Künstler*innengespräch
Gespräch mit Parastou Forouhar und Barbad Golshiri

Parastou Forouhar & Barbad Golshiri
© Braschler Fischer, © Barbad Golshiri

ACUD Studio

Im Rahmen der Ausstellung “Tracing movement(s) in uncertain times” finden im ACUD-Studio zwei Veranstaltungen statt: ein Vortrag des iranischen Künstlers Barbad Golshiri, "Frauen, Leben, Freiheit: Sieg über die Sonne", gefolgt von einem Gespräch zwischen der Kunsthistorikerin Hannah Jacobi und der deutsch-iranischen Künstlerin Parastou Forouhar.  
Der Vortrag und das Gespräch setzen sich damit auseinander, wie sich Kunst und Aktivismus zueinander verhalten und wie Kunst durch den Akt des Erinnerns und die Praxis des Archivierens mit Praktiken des Widerstands verbunden ist. Künstler*innen, Denker*innen und Intellektuelle realisieren Denkmäler, Texte und Aktionen, die dazu beitragen, widerständige und revolutionäre Bewegungen aufrechtzuerhalten, und den Wiederhall bzw. die Bereicherung unseres kollektiven Gedächtnisses von den Jahrzehnten des Kampfes bis zum heutigen Tag zu sichern.   In den Veranstaltungen sollen auch offene Fragen diskutiert werden, zum Beispiel, wie man die aktuelle Situation im Iran mit anderen emanzipatorischen Bewegungen in der Region und auf der ganzen Welt verbinden kann.  
  
Über den Vortrag:   
Eine kompakte Geschichte der göttlich inspirierten Imame, Sultane, Könige und Emire: Was sich in unserer Geschichte wiederholt, ist, dass ein mystisches Licht die Führung eines Herrschers legitimiert. Diese Tradition zeigt, dass Gott gerechte Führer mit einem strahlenden Licht bestätigt. Die Revolution "Frauen, Leben, Freiheit" hat dieses Licht angegriffen. 


Die Künstlerin und Aktivistin Parastou Forouhar wurde 1962 in Teheran, Iran, geboren. Nach dem Kunststudium an der Universität Teheran entzog sie sich Zensur und Konformitätsdruck und setzte ab 1991 ihr Studium in Deutschland fort. Seit 2019 ist sie Professorin für Bildende Künste an der Kunsthochschule in Mainz. Parastou Forouhar setzt als Konzeptkünstlerin alle Medien von der Zeichnung über die Fotografie bis zu computeranimierten Bildsequenzen ein. In ihrem Werk verbindet Parastou Forouhar die Schönheit der Ornamentik mit systemkritischen und provokanten Inhalten. 

Barbad Golshiri, geboren 1982 in Teheran, Iran, studierte Malerei in Teheran. Seit mehr als zwei Jahrzehnten arbeitet er in verschiedenen Bereichen und gilt als multidisziplinärer Künstler. Er war an über hundert Ausstellungen beteiligt. In den letzten Jahren konzentrierte sich Golshiris Arbeit auf Friedhöfe und die Herstellung von Grabmalen, Kenotaphen und Gedenkstätten, insbesondere für die Opfer des islamischen Regimes. Darüber hinaus ist er Aktivist, Kritiker und Übersetzer der Dramen von Samuel Beckett ins Persische. Seine Werke befinden sich in Sammlungen wie dem British Museum, dem Los Angeles County Museum of Art, dem Museum für Moderne Kunst in Freiburg, dem South Florida University Museum, dem Smithsonian's National Museum of Asian Art und auf Friedhöfen in Iran, Frankreich und Kanada. Heute lebt er im Exil in Frankreich.

Details

ACUD Studio

Veteranenstraße 21
10119 Berlin

Preis: Eintritt frei

im-exil@goethe.de
Diese Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe Veranstaltungsreihe Iran.