Podiumsdiskussion Kulturelle Inklusivität in der Neuen Musik

keyvisual panel Bongani Foto: Kevin Grady

Mo, 10.10.2022

10:00 Uhr EDT

Online

mit Perspektiven aus dem globalen Süden, den USA und Europa

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Für Zoom Lnk registrieren Im Eröffnungspanel des zweitägigen Symposiums "Diversity in New Music Repertoire" diskutiert eine Gruppe internationaler Experten Schlüsselfragen und teilt ihre Motivation, sich mit ihnen zu beschäftigen. Warum dominieren im Bereich der klassischen Musik immer noch Institutionen und Protagonisten aus dem globalen Norden die Neue-Musik-Szene?  Was kann getan werden, um es Komponisten und Interpreten mit außereuropäischem kulturellen Hintergrund zu erleichtern, zum aktuellen internationalen Musikleben beizutragen? Gibt es Initiativen, die es geschafft haben, den Status quo zu verändern? Welche Herausforderungen ergeben sich, wenn Komponisten und Musiker unterschiedlicher kultureller und ästhetischer Praktiken zusammenarbeiten, und wie kann man ihnen konstruktiv begegnen?

Nach kurzen Einführungsstatements der Podiumsteilnehmer wird der Moderator Bongani Ndondana-Breen eine Diskussion leiten, in der auf spezifische Fragen eingegangen wird. Fragen aus dem Publikum werden in die Diskussion einbezogen.

Podiumsteilnehmer
Bongani Ndondana-Breen, Komponist und Dozent (Südafrika)
Jon Silpayamanant, Musiker, Komponist, Dozent, Forscher (USA/Thailand)
Harald Kisiedu, Musiker, Musikwissenscahftler, Lehrbeauftragter, Forscher (Deutschland/USA)


Bongani Ndodana-Breen Foto: Kevin Grady Bongani Ndodana-Breen hat ein breites Spektrum an Musik geschrieben, das sowohl symphonische Werke als auch Opern umfasst. Er ist der Komponist von Winnie, der Oper, die auf dem Leben von Winnie Mandela basiert, und Harmonia Ubuntu, das vom Minnesota Orchestra auf seiner historischen Tournee durch Afrika uraufgeführt wurde. Laut der New York Times hat seine "feinfühlig gemachte Musik - luftig, geräumig, furchtbar komplex, aber niemals verworren - den westlichen Zauberern der metrischen Modulation und der überlagerten Rhythmen viel über Anmut und Ausgewogenheit beizubringen". Er schloss sein Studium an der Rhodes University mit einem PhD (Musikkomposition) ab und wurde zu Stipendiaten am Radcliffe Institute der Harvard University (2019-20) und am Institute of Sacred Music der Yale University (2021-22) ernannt.

Ndodana-Breen wurde unter anderem mit dem Standard Bank Young Artist Award for Music ausgezeichnet. Ndodana-Breen erhielt Kompositionsaufträge von der Wigmore Hall (London), dem Isabella Stewart Gardner Museum (Boston), dem Minnesota Orchestra, dem Hong Kong Chinese Orchestra, der Vancouver Recital Society, dem Madam Walker Theatre (Indianapolis), dem Luminato Festival (Toronto), der University of South Africa, dem Johannesburg Philharmonic und dem Haydn Festival Eisenstadt.


Harald Kisiedu (c) Kisiedu Harald Kisiedu ist historischer Musikwissenschaftler und hat an der Columbia University promoviert. Zu seinen Forschungsinteressen gehören klassische und experimentelle Komponisten aus der Afrodiaspora, Jazz als globales Phänomen, Musik und Politik, Improvisation, Transnationalismus und Wagner. Seine Schriften sind in WIRE, Grove Dictionary of American Music, Critical Studies in Improvisation/Études critiques en improvisation, Journal der Künste und Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung erschienen. Kisiedu ist auch Saxophonist und hat mit Branford Marsalis, George Lewis und Henry Grimes gespielt. Er hat Aufnahmen mit dem in New York ansässigen Ensemble Burnt Sugar the Arkestra Chamber gemacht. Kisiedu ist Dozent an der Fachhochschule Osnabrück. Er ist der Autor von European Echoes: Jazz Experimentalism in Germany, 1950-1975, erschienen im Wolke Verlag, und arbeitet derzeit an einem von ihm mit herausgegebenen Band über afrodiasporische Komponisten der zeitgenössischen Musik. 


Jon Silpayamanant (c) Silpayamanant Der in Udon Thani, Thailand, geborene Jon Silpayamanant ist ein interkultureller Multi-Instrumentalist, Komponist und Musikpädagoge, der im Großraum Louisville und Kentuckiana lebt. Als gemischtrassiger Thai-Amerikaner mit musikalischen Familien auf beiden Seiten der Welt hat er einen Großteil seines Lebens mit musikalischem Code-Switching und Bimusikalität zu tun gehabt und nutzt diese Erfahrung, um zu verstehen, wie Musik-Ökosysteme interagieren, hybridisieren und Systeme der Ausgrenzung schaffen.

Silpayamanant war Moderator von "World of Classical", einer dreiteiligen BBC Radio 3-Sendung, die die Geschichte der Musik aus einem globalen Blickwinkel beleuchtet. Sein Kapitel in dem Sammelband "Voices for Change in the Classical Music Profession: New ideas for tackling inequalities and exclusions" (Oxford University Press 2023) befasst sich mit Fragen der Umschulung klassischer Musiker in Richtung Polymusikalität und Hybridisierung. Ein Großteil seiner aktuellen Forschung beschäftigt sich mit der Frage, wie musikalische Zwangsarbeit als Mittel zur Assimilierung und zum Kolonialismus eingesetzt wurde, insbesondere während der jahrhundertelangen Geschichte von Sklavenorchestern und Internatsschulen für indigene Völker weltweit.

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