor Ort, anstatt sie nach Lomé überzuführen. Das Krankenhaus war das erste Gebäude, das von der Regierung im Inneren des Landes erbaut wurde.
Die Bauarbeiten wurden vom Bauamt der Kolonialregierung unter der Leitung des Ingenieurs A. Bretschneider ausgeführt; die Ingenieure Ring und Rony des kolonialen Bauamtes leiteten ihrerseits die Bauleistungen und Malerarbeiten.
 
Das Krankenhaus von Kpalimé ist ein zweistöckiges Gebäude, umgeben von einer Veranda. Es misst eine Länge von 19,86 m und eine Breite von 6,09 m. Das Erdgeschoss ist aufgeteilt in drei Zimmer (von rechts nach links): ein Labor, eine Apotheke und einen Behandlungsraum. Im Obergeschoss befanden sich die Zimmer für europäische Patienten.

Das Krankenhaus verfügte insgesamt über 18 Zimmer (sieben Krankenzimmer, drei Wohnungen für Krankenpfleger, eine Bedienstetenwohnung, ein Geschäft, eine Gefängniszelle, eine Dunkelkammer, einen Sterilisationsraum und ein Badezimmer).

Die Fassade des Gebäudes wird im Erdgeschoss von zehn massiven Säulen gestützt, die Gebäudeecken mit jeweils vier. Die Rückseite des Gebäudes wird durch die vorderen Säulen mitgetragen.

Für den Bau des Gebäudes wurden, auf Grund von Geldmangel, auch lokale Materialien verwendet. Laut einem Vertrag vom 1. Mai 1906 lieferte der togoische Maurer Mensa Lawson an diesem Tag 100.000 gebrannte Ziegelsteine zu einem 1000-Stück-Preis von 25 Mark. Diese Ziegel wurden in Gadja hergestellt, wohingegen die Kiesel für den Bau aus Kpalimé selbst stammten. Das Fundament wurde aus Ziegeln errichtet, um Zement zu sparen. Die Bretter, die als Gerüst dienten, wurden vom Bezirkschef Misahöhe zur Verfügung gestellt.
18 Maurer wirkten am Bau des Gebäudes mit. Wasser, Sand und Kies wurden aus halbstündiger Entfernung von Einheimischen, die Säulen und der Zement aus Lomé angeliefert. Die Materialien für die Bedachung sowie der benötigte Kalk wurden unter der Aufsicht von Zimmermann Conradi, dem Verantwortlichen für öffentliche Bauangelegenheiten der Regierung, ebenfalls von Lomé nach Kpalimé gebracht. Das Dach bestand aus geteerter Pappe. All diese Arbeiten wurden von zwei Soldaten überwacht, die von der Bezirksverwaltung geschickt wurden.

Im Februar 1907 schickte die Kolonialregierung Dr. Martin als offiziellen Arzt nach Kpalimé, dieser verstarb jedoch am 15. März desselben Jahres und wurde bereits im Mai 1907 durch einen neuen Arzt namens Dr. Eduard von der Hellen ersetzt.
Das Krankenhaus ist heute zu einer Krankenstation umgebaut, in der Vorsorgeuntersuchungen gemacht werden.

Standortinformationen

Das Krankenhaus von Kpalimé liegt auf dem Tal, etwa 800 Meter vom Gelände des Préfecture de Kloto weit enfernt, in der Strasse Richtung Kusuntu, eines Dorfs westlich von Kpalimé.

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