Filmvorführung Abschied von Gestern

Abschied von Gestern

Do, 13.06.2024

18:00 Uhr

Goethe-Institut Chicago

Alexander Kluges Filmklassiker erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die aus der DDR nach Westdeutschland flieht

Regie: Alexander Kluge
Deutschland, 1962
DVD, 88 min

 
1962 unterzeichneten 27 deutsche Filmschaffende das bahnbrechende Oberhausener Manifest, das eine neue Ästhetik, neue Inhalte und eine neue Ökonomie für den deutschen Film forderte. Das kämpferische Motto der Gruppe lautete: „Der alte Film ist tot. Wir setzen auf das Neue.“

Einer der prominentesten Verfechter des Manifests war der Filmemacher und Rechtsanwalt Alexander Kluge. Sein erster Spielfilm in voller Länge mit dem Titel „Abschied von gestern“, der drei Jahre nach der Veröffentlichung des Manifests entstand, verdeutlichte die Ambitionen und Visionen des sogenannten Jungen Deutschen Films. Kluge erzählt die Geschichte von Anita G., einer etwa 30-jährigen Jüdin, die auf der Suche nach einem besseren Leben aus der DDR nach Westdeutschland flieht. Nach ihrer Flucht findet sie sich ohne Wohnung und Arbeit wieder und wird beim Diebstahl erwischt, was zu ihrer Inhaftierung führt. Nach ihrer Entlassung versucht ihr Bewährungshelfer, sie zu unterstützen, aber es fällt ihr schwer, sich an das Leben in der westdeutschen Gesellschaft anzupassen und verliert sich im Leben des Vagabundierens. Erst als sich Anita in einen verheirateten Beamten verliebt, beginnt sie endlich ein Gefühl der Sicherheit zur verspüren, bis sie von einer Frau erkannt wird, die sie betrogen hat.

In diesem Film zeigt Alexander Kluge, wie er die künstlerischen Freiheiten, die er für das neue Filmemachen gefordert hatte, selbst auf die Leinwand bringt. Das Resultat: ein Werk, das dem deutschen Kino weltweite Aufmerksamkeit brachte. „Abschied von gestern“ gewann den Silbernen Löwen bei den Filmfestspielen von Venedig und machte das Festival am Lido in den Folgejahren zu einem Hotspot des Deutschen Films.

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