Berlinale-Blogger 2019
Im Zeichen der Gleichberechtigung
Mitte Februar 2019 fand die 69. Berlinale, das erste große europäische Filmfestival des Jahres, statt. Auf dem Festival wurden mehrere Filme von und über Frauen gezeigt.
Von Pony Ma
Im Hauptwettbewerb der Berlinale nahmen 16 Filme teil; ursprünglich waren es 17 Filme, der Film Yi miao zhong (i.e. One Second) wurde jedoch aufgrund von „technischen Problemen“ vom Wettbewerb zurückgezogen. Davon entstanden sieben Filme unter der Regie von Regisseurinnen, also ein fast ausgewogenes Verhältnis der Geschlechter – ein Novum auf der Berlinale. Zudem übernahm dieses Jahr die französische Schauspielerin Juliette Binoche das Amt der Jury-Präsidentin und in der sechsköpfigen Jury waren jeweils drei männliche und drei weibliche Mitglieder vertreten. Das Filmfestival hat außerdem das Versprechen „5050 x 2020“ unterzeichnet, wonach sichergestellt werden soll, dass bis zum Jahr 2020 die Gleichberechtigung der Geschlechter im Beruf sowohl bei den Beschäftigten als auch bei der Filmauswahl verwirklicht wird.
Foto: © Pony Ma
Eröffnungsfilm der diesjährigen Berlinale war ein der Film dänischen Regisseurin Lone Scherfig, The Kindness Of Strangers. Er erzählt die Geschichte einer dreiköpfigen Familie, die einem gewalttätigen Ehemann zu entkommen versucht und sich mit dem Traum von einem besseren Leben nach New York aufmacht. Doch mittellos, wie sie sind, enden sie schließlich auf den Straßen der Stadt. Durch die gegenseitige Hilfe einander wildfremder Menschen gelingt es ihnen schließlich, auch im tiefsten Winter ein bisschen Wärme zu finden. Der Film schafft es jedoch nicht, die Sympathie und Anteilnahme des Publikums zu wecken und ist als Eröffnungsfilm nicht kraftvoll genug. Dennoch bildet der von diesem Eröffnungsfilm ausgehende Glanz des „Weiblichen“ den Auftakt zu den Filmen des Hauptwettbewerbs.