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Ausgesprochen...bildlich
#humanfluencer

Ein Hund ist der beste Freund des Menschen. Hunde begleiten Menschen überall mit hin, auch auf Instagram. Außerdem sind Hunde süß, genauso wie Katzen und Wellensittiche. Eigentlich wie alle Tiere. Wie praktisch also, wenn sich der beste Freund nicht wehren kann und man mit ihm auch noch Geld verdienen kann.   

 

Von Susi Bumms

I am a simple lady: Wenn ich ein Reel mit einen riesigen Hund sehe, wie er in einem Gartenzaun steckt, klicke ich drauf. Jetzt gucke ich mal genauer hin:


Illustration von einem Hund, der ein Bild mit dem Handy von einem Menschen macht, der schlafend im Bett liegt Schlafen | Illustration: © Susi Bumms Einige Suchergebnisse unter dem Hashtag: #petfluencer

Ein kleiner Hund wird in eine ausgehölte Wassermelone gesetzt, die wie eine Schaukel aufgehängt ist.

Ein Golden Retriever Welpe wird in eine Schublade gesetzt. Sie wird herausgezogen und der Welpe guckt in die Kamera.

Ein kleiner Hund trägt ein Shirt mit dem Logo einer bekannten Café-Kette und kaut am Strohhalm eines Kaffeebechers– Hashtag: #Ad.

Ein Hund trägt ein Bienenkostüm und fällt hin.

Ein mittelgroßer Hund hat eine Sonnenbrille aufgesetzt bekommen und sitzt auf einem aufblasbaren Flamingo in einem Pool.

Einem Hund wird mit einem Lockenstab das Fell gelockt.

Unterlegt sind die Videos meist mit imaginierten Gedanken oder Gesprochenen der Hunde. "Linda, how dare you", sagt der Hund, der Locken bekommt.


Illustration wie Hundepfoten ein Handy halten, auf dem ein Bild von zwei Menschen auf allen vieren zu sehen ist, die sich gegenseitig beschnuppern Beschnuppern | Illustration: © Susi Bumms Wie gut es den Hunden dabei geht, kann ich nicht sagen. Tierschutzorganisationen weisen aber immer wieder darauf hin, wie man erkennen kann, ob die Hunde während dem Dreh der Videos ängstlich oder panisch sind. So halten sie zum Beispiel die „Challenge“, den Hund zu filmen, während sich die Besitzer*innen vor ihm totstellen, für problematisch, weil man aus Spaß Gefühle wie Trauer und Verlustangst hervorruft.

Was ich aber feststellen kann: Anscheinend finden sich Menschen selbst so toll, dass sie ihre Hunde in möglichst menschliche Situationen bringen wollen.

Wie das wäre es, wenn wir alles umdrehen würden: Wären Hunde wirklich wie Menschen und hätten eigene Social-Media Accounts, würden sie Menschen dann zwingen sich gegenseitig am Po zu riechen? Oder sich selber in den Po zu beißen? Oder würden sie aufnehmen, wie Menschen dumm rumstehen, schlafen, wenn Spucke aus ihrem Mund läuft? Würden sie Menschen filmen, wenn sie ängstlich, panisch und krank sind? Wie viel Geld könnten sie mit uns machen?


Illustration von einem Hund, der ein Bild von einem Mensch macht, der sich selbst in den Po beißt Sich in den eigenen Po beißen | Illustration: © Susi Bumms Das wären ja mal lustige Videos.
 

„Ausgesprochen...“

In unserer Kolumnenreihe „Ausgesprochen …“ schreiben und malen im wöchentlichen Wechsel Susi Bumms, Maximilian Buddenbohm und Sineb El Masrar.
Susi Bumms beobachtet in "Ausgesprochen...bildlich" Popkultur und Politik und kommentiert diese in Bildern.

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