Vorwort Deutsche Botschaft

Der Einfluss deutschsprachiger Wissenschaftler und Künstler, die in den 1930er-Jahren vor der nationalsozialistischen Herrschaft ins Ausland flüchten mussten, auf die Modernisierung der neugegründeten türkischen Republik bildet eines der stärksten Bande in den deutsch-türkischen Beziehungen. Eine Vielzahl von wissenschaftlichen und persönlichen Publikationen und Ausstellungen hat sich bis heute mit den Lebensgeschichten und dem Wirken von deutschsprachigen Emigranten in der Türkei befasst.

Seit Beginn meiner Amtszeit als Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Türkei im April 2006 ist es mir ein persönliches Anliegen, den enormen Einfluss von emigrierten Architekten besonders auf die Stadtplanung und -entwicklung der neuen Hauptstadt Ankara in den 1930er-Jahren zu dokumentieren.

Ich freue mich, dass mit dem Projekt  „Das Werden einer Hauptstadt: Spuren deutschsprachiger Architekten“ diese Idee auf beeindruckende Weise realisiert wurde und somit ein wichtiges Kapitel in den kulturpolitischen Beziehungen unserer Länder lebendig gehalten wird. Diese Architekten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich und ihre Arbeit in den Dienst des Aufbaus der neuen Republik gestellt und mit ihren Gebäuden bleibende Spuren in Ankara hinterlassen.

Mein Dank gilt den Mitarbeitern des Goethe-Instituts in Ankara, die sich über mehrere Monate hinweg um die Verwirklichung dieses Projektes gekümmert haben. Ganz besonders danken möchte ich dem Fotografen Çetin Ergand. Mit der Technik der Panoramafotografie ist es ihm auf eine eindrucksvolle und unvergleichliche Weise gelungen, die architektonischen Besonderheiten der zahlreichen Gebäude in den Vordergrund zu stellen. Danken möchte ich ferner der Architektenkammer der Türkei, Zweigstelle Ankara, für ihre tatkräftige und hilfreiche Unterstützung dieses gemeinsamen Projekts.

Zum Projekt „Das Werden einer Hauptstadt –Spuren deutschsprachiger Architekten“ entsteht zudem ein Katalog, ein Stadtplan ist bereits entstanden, in dem die Gebäude und Denkmäler der deutschsprachigen Architekten besonders hervorgehoben sind.