In den vergangenen Jahren waren kulturelle Institutionen, wie das Goethe-Institut, wiederholt gezwungen, ihre Arbeit an verschiedenen Standorten einzustellen oder zu verlagern. So gingen in Ländern wie der Ukraine, Afghanistan, Syrien, Belarus oder dem Sudan wichtige Räume für internationalen Austausch, für Kunst, Kultur, Widerspruch und kritischen Diskurs verloren. Kunstschaffende und Partner*innen, mit denen das Goethe-Institut über viele Jahre zusammengearbeitet hat, mussten oder müssen ihre Heimat verlassen.
Stellvertretend für jene Goethe-Institute weltweit, die nicht mehr oder nur noch begrenzt in ihren Gastländern agieren können, möchte das im Oktober 2022 ins Leben gerufene Projekt Goethe-Institut im Exil eine Bühne sowie einen Raum für Begegnungen und Austausch bieten. Bestehende Netzwerke sollen so gestärkt und neue zivilgesellschaftliche Verbindungen auf internationaler Ebene geknüpft werden. Auf diese Weise werden wichtige regionale wie auch globale Diskurse fortgeführt und sicht- bzw. hörbar gemacht.
Das Programm des Goethe-Institut im Exil orientiert sich an Länderschwerpunkten, es finden darüber hinaus aber auch Veranstaltungen oder auf aktuelle Situationen bezogene Aktivitäten rund um das Thema Kunst und Kultur im Exil statt. Im Fokus stehen Performances, Filmprogramme, Lesungen, Konzerte, Ausstellungen sowie Diskussionen, Workshops, Netzwerkveranstaltungen und längerfristig angelegte Kooperationen von und mit Kunst- und Kulturschaffenden mit Flucht- bzw. Exilerfahrungen.
Das regelmäßige Veranstaltungsprogramm findet überwiegend im Berliner Kunsthaus ACUD statt, wo das Projektbüro des Goethe-Institut im Exil angesiedelt ist. Darüber hinaus werden Programmpunkte auch an anderen Veranstaltungsorten in Deutschland, international sowie digital durchgeführt. Auf diese Weise wird die internationale Arbeit des Goethe-Instituts auch in Deutschland und darüber hinaus erfahrbar. Mehr dazu erfahren Sie in unserem
Veranstaltungskalender.