Ausstellung
Afghan Futurism: Transforming Imagination
![Parwana Haydar - Foot ache Parwana Haydar - Foot ache](/resources/files/jpg1239/parwana-haydar_cms-formatkey-jpg-w320m.jpg)
mit Werken von Shiraz Fazli und Qeas Pirzad, Parwana Haydar und dem AVAH Collective
Die Arbeiten der Künstler*innen umfassen eine historische und zugleich traumartige kulturelle Ästhetik, die einen Blick nach vorn und gleichzeitig einen Blick zurück ermöglicht. In dieser Spannung zwischen Tradition und Rebellion, die sowohl als Referenz als auch als Maske dient, werden neue emanzipierte Wahrheiten außerhalb der dominanten Kulturnarrative geschaffen. Gemeinsam versuchen die Künstler*innen, eine kollektive Vision für die Zukunft zu entwickeln, die sich aus den Erfahrungen der afghanischen Diaspora ableitet.
Werke
Shiraz Fazli: تکھ تکھ تکھ می شوم (I break apart)Traditionelle afghanische Kleidungsstücke werden aus gemusterten Stoffen, Spiegeln, Perlenarbeiten und Stickereien zusammengesetzt. Sie können auch mit hängenden, perlenbesetzten Talismanen verziert sein, die gul-e-peran genannt werden und als solche dem Körper sowohl physischen als auch psychischen Schutz bieten. تکھ تکھ تکھ می شوم (I break apart) ist ein Wandteppich, der aus einer Auswahl gefundener Materialien besteht. Stoffstücke, Reissäcke, Stoffpuppen, Gemälde, gebrauchte Kleidung, Spiegel, Perlen und Pailletten fügen sich zu einer Collage zusammen, die an traditionelle afghanische Textilarbeiten erinnert und den hybriden Charakter der afghanischen Kunstformen reflektiert.
Qeas Pirzad: The daybreak of utopia
When the rainfall washes away the last cries of despair
And the sun rays dry the last tears of sorrow
The smiles emerge from each corner of the land
From the westernmost point of Herat to the farthest east of Badakhshan
Lighting up the dark and forgotten homes
Calling the forsaken ones to return
Because the sun is rising in our home
Parwana Haydar - Foot ache
"Foot ache" ist eine Videocollage eines KI-generierten jungen afghanischen Mädchens, das auf Trümmern zur traditionellen Rahmentrommel Daira tanzt - vor dem wechselnden Hintergrund leerer, opulenter Hochzeitssäle in Kabul. In den glitzernden, kitschigen und hochmodernen Hochzeitssälen von Kabul, Afghanistan, existiert eine isolierte Form der Befreiung für die wenigen Glücklichen, die unter dem aktuellen Taliban-Regime zu Hochzeitszeremonien eingeladen werden. Frauen tragen ihre schönsten Kleider aus Chiffon in verschiedenen Farben und drehen sich im Rhythmus von Kassetten und klassischer afghanischer Musik. In diesem vorübergehenden Raum des Tanzes und der Freude mag afghanischer Futurismus existieren, während draußen auf den Straßen Kabuls für viele Frauen, die gezwungen werden, formlose Gewänder zu tragen, und die seit Kurzem von Universitäten verbannt werden, eine Dystopie bleibt.
Künstler*innen:
![Shiraz Fazli Shiraz Fazli © © Shiraz Fazli Shiraz Fazli](/resources/files/jpg1236/shiraz-fazli_cms-formatkey-jpg-w100mq.jpg)
![Qeas Pirzad Qeas Pirzad © © Qeas Pirzad Qeas Pirzad](/resources/files/jpg1236/qeas-pirzad_cms-formatkey-jpg-w100mq.jpg)
![Parwana Haydar © © Parwana Haydar Parwana Haydar](/resources/files/jpg1238/parwana-haydar-formatkey-jpeg-w100mq.jpeg)
AVAH (Afghan Visual Arts & History) ist ein unabhängiges und globales Forschungskollektiv und eine Multimedia-Plattform. Es entstand aufgrund des Mangels an verfügbaren Informationen und langfristigen Initiativen zu den historischen und zeitgenössischen Praktiken mit Ursprung in Afghanistan oder im Zusammenhang mit Afghanistan. Durch das Sammeln von Kunstgeschichten, die Kontextualisierung von Praktiken und die Schaffung eines professionellen Netzwerks will AVAH wichtige Ressourcen schaffen, die zum Verständnis der Vergangenheit beitragen und die aktuelle Generation von Künstler*innen und Kulturschaffenden im In- und Ausland ausrüsten.
Details
Kunsthaus ACUD
Veteranenstraße 21
10119 Berlin
Preis: frei
Diese Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe Festival Goethe-Institut im Exil Afghanistan.