Seit fast zwei Jahrhunderten feiern orthodoxe chassidische Juden aus aller Welt das jüdische Neujahrsfest Rosch ha-Schana in der heiligen Stadt Uman. Selbst der Krieg hält die Pilger nicht auf.
Jedes Jahr im Herbst verwandelt sich die zentralukrainische Kleinstadt Uman für einige Tage in die Hauptstadt der orthodoxen chassidischen Juden. Viele Vertreter des Brazlawer Zweigs des Chassidismus betrachten es als ihre Pflicht, mindestens einmal im Leben während des jüdischen Neujahrsfestes Rosch ha-Schana das Grab ihres Gerechten Nachman von Brazlaw (1772-1810) zu besuchen. Sie glauben, dass das Feiern dieses Festes am Grab des Rabbiners Erfolg für das kommende Jahr bringen wird.In diesem Jahr fiel das jüdische Neujahrsfest nach dem gregorianischen Kalender auf den 3. Oktober und dauerte zwei Tage. Die Jüdinnen und Juden beginnen jedoch alle Feiertage mit dem Sonnenuntergang am Vorabend des Festes, so dass Rosch ha-Schana 2024 vom Abend des 2. Oktober bis zum Abend des 4. Oktober gefeiert wurde. Nach jüdischer Zeitrechnung schreiben wir das Jahr 5785.
Die Entstehung des Chassidismus in der Ukraine
Während der Herrschaft der polnisch-litauischen Rzeczpospolita auf dem Gebiet der Ukraine stellten Jüdinnen und Juden einen bedeutenden Teil der Bevölkerung der Regionen Podolien und Galizien. Sie lebten meist kompakt in Kleinstädten in geschlossenen Gemeinden. Dort drehte sich alles um die Rabbiner, die das Leben aller Menschen bestimmten.
Der Begriff „Chassidismus“ bedeutet „Lehre der Frömmigkeit“. Diese mystische Strömung entstand in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Opposition zum orthodoxen Judentum. Als Begründer gilt Israel ben Elieser (1698-1760), ein Rabbiner aus der Stadt Medschybisch in der ukrainischen Region Podolien. Er erklärte, dass ein wahrhaft rechtschaffener Mensch sich nicht seiner Gelehrsamkeit rühme, sondern sich um seinen Nächsten kümmere. Der Chassidismus interpretierte die Gebote des Judentums neu. Nachman von Brazlaw war sein Urenkel.
Im Laufe seines Lebens reformierte Nachman mehrere Gemeinden. Seine aktivste Predigttätigkeit entfaltete er in Brazlaw, in der Stadt, nach der er dann auch benannt wurde. Die Stadt wurde zu einem Zentrum der Chassidim, die nach mystischem Wissen strebten. Als seine beiden Söhne und seine Frau starben, erkrankte er an Tuberkulose, und als 1810 sein Haus in Brazlaw abbrannte, zog er nach Uman. Er wünschte, auf dem dortigen Friedhof in der Nähe der Opfer des Hajdamaken-Aufstandes (Aufstand der ukrainischen Bauern gegen die polnische Herrschermacht im Jahre 1768) begraben zu werden. Vor seinem Tod verfügte Nachman, dass seine Schüler jedes Jahr am Neujahrstag zu seinem Grab kommen sollten. Wer für wohltätige Zwecke spende und dabei zehn Psalmen lese, für den werde er alles tun, um ihn zu retten und zu heilen.
Im 19. Jahrhundert waren die Pilgerfahrten zum Grab Nachmans nicht mehr so zahlreich und groß. Die einheimischen Juden feierten fröhliche Feste an Rosch ha-Schana, und Pilger aus dem Russischen Reich und den Nachbarländern kamen hierher. Mit dem Zusammenbruch des Zarenreiches und dem Aufstieg der Bolschewiken wurde der jüdische Friedhof zerstört. Die Synagoge wurde in eine Metallwarenfabrik umgewandelt. In der UdSSR wurden die Chassidim verfolgt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gelände des alten jüdischen Friedhofs überbaut. Das Grab Nachmans wurde unter dem Fundament eines Privathauses eines frommen chassidischen Juden vergraben. Dieser schützte das Grab heimlich. Erst 1988 erlaubten die Kommunisten die ersten Pilgerfahrten, und 250 Chassidim konnten Rosch ha-Schana in Uman feiern. Im folgenden Jahr waren es schon tausend Pilger und im Jahr darauf noch mehr.
Quelle: Konzeptionelle Formen des Chassidismus (Концептуальні форми хасидизму), eine Publikation des Ministeriums für Bildung und Wissenschaft, Jugend und Sport der Ukraine und der Staatlichen Pädagogischen Universität Uman
Zu Gast in Uman
Mehr als 30.000 Pilger kamen dieses Jahr zu Rosch ha-Schana nach Uman, einer Stadt mit 80.000 Einwohnern. Da die ukrainischen Flughäfen geschlossen blieben, mussten sie mit dem Zug, Bus oder sogar Taxi anreisen. Der 33-jährige Abraham Cohen brauchte drei Tage, um von den USA in die Ukraine zu gelangen. Zuerst flog er nach Paris, von wo aus er einen Anschlussflug nach Budapest hatte. Von dort fuhr er mit einem internationalen Zug zum Bahnhof Tschop, der westlichsten Stadt der Ukraine.„Die Reise war sehr, sehr lang. Ich habe kaum geschlafen. Es gab keine Zugtickets nach Kyjiw oder Uman. Also fuhren wir die letzten 500 Kilometer mit einem Bus, den wir zusammen mit anderen Pilgern gemietet hatten. In Uman selbst wurden wir kontrolliert [am Ortseingang gibt es Sicherheitsscanner, die alle Chassidim passieren müssen - Anm. d. Red.] Sie nahmen uns den Alkohol weg, den wir dabeihatten“, erzählt der Mann.
Sie kommunizieren nur mit männlichen Polizisten, Frauen werden nicht akzeptiert. „Wir können sie bei der Abfertigung nicht identifizieren, weil sie uns nicht in die Augen schauen“, sagt ein Mitarbeiter des Checkpoints am Ortseingang von Uman. Die meisten Einreisenden sind Männer. In manchen chassidischen Gemeinden sammeln ganze Familien Geld, nur um ein Mitglied zu den Feierlichkeiten zu schicken.
„Hier ist alles sehr teuer. Um nach Uman zu kommen, muss man bis zu 5.000 Dollar ausgeben. Taxis sind besonders teuer – 100 Dollar, und Essen kostet 20 Dollar. Die Einheimischen verlangen für alles Dollars“, sagt Abraham Cohen. Außerdem zahlen sie eine Touristengebühr von 1.800 Hrywen UAH (etwa 42 Euro), ohne die sie das Festgelände nicht betreten dürfen. In diesem Jahr hat die Stadt auf diese Weise 17 Millionen UAH (über 390.000 Euro) eingenommen. Mehr als 14.000 interessierte chassidische Pilger konnten Uman nicht erreichen. Einige von ihnen konnten ihre Reise wegen des massiven iranischen Beschusses Israels, der Sperrung des Luftraums und der Streichung von Flügen nicht antreten.
Feierlichkeiten
Das chassidische Viertel in Uman besteht aus etwa zwanzig Straßen, die sich um den Pavillon mit dem Grab des Zaddiks gruppieren. Am ersten Tag der Feierlichkeiten werden alle freien Räume rund um den Pavillon mit Chassidim gefüllt. Viele von ihnen tragen traditionelle Kleidung – einen schwarzen Gehrock, ein weißes Hemd und einen Hut, unter dem Schläfenlocken hervorlugen – eines der charakteristischsten Merkmale der Chassidim.Die Männer tragen auf dem Kopf und am Arm Tefillin, schwarze Lederkästchen, die Pergamente mit Texten aus der Tora enthalten.
„Diese Texte beziehen sich auf das Gebot, Tefillin anzulegen, und enthalten die Grundlagen des jüdischen Glaubens. Während des Morgengebets wird ein Kästchen auf dem Kopf getragen, das andere am Arm gelegt. Außerdem tragen sie einen Tallit, ein rechteckiges Tuch mit vier Quasten an den Ecken, das als Zeichen der Demut vor Gott über dem Kopf getragen wird“, sagt Boruch, ein 30-jähriger Israeli.
All diese Dinge werden am ersten Tag, dem 2. Oktober, zu Beginn der Gebete um 12.00 Uhr getragen. Die Zeremonie beginnt damit, dass alle Anwesenden laut ein Gebet sprechen, das Tikkun ha-Klali genannt wird. Dabei handelt es sich um ein Massengebet, bei dem die zehn Psalmen des Königs David vorgelesen werden, die als Teschuwa, das heißt als Reue für alle Sünden, dienen. So hatte es Rabbi Nachman angeordnet. Und dann wird noch ein besonderes Gebet gesprochen, diesmal für die Ukraine. „Wir beten zu Gott und glauben, dass Gott uns beschützt. Das Gebet hier am Grab von Rabbi Nachman bringt nicht nur uns Schutz und Sicherheit, sondern auch den Ukrainern“, erklärt Boruch. Das Gebet endet mit dem Blasen eines Horns, das den Beginn von Rosch ha-Schana ankündigt. Das Horn heißt Schofar und ist aus dem Horn eines Widders gefertigt. Sein Klang erinnert an die geplante Opferung Isaaks durch Abraham für Gott und ruft zur Sühne auf.
„Zu diesem Klang wurde die Welt erschaffen. An Rosch ha-Schana blasen wir ihn 101 Mal. Und jedes Mal ist der Klang anders. Jeder Mensch hat eine andere Melodie, weil er einen anderen Atem hat“, erklären die Pilger.
Frauen dürfen traditionell nicht mitfeiern. Früher waren sie auf den Straßen rund um das Grab von Zaddik Nachman nicht zu sehen. Nur im Personal, überwiegend Einheimische, und sie bewegten sich auf dem Gelände meist in Begleitung von Ordnungskräften. Heute hat die Zahl der weiblichen Pilgerinnen zugenommen, wie die Chassidim selbst zugeben. Allerdings sind sie nach wie vor nicht während des Gebets auf der Straße zu sehen, sondern nur am Abend, wenn der Neujahrssabbat ansteht. Frauen sind von einigen Pflichten der Männer befreit, unter anderem müssen sie viel weniger beten.
Zehntausende von Chassidim beten für das Ende des Krieges, dafür, dass niemand im Krieg umkommt, für den Frieden in der Welt. Danach wird gesungen, getanzt, gegessen und geplaudert. Während auf der Hauptstraße traditionelle Musik gespielt wird, finden in den Innenhöfen Discos zu elektronischer Musik statt. Und zwischen all dem Feiern wandeln die Menschen umher und beten.
Ein weiterer wichtiger Teil des Rosch-ha-Schana-Mysteriums in Uman ist das Baden im örtlichen Teich. Diese Tradition wird Taschlich genannt. Die mutigsten Chassidim ziehen sich aus, springen nackt ins Wasser und beten, um ihre Sünden in den „Abgrund des Meeres“ zu „werfen“. Anschließend lassen sie sich bei einem traditionellen Haarschnitt die Schläfenlocken abschneiden. „Sie wachsen bis zum nächsten Neujahr wieder nach. Und das Bad ist eigentlich ein ‚Abwaschen‘ der Sünden und eine Reinigung“, ergänzt Boruch. Am Abend, wenn der erste Stern aufgeht, beginnt der Sabbat. Die meisten Pilger kleiden sich weiß und beten auf der Straße, dann wird wieder getanzt und gesungen. Wenn die Sonne untergeht, muss man nach religiösem Glauben alle Aktivitäten einstellen und sich ausruhen. Der Sabbat dauert bis zum Sonnenuntergang am Ende der Festtage.
Das jüdische Viertel
Die Straßen rund um das Grab von Rabbi Nachman gleichen einer israelischen Kleinstadt. Alle Schilder sind auf Hebräisch. Die Chassidim sorgen für ein buntes Treiben in der Stadt. Sie sind ausgelassen lustig und immer auf dem Weg irgendwo hin.Arina Nikonorenko, eine Einwohnerin von Uman, ist seit den 1990er Jahren eng mit dem Chassidim-Viertel verbunden. Heute arbeitet sie für einen einheimischen chassidischen Unternehmer, dem mehrere Hotels gehören.
„Wir arbeiten hier an allen jüdischen Feiertagen – es gibt Geschäfte, aber auch mehrere Cafés und Restaurants. Fast alle Häuser und Grundstücke gehören inzwischen den Chassidim. In den 2000er Jahren besaß ich eine Wohnung in einem der Häuser. Ich vermietete sie für die chassidischen Feiertage und lebte ein Jahr lang von diesem Geld. Ich habe mir sogar ein Haus in der Nähe von Uman bauen lassen“, erzählt sie. Später verkaufte sie ihre Wohnung und zog in einen anderen Teil der Stadt um. Ein Zimmer für eine Person in dem Hotel, in dem sie arbeitet, kostet 40.000 Hrywen UAH (etwa 920 Euro) für eine Woche, inklusive Essen und Mikwe (ein Wasserbecken zur rituellen Reinigung). Oft werden die Zimmer von mehreren Personen gemietet, nur um einen Schlafplatz zu bekommen. „Manche unserer Zimmer sind schon ein Jahr im Voraus ausgebucht, vor allem die, auf deren Balkon man direkt auf der Hauptstraße vor dem Grab von Rabbi Nachman beten kann. Je weiter man vom Viertel und vom Grab entfernt ist, umso billiger wird es. Doch die meisten Menschen wollen dem Zaddik näher sein und sind bereit, dafür Unsummen zu bezahlen. Ganz Uman versucht, an ihnen zu verdienen – Taxifahrer, Souvenirverkäufer, Cafés oder Hotels. Denn ihr Aufenthalt ist bereits Teil der Stadtwirtschaft“, fügt die Frau hinzu.
Der Straßenhandel boomt. Die Preise werden in der Regel in Dollar und Schekel angegeben und sind im Vergleich zu den Marktpreisen meist sehr hoch. Es gibt mehrere kostenlose Suppenküchen für Pilger, die von der chassidischen Gemeinde aus New York gesponsert werden. Dort dürfen nur Männer kochen, Frauen helfen beim Putzen, Schneiden und Aufräumen. Ein traditionelles Problem im chassidischen Viertel von Uman ist der Müll, der nach dem Fest zurückbleibt. Einwickelpapier, Servietten, Pappbecher und Pizzaschachteln werfen Chassidim oft direkt an Ort und Stelle vor ihre Füße geworfen, denn es ist Schabbat. Müllwagen und Stadtreinigung holen den Inhalt der vier Container mehrmals täglich ab und säubern die Straßen, doch schon wenige Stunden später sind sie wieder mit Müllsäcken übersät.
Nachbar*innen
Die Chassidim und ihre Zaddikim waren bis Anfang des 20. Jahrhunderts ein aktiver Teil der ukrainischen Gesellschaft. Jüdinnen und Juden lebten überall auf dem Gebiet der heutigen Ukraine in kleinen Städten, waren Handwerker und oft verliehen sie auch Geld. Ihre Zaddikim kümmerten sich um alle geistlichen und weltlichen Belange des Gemeindelebens.„In der Entstehungszeit des Chassidismus waren Ukrainer und Juden Nachbarn in einem gemeinsamen Umfeld, und es gab viele kulturelle Überschneidungen. Doch infolge der Weltkriege, des Zusammenbruchs der Imperien und aller möglichen Katastrophen wanderten viele Chassidim in andere Länder aus. Und sie entfernten sich von den Ukrainern, die hinter den ‚verschlossenen Toren‘ der Sowjetunion lebten. Heute lernen die Ukrainer wieder, mit dieser religiösen Bewegung zusammenzuleben“, erklärt der Umaner Historiker Viktor Furkalo.
Sowohl in der ukrainischen als auch in der jüdischen Folklore wird das legendäre Treffen zwischen dem Anführer der Opryschky [antifeudale bäuerliche Aufstandsbewegung in den Karpaten im 16. und 17. Jahrhundert – Anm. d. Übers.] Oleksa Dowbusch, und dem Lehrer der Chassidim Ba‘al Schem Tov erwähnt. Eine Legende besagt, dass Ba‘al den Opryschkys zur Flucht verhalf und Oleksa ihm dafür seine Pfeife schenkte.
Ein weiteres interessantes historisches Phänomen sind die gemeinsamen ukrainisch-jüdischen Musikgruppen. Klezmer-Musiker waren jüdische Musiker, die gewöhnlich auf Hochzeiten spielten. Klezmer-Musiker schlossen sich oft mit ukrainischen Musikern zu gemeinsamen Bands zusammen und traten miteinander auf. Ihr Repertoire bestand aus Volksliedern sowohl in ukrainischer als auch in hebräischer Sprache.
Die Chassidim, die heute in die Ukraine kommen, leben seit langem in ihren Gemeinden in Amerika, Israel oder Afrika. Daher sind die Kontakte zwischen Ukrainern und Chassidim nicht besonders intensiv.
„Die Menschen kommen aus der ganzen Welt, übernachten in engsten Zimmern, um Zeit am Grab eines heiligen Mannes zu verbringen“, sagt Michael, ein chassidischer Jude aus Südafrika. Er ist zum zweiten Mal in der Ukraine. Das erste Mal war er vor sechs Jahren hier. Damals war er mit seinem Vater hier, der im vergangenen Jahr gestorben ist. „Ich bin gekommen, um für ihn zu beten. Ich bin gerne in der Ukraine. In den Nachrichten in unserem Land heißt es, dass es ständig Explosionen gibt und dass hier böse Menschen leben. In Kapstadt wissen die Leute nicht viel über die Ukrainer, sie reden mehr über Russland und Putin. Aber wir Chassidim wissen natürlich über die Ukraine Bescheid“, sagt Michael.
Er plant, noch einige andere Städte in der Westukraine zu besuchen, in denen sich Gräber chassidischer Rabbiner befinden. „Das Reisen in der Ukraine ist einfach – Busse und Züge fahren pünktlich, mit dem Auto kann man überall hinfahren. Natürlich gibt es viel Polizei und Militär, aber ich verstehe, dass der Krieg noch nicht vorbei ist. Auf dem Weg hierher habe ich ein Militärbegräbnis gesehen. Die Menschen waren sehr traurig“, sagt Michael, „aber ich wurde hier ganz normal empfangen, sowohl vor sechs Jahren als auch jetzt. Die Ukrainer sind offen und oft hilfsbereit. An der Grenze hat uns die Polizei vor möglichen russischen Raketen oder Drohnen gewarnt. Aber das macht mir keine Angst. Ich glaube, Gott wird uns beschützen.“
Die meisten Pilger gehen nicht in die Luftschutzkeller, wenn die Warnung vor Luftangriffen ertönt. Auch während der Ausgangssperre, die im chassidischen Viertel von Mitternacht bis vier Uhr morgens dauert, hört das Fest nicht auf. Während ganz Uman menschenleer ist, ändert sich im Pilgerviertel um Mitternacht kaum etwas. „Uman, Uman, Rosch ha-Schana!“, ruft die Menge beim Luftalarm und tanzt. Die Chassidim vertrauen auf Gott und glauben, dass er sie vor allen Gefahren beschützen wird.
November 2024