Filmvorführung Die Ehe der Maria Braun

The Marriage of Maria Braun © Rainer Werner Fassbinder Foundation

Sa, 13.07.2024

18:00 Uhr

Goethe-Institut Chicago

Der ikonische Film von Rainer Werner Fassbinder begleitet die junge Maria Braun, während sie durch die Komplexitäten des Nachkriegs-Westdeutschlands navigiert

Regie: Rainer Werner Fassbinder
Deutschland, 1978
DVD, 120 Minuten
In den 1970er Jahren etablierte sich Rainer Werner Fassbinder als einflussreicher Akteur im deutschen Kino. Bekannt für seine dynamischen und gelegentlich kontroversen Filmideen, ließ er sich von diversen Quellen inspirieren, darunter die Melodramen des deutsch-dänischen Hollywood-Regisseurs Douglas Sirk. Bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1982 hatte er über 40 Filme produziert und damit ein bedeutendes filmisches Erbe hinterlassen.

Fassbinders einflussreicher Film „Die Ehe der Maria Braun“ von 1978 bietet eine atmosphärische Darstellung des Lebens im Deutschland der Nachkriegszeit. Fassbinder präsentiert Hanna Schygulla als Maria Braun, die unbeirrbar den Herausforderungen der Wiederaufbauzeit in Westdeutschland begegnet. Die Geschichte nimmt eine unerwartete Wendung, als Marias verschollener Ehemann plötzlich zurückkehrt und seine Frau in den Armen eines afroamerikanischen Soldaten vorfindet. Schließlich ermordet Maria den US-Soldaten, jedoch nimmt ihr Ehemann die Schuld auf sich und wird verhaftet. In dieser Zeit sucht Maria nicht in den Trümmern des Krieges nach Antworten, sondern baut stattdessen eine Karriere auf, indem sie die Ressourcen des Systems nutzt, die später als Motor des deutschen Wirtschaftswunders gefeiert werden. Gefangen zwischen Liebe, Verrat und Ehrgeiz, entfaltet sich Marias Geschichte vor dem Hintergrund einer sich schnell verändernden Gesellschaft.

Der Film „Die Ehe der Maria Braun“ illustriert eindrucksvoll Fassbinders Talent, die deutsche Geschichte auf extravagante, kritische und tiefgründige Weise darzustellen und festigt damit seinen Ruf als einer der bedeutendsten Filmemacher des 20. Jahrhunderts. Hanna Schygulla erhielt für ihre herausragende Leistung in der Hauptrolle den Silbernen Bären als beste Schauspielerin bei der Berlinale 1979.

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