Filmreihe Der ganz große Traum

Der ganz große Traum © Beta Cinema / Maria Krumwiede

Mi, 30.11.2022

Goethe-Institut

Kino x 3: Fussballfilme

Regie: Sebastian Grobler, 35mm, Farbe,
Deutschland, 113 Min., 2011, mit englischen Untertiteln
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In Anlehnung an die wahre Geschichte des Lehrers und Fußballpioniers Konrad Koch erzählt „Der ganz große Traum“ von den Anfängen des Fußballspiels in Deutschland und von einer Schulklasse, die zu einem richtigen Team zusammenwächst, als der neue Lehrer sie mit seinem Fußballfieber ansteckt. Die Zeitreise führt in eine Epoche, in der an Schulen noch „Zucht und Ordnung“ herrschte und Fußball in den Medien als „englische Krankheit“ bezeichnet wurde.

Man schreibt das Jahr 1874. Fußball ist zu diesem Zeitpunkt in Deutschland noch völlig unbekannt und die Erziehungsmethoden im noch jungen Deutschen Kaiserreich sind autoritär, ja fast militärisch. Ein junger Lehrer tritt am Braunschweiger Martino-Katharineum seinen Dienst an. Konrad Koch (gespielt von Daniel Brühl) soll nach seiner Studienzeit in Oxford als einer der ersten Lehrer überhaupt an einem deutschen Gymnasium Englisch unterrichten. Zunächst verblüfft er die Jungen an der Schule, weil er nicht mit Disziplin und harten Strafen, sondern mit Spaß am Lernen den Schülern die neue Sprache näherbringen möchte. Dies gelingt ihm aber nur, weil er neben Grammatik und Vokabeln auch einen Ball von der Insel mitgebracht hat. Genauer gesagt einen Fußball. In der Turnhalle werden zu den Spielregeln die passenden englischen Vokabeln wie left, right, move, shoot oder goal gepaukt. Und nicht nur die Fachausdrücke in einer modernen Fremdsprache, auch die Tatsache, dass hier die Jugendlichen nicht mit Leibesübungen am Reck und an den Ringen zu strammer Haltung erzogen werden, sondern sie spielerisch einem Ball hinterher laufen, wirkt fast schon revolutionär.

Doch schon bald steht der junge Lehrer in der Schusslinie der Kollegen, weil sein Unterricht nicht den traditionellen, strengen Erziehungsmethoden entspricht. Man darf verraten, dass König Fußball am Ende gewinnt. Und das obwohl der vom Fußball begeisterte Lehrer die Schüler bald in seiner Freizeit trainiert und die Jungen ebenfalls einige Tricks anwenden müssen, um trotz des Widerstands der Eltern und des Lehrerkollegiums ihr erstes richtiges Spiel gegen die Schülermannschaft aus England austragen zu können. Aber wer würde nicht alles tun, um hier dabei zu sein: Das erste Match der eigenen Mannschaft ist gleich ein Länderspiel mit Heimvorteil. Der Film zeigt dieses Fußballspiel mitreißend und mit einigen Pointen am Rande, emotional auch, weil die Zuschauer wissen, dass genau dieser Moment es ist, der für die Nachwelt bedeutungsvoll werden wird. Es war das erste Fußballspiel, das in Deutschland ausgetragen wurde.




 

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