Filmvorführung Wozzeck

Filmstil © DEFA-Stiftung

Mi, 18.10.2023

18:30 Uhr

Goethe-Institut Boston

Erste Verfilmung des Theaterstücks "Woyzeck" von Georg Büchner.

Bitte anmelden Einführung und Q&A: Jason Doerre (anwesend)

Während sich ein Anatomie-Seminar darauf vorbereitet, die Leiche von Franz Wozzeck im Namen des wissenschaftlichen Fortschritts zu untersuchen, schimpft der Medizinstudent Büchner über die Menschheit, die Wozzecks Schicksal zugelassen hat. Die tragische Geschichte entfaltet sich in Rückblenden, während Büchner erzählt.

Der Film ist mit einer außergewöhnlichen visuellen Kraft ausgestattet - sowohl scharf und realistisch als auch unheimlich visionär. Georg C. Klaren nutzte expressionistische Elemente, um deutsche Neigungen zu Militarismus und Faschismus zu erkunden. Obwohl diese erste Literaturverfilmung der Nachkriegszeit von offizieller Seite gelobt wurde, verschwand sie im Zuge der Formalismusdebatte in den 1950er Jahren aus dem öffentlichen Blickfeld.

Regie: Georg. C. Klaren
Deutschland 1947
101 min.
Deutsch mit englischen Untertiteln


Jason Doerre © Jason Doerre Jason Doerre ist Gastprofessor für Germanistik am Trinity College in Hartford, CT, und arbeitete von 2009-11 als Programmassistent der DEFA-Filmbibliothek, während er seine Promotion an der UMass Amherst abschloss. Seine Forschungs- und Lehrtätigkeit konzentriert sich auf die Kulturgeschichte des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts sowie auf Filmstudien. In jüngster Zeit hat er über DEFA Film, das Weimarer Kino und die Literatur des deutschen Schriftstellers Hermann Sudermann veröffentlicht. Derzeit arbeitet er an mehreren Projekten, darunter ein Manuskript, das sich mit dem Pessimismus und der liberalen deutschen Intelligentia im späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert beschäftigt.

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