Unsere Nachbarn und ihre Einkäufe
Sparen Deutsche gern?
Wo sie normalerweise einkaufen, wie sie sparen, ob sie gerne Sonderangebote nutzen und was sie über die legendären deutschen Supermärkte denken. Ich befrage Deutsche aus den alten und neuen Bundesländern nach ihren Einkaufsgewohnheiten.
„Angehörigen der Mittelschicht war es peinlich, dort einzukaufen. Du gingst hinein und sahst reihenweise Paletten und Kartons mit Produkten, die niemand kannte. Man wollte nicht mit einer Plastiktüte aus dem Discounter gesehen und auf keinen Fall dort beim Einkaufen erwischt werden. »Die haben kein Geld für richtige Einkäufe«, hätten deine Nachbarn noch vor 40 Jahren gesagt. Und heute kauft fast jeder bei Lidl und Aldi ein“, erinnert sich die ehemalige Büroangestellte Gudrun aus dem südhessischen Alsbach an die Anfänge der Discounter-Kultur in Deutschland.
Doch bevor mir Gudrun etwas über die Einkaufsgewohnheiten ihrer Landsleute erzählt und mich auf einen Bummel durch die hiesigen Geschäfte mitnimmt, erfahre ich viel über die Geschichte des deutschen Einzelhandels. Unter anderem, dass er in der Zeit vor und nach dem Zweiten Weltkrieg überwiegend aus kleinen Geschäften bestand. Zum Beispiel dem kleinen Lebensmittelladen, den Anna Albrecht 1914 in Essen-Schonnebeck eröffnete. Als ihre Söhne Karl und Theo nach dem Krieg nach Hause kamen, bemerkten sie, dass der Laden ihrer Mutter nicht nur nicht zerstört worden war, sondern auch ziemlich gute Umsätze machte. 1948 eröffneten Karl und Theo Albrecht vier weitere Filialen und schufen nach und nach ein Imperium: die Discount-Einzelhandelsgruppe Aldi, die heute Filialen auf vier Kontinenten betreibt und weltweit der siebtgrößte Lebensmittelhändler ist. Als Karl Albrecht, der ältere der beiden Brüder, 2014 verstarb, war er der reichste Mensch Deutschlands.
Gudrun lebt auf einem Hügel, also fährt sie mit dem Auto zum Einkaufen. Sämtliche größeren Geschäfte befinden sich an einem Ort. Es gibt dort einen Supermarkt der Edeka-Gruppe, eines der größten deutschen Unternehmensverbunde, der 1907 in Leipzig gegründet wurde und nach dem Zweiten Weltkrieg Supermärkte und SB-Warenhäuser in ganz Deutschland eröffnete. Außerdem gibt es Filialen der Discount-Einzelhandelsgruppe Aldi, die 2020 einen Umsatz von über 50 Milliarden erzielte, des Discountunternehmens Lidl, das allein in Deutschland 3301 Standorte betreibt, und der Biosupermarkt-Kette Alnatura. In jedem von ihnen hat Gudrun ihre Lieblingsprodukte. Und sie besucht sie nacheinander mit ihrer Einkaufsliste. Sie schaut sich auch die Prospekte an, sucht sich aber nur die Produkte aus, die sie gerade benötigt. Vor allem Milchprodukte, zum Beispiel Butter, kauft sie gern im Angebot.
Eine Einkaufsliste hilft, Geld zu sparen.
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Ihren Kräutertee und ihre Zahnpasta mit Vitamin D kauft Gudrun bei Alnatura. Obst und Gemüse kauft sie bei Lidl, weil sie dort immer frisch und günstig sind. „Es ist heute keine Schande mehr, in Discountern einzukaufen“, fügt sie hinzu. „Die Wahrnehmung veränderte sich, als die Besitzer beschlossen, ihr Sortiment zu erweitern und die Inneneinrichtung zu verändern. Die Paletten wurden durch Einkaufsregale ersetzt. Heute bekommst du bei Aldi auch problemlos Räucherlachs, Garnelen und Champagner – das gab es vor 20 Jahren noch nicht. Dazu kommt, dass Grundnahrungsmittel dort weiterhin sehr günstig sind. Und die Deutschen sind bekanntermaßen ein sehr sparsames Volk“, lacht die Alsbacherin. Nach Angaben von Eurostat hatte Deutschland noch vor drei Jahren – nach Luxemburg – die zweithöchste Sparquote privater Haushalte in Europa. Im Laufe unseres Gesprächs erinnert sich Gudrun an eine kontroverse Werbekampagne der deutschen Elektronikhandelskette Saturn aus dem Jahr 2002. „Geiz ist geil“, hieß damals der Slogan. Dadurch wurde das Thema Sparsamkeit noch mehr in den Fokus gerückt.
„Einige meiner Bekannten wetteiferten geradezu miteinander, wer die besten Schnäppchen machte oder die günstigsten Konditionen herausschlug. Selbstverständlich gibt es Menschen, die sparen müssen, weil sie kein hohes Einkommen haben. Doch daneben gibt es auch viele Menschen, für die das Sparen eher so etwas wie ein Sport ist. Sie wollen um jeden Preis die besten Angebote finden, vor allem in den Discountern. Ich habe schon oft gesehen, wie Menschen, nachdem sie ihre Einkäufe bezahlt haben, noch schnell den Kassenzettel überprüfen, ob auch wirklich alles richtig berechnet wurde“, erzählt Gudrun. Sie hat jedoch auch schon Traktorblockaden vor Supermarktlagern erlebt, mit denen Landwirte gegen zu niedrige Preise protestieren. „Denn wir wollen zwar einerseits umweltbewusster leben, wir wollen, dass es den Tieren besser geht und dass die Chemie aus den Äckern und Lebensmitteln verschwindet, aber wir wollen auf keinen Fall dafür bezahlen. Es soll am besten umsonst oder so günstig wie möglich sein“, resümiert Gudrun.
Auch in Zeiten der Pandemie sparen die Deutschen weiter, sie sind jedoch nicht mehr europaweit führend. In einer im August 2020 von der ING Bank veröffentlichten Studie zum Einfluss von COVID-19 auf das Sparverhalten gaben nur 17 Prozent der Deutschen an, weniger auszugeben als bisher (in Polen 24 Prozent).
„Ich gehe seit der Corona-Krise seltener einkaufen. Nur noch einmal in der Woche, dafür aber richtig. Ich glaube, viele andere machen das auch so. Jedenfalls sehe ich in der Schlange vor der Kasse nur noch volle Einkaufswagen. Es wurde sogar eine Maschine entwickelt, die Einkaufswagen automatisch desinfiziert“,
erzählt Gudrun. „Die Leute halten auch nicht mehr an, um sich miteinander zu unterhalten. Es ist ja auch nicht mehr so einfach, Bekannte zu erkennen, weil alle Masken tragen“, fügt sie hinzu.
Überquellende Regale
Antje aus Zwickau sagt über sich selbst, dass sie einer seltenen Spezies angehört. „Ich bin eine Hausfrau im Ruhestand, die ihr halbes Leben lang keinen Beruf ausgeübt hat“, erklärt sie. Seitdem ihre fünf Kinder erwachsen sind, verbringt sie die meiste Zeit in dem zwei Hektar großen Garten ihres Elternhauses in Zwickau. 1989 zog sie aus dem ehemaligen Ost-Berlin hierher zurück, drei Monate vor dem Fall der Mauer.
Mit dem Obst aus ihrem Garten könnte Antje einen halben Wochenmarkt versorgen. Sie erntet Pfirsiche, Äpfel, Birnen, Pflaumen, Himbeeren und Preiselbeeren. Einen großen Teil davon lagert sie im Keller für den Winter ein. Sie geht nur einmal in der Woche zum Einkaufen – zu Lidl, weil der am nächsten ist und sie ihn zu Fuß erreichen kann, aber im Grunde ist ihr der Name des Discounters egal. Dabei ist Lidl mit insgesamt über 11 000 Filialen in Europa, den USA und Hongkong ein echtes deutsches Markenzeichen. Und der 81-jährige Dieter Schwarz, der Sohn eines der Firmengründer, ist mit einem geschätzten Vermögen von 41,8 Milliarden Euro heute der reichste Mensch Deutschlands. Die Schwarz-Gruppe, zu der Lidl und Kaufland gehören, ist eines der größten Familienunternehmen in Deutschland.
Mit dem Obst aus ihrem Garten könnte Antje einen halben Wochenmarkt versorgen.
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Davon, dass kaum zwei Kilometer von ihr entfernt eine andere Welt existierte, konnte sich Antje im Frühjahr 1989 überzeugen, noch vor dem Fall der Mauer. „Ich bekam die Erlaubnis, meine Bekannten in West-Berlin zu besuchen. Als ich mit ihnen in den Supermarkt ging und die vollen Regale sah, wurde mir wortwörtlich schlecht. So schlecht, dass ich bis zum späten Abend nichts mehr essen konnte. Als wären mir all der Luxus und Überfluss auf den Magen geschlagen“, erinnert sie sich. Auch als die Mauer schließlich fiel, blieben die Preise in den alten und neuen Bundesländern noch lange unterschiedlich. „Im Osten war alles viel teurer, also fuhr ich zum Einkaufen nach Bayern. Ich kaufte meinen Kindern dort Obst und Süßigkeiten, die sie vorher nie gegessen hatten“, erzählt Antje.
Erst viele Monate nach der Währungsunion im Juli 1990 pendelten sich die Preise allmählich ein. „Auch die westdeutschen Handelsketten drängten in die neuen Bundesländer, und schon bald entstanden all die modernen Supermärkte und SB-Warenhäuser, die ich persönlich nicht besonders mag. Wie viel Zeit man dort allein schon für den Weg zwischen den Regalen benötigt!“, stöhnt Antje.
Wie vor über 30 Jahren versucht sie auch heute noch, unnötige Ausgaben zu vermeiden. „Wir werfen jeden Tag so viel weg: Essen, Kleidung, Bücher, Plastik. Wir stellen Produkte her, die kurze Zeit später auf dem Müll landen“, sagt sie und hat damit recht. Nach Angaben von Eurostat lag Deutschland 2017 bei der Erzeugung von Siedlungsabfällen mit 633 kg jährlich pro Person EU-weit an dritter Stelle (zum Vergleich: In Polen lag dieser Wert bei 315 kg). „In der DDR gab es keinen Überfluss, wir verwerteten sämtliche Behälter und Lebensmittelreste“, erinnert sich Antje. Auch heute versucht sie noch, nach dieser Devise zu leben. Sie kauft nicht mehr ein, als sie benötigt, sie kauft ihre Kleidung im Second-Hand-Laden und benutzt eine wiederverwendbare Einkaufstasche. Ihre leeren Zahnpastatuben und Joghurtbecher wirft sie in die gelbe Tonne, in der Hoffnung, dass sie recycelt werden.
Der Fotograf Harf Zimmermann dokumentierte ein Jahr lang das Leben in der Hufelandstraße, die zu DDR-Zeiten als der „Kurfürstendamm des Ostens“ galt und in der es viele Familiengeschäfte und -betriebe gab: von Bäckern und Schuhmachern über ein Zoogeschäft und einen Strumpfwirker. | @ Harf Zimmermann
Die Ideale und der Geldbeutel
Carola aus Hessen ist als Pressesprecherin für ein großes Dienstleistungsunternehmen tätig. Sie hat keine festen Einkaufsgewohnheiten, sondern geht dann einkaufen, wenn es ihre Zeit erlaubt. Grundprodukte kauft sie in der Regel bei Aldi oder Rewe. Sie kauft auch regelmäßig bei Alnatura ein, der größten deutschen Bio-Supermarktkette, die 1984 gegründet wurde. Manchmal geht sie auch in den DM-Markt, eine Drogerie, in der Kosmetik, Medizinprodukte, Reinigungsmittel und gesunde Lebensmittel angeboten werden. Einer der Werbeslogans des Unternehmens lautet: „Hier bin ich Mensch, hier kauf ich ein.“„Die Besitzer dieser beiden Unternehmen – Götz Rehn von Alnatura und Götz Werner von dm – machen keinen Hehl aus ihrer Unternehmensphilosophie“, erklärt Carola. „Auch wenn den Kunden diese Philosophie vielleicht nicht bewusst ist, ergeben das Produktportfolio sowie das gesellschaftliche und ökologische Engagement dieser Unternehmen ein stimmiges Markenbild. Man merkt, dass sie sich an der gesellschaftlichen Debatte beteiligen und soziale Verantwortung tragen wollen“, erklärt Carola.
Für Carola ist die Philosophie, die hinter einer Marke steht, sehr wichtig. Früher arbeitete sie für den Konsumgüter-Konzern Proctor & Gamble, in dem immer wieder betont wurde, ein Unternehmen müsse eine Mission haben. Doch Carola und ihre deutschen Kollegen wussten mit dieser Aussage - zumindest anfangs – nicht wirklich etwas anzufangen. „Wir waren in einer Zeit aufgewachsen, in der es vor allem um das große Geld ging und der Erfolg eines Unternehmens ausschließlich an seinen Umsätzen gemessen wurde“, erklärt sie und fügt hinzu, dass immer mehr deutsche Konsumenten sich Unternehmen wünschen, die sich gesellschaftlich und ökologisch engagieren. Dies bestätigt eine Studie der deutschen Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) aus dem Jahr 2019, nach der 55 Prozent der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher beim Einkauf vor allem auf die Qualität achten und nur 45 Prozent eher auf den Preis – vor zehn Jahren war das Verhältnis noch umgekehrt.
„Einerseits wünschen wir uns qualitative Produkte von Firmen, die Stellung beziehen und sich für das Allgemeinwohl einsetzen, doch andererseits scheitert dieser Wunsch oft am Geldbeutel. Wir sagen, wir brauchen mehr Tierschutz und kaufen anschließend das billigste Schweine- oder Hühnerfleisch. Wer ist schon bereit, für Bio-Fleisch den vierfachen Preis zu bezahlen? Ein Kilo Bio-Rinderfilet kostet in Deutschland circa 70 Euro. Infolgedessen geht es den großen Schlachtereien, in denen jeden Tag Zehntausende von Tieren getötet werden, nach wie vor sehr gut. Wir kämpfen in Deutschland, wie in vielen anderen Ländern auch, mit der Diskrepanz zwischen unseren Idealen und unseren finanziellen Möglichkeiten. Wir geben vergleichsweise wenig Geld für Essen aus, obwohl wir ein reiches Land sind“, erklärt Carola.
Billig und ökologisch? Das passt nicht zusammen. | Foto: Pixabay
Laut Eurostat entfielen 2018 bei einem durchschnittlichen deutschen Haushalt nur 10,8 Prozent der privaten Konsumausgaben auf Lebensmittel und nicht-alkoholische Getränke. Damit lag Deutschland an fünftletzter Stelle. Zum Vergleich: In Rumänien lag dieser Wert bei 27,8 Prozent, in Polen bei 16,4 Prozent und im EU-Durchschnitt bei 12,1 Prozent. „Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln steigt jedoch ständig, auch das verändert sich also allmählich“, tröstet Carola. Wenn wir den Statistiken vor der Pandemie glauben dürfen, verzeichneten die deutschen Drogeriemärkte, die Bio-Produkte anbieten, 2019 ein Umsatzplus von 4,6 Prozent (GfK).
Der Osten, der Westen und der Süden
Sonja ist Kindergärtnerin, doch seit über drei Jahren arbeitet sie nebenbei als Kassiererin in einer Rewe-Filiale. Sonntags hat sie frei. „Das war schon immer so“, kommentiert sie das deutsche Ladenschlussgesetz, das 1956 eingeführt wurde. „Und es ist wohl schon so sehr in unserer Mentalität verankert, dass niemand – weder die Konsumenten noch die Unternehmen – mehr wirklich versucht, etwas daran zu ändern“, fügt sie hinzu.In der Rewe-Filiale, die in der Nähe des Hamburg Airports, des ältesten Flughafens Europas (seit 1912 in Betrieb), ungefähr acht Kilometer vom Hamburger Stadtzentrum entfernt liegt, räumt Sonja die Regale ein und bedient Einheimische, Touristen und das Flugpersonal. Das Innere der Filiale unterscheidet sich nicht besonders von polnischen Supermärkten: Obst und Gemüse direkt am Eingang, eine Käse, Fleisch-und Wursttheke sowie Regale mit ordentlich aufgereihten Produkten. Auch die Preise sind ähnlich wie in Polen, trotz der Unterschiede im Bruttoinlandsprodukt (2018 lag das BIP pro Kopf in Deutschland bei 52559 Dollar und in Polen bei 31939 Dollar).
„Die deutschen Kunden wirken auf mich irgendwie gestresster. Sie kommen morgens in den Laden gehetzt, um sich ihre Brötchen, ihre Morgenpost oder ihre Bild-Zeitung und Produkte, die gerade im Angebot sind, zu kaufen“,
In einer solchen Schlange steht gerade Robert, ein Monteur aus Nordrhein-Westfalen. „Die Menschen in der Schlange sind sehr freundlich. Wenn ich nur ein oder zwei Produkte zum Frühstück einkaufe und dazu noch meine Arbeitskleidung trage, lassen sie mich oft vor. Als er vor sechs Jahren in die Nähe von Dortmund zog, war das Erste, was ihm auffiel, das Flaschenpfand. „Die Deutschen schmeißen ihre Flaschen nicht einfach weg. In den Geschäften stehen Pfandautomaten. Eine 1,5-Liter-Flasche Wasser kostet zum Beispiel 41 Cent, aber wenn du die Flasche wieder abgibst, bekommst du 25 Cent zurück oder sie werden dir vom Einkauf abgezogen. Man sieht also kaum weggeworfene Plastikflaschen in den Wäldern und Parks“, sagt Robert.
Auch die deutsche Trinkkultur erschien Robert anfangs interessant. Er sieht an der Kasse oft Kunden, die zwei oder sogar vier Kästen Bier kaufen. „Bier, Wein und Sekt sind in Deutschland bereits ab dem 16. Lebensjahr erlaubt, und die Promillegrenze für Kraftfahrer liegt bei 0,5 Promille, also höher als in Polen. Dennoch ist Alkohol am Steuer in Deutschland kein großes Problem, und die Zahl der Verkehrstoten ist verhältnismäßig gering“, erklärt Robert. Die Statistiken des Europäischen Verkehrssicherheitsrats bestätigen seine Aussage: 2019 kamen in Deutschland auf eine Million Einwohner 36,85 Verkehrstote (in Polen 76,61).
„Sonderangebote? Die Deutschen brauchen keine Sonderangebote für Lebensmittel. Wenn man bedenkt, wie viel die Menschen hier verdienen (nach Angaben von Eurostat lag der Mindestlohn in Deutschland 2019 bei 1584 Euro), kosten Grundlebensmittel so gut wie nichts. Aber bei anderen Produkten nutzen die Deutschen gerne Rabattaktionen“, erklärt Robert. Als sein Sohn, wie viele andere deutsche Jugendliche auch, im Dezember 2020 ein Sonderangebot für das gerade erst erschienene Computerspiel „Cyberpunk 2077“ nutzen wollte, war das Spiel bereits nach wenigen Stunden ausverkauft.
„Man kann das Einkaufsverhalten der Deutschen also nicht mit einem einzigen Wort beschreiben. Das heutige Deutschland ist ein Schmelztiegel der Kulturen. Hier leben Menschen aus allen Teilen der Welt. Jeder ist anders, und jeder hat seine eigenen Einkaufsgewohnheiten“, erklärt er.