Witzige Schilder aus Indien
„Unwürdiger Ort der inneren Einkehr“
In Indien enthüllen wahnsinnig witzige Schilder die faszinierende Liebesbeziehung eines Volkes mit einer Fremdsprache.
Es gibt eine reizende Geschichte über das Erlernen der englischen Sprache. Generationen von College-Absolvent*innen in ganz Indien erzählen sie: Es geht um einen Bibliotheksassistenten. Er unterstützte junge Studierende, die aus dem indischen Hinterland neu an ein College in der Stadt kamen. Diesen jungen Menschen – sie hatten noch nie den Buchrücken eines englischen Romans gesehen – half er bei ihrem Einstieg in die neue Sprache. Er suchte für sie nach Büchern und Zeitschriften, mit denen sie neue englische Wörter lernen und vollständige Sätze bilden konnten. Obwohl viele dieser Studierenden von seiner Mildtätigkeit profitierten, sollten sie sich bald über ihn lustig machen. „Bibliothek ist nicht sprechen“, sagten sie und ahmten damit seine ermahnenden Worte bei Nichtbeachtung der Bibliotheksregeln zum ruhigen Arbeiten nach.
Diese Geschichte des freundlichen Bibliotheksmitarbeiters verdeutlicht den besonderen Status der englischen Sprache in Indien auf anschauliche Weise. Sie zeigt, wie Fehler den Menschen eines Landes, in dem hunderte von Sprachen gesprochen werden, dabei helfen, eine neue Sprache zu erlernen. Die große Mehrheit der Inder*innen besucht Schulen auf dem Land, wo alle Fächer, auch die englische Sprache, in ihrer Muttersprache unterrichtet werden. Außerdem gibt es noch die „angesehenen“ Klosterschulen und Colleges, die von britischen Missionaren während der Kolonialherrschaft gegründet wurden. Ein Großteil des Sprachunterrichts findet damit in einem Land statt, in dem Englisch eine der beiden Amtssprachen ist. Mit zweiundzwanzig weiteren wichtigen Geschäftssprachen, die von den 1,3 Milliarden Inder*innen gesprochen werden, entwickelt sich die Sprache häufig zu einer faszinierenden Mischung aus Worten und Klängen.
In einer derart komplexen Ausgangslage verdeutlichen Schilder an den Straßenrändern oder auf den Marktplätzen des Landes am allerbesten das besondere Verhältnis des indischen Staates zur englischen Sprache. Einige Geschäfte werben mit Spezialisten für „Änderungen an Damen und Herren“ („Alteration of Ladies and Gents“). Andere wollen mit verlockenden Angeboten wie „Flüssiger Tee“ (Liquid Tea available here“) auf sich aufmerksam machen. Auf einigen Schildern erhalten Vorschriften eine völlig neue Dimension: „Wer diese Tür als Ausgang nutzt, muss den Ort umgehend verlassen“ („Anyone caught exiting through this door will be asked to leave“). Für die Sicherheit von Autofahrer*innen lassen sich auch Verkehrspolizisten viel einfallen: „Decken in Krankenhäusern sind ein langweiliger Anblick – Unfälle vermeiden“ („Hospital ceilings are boring to look at - Avoid Accident“).
Und während Schilder in ganz Indien für „Hindi auf Englisch lernen“ werben mögen, werden gleichzeitig Inder*innen von Schulen in London als Englischlehrer*innen rekrutiert. Dank ihrer Softwarekenntnisse bieten Inder*innen zudem Online-Englischunterricht für ihre asiatischen Mitbürger*innen an. Durch Fehler erhält die Reise durch eine neue Sprache sogar eine zusätzliche Faszination. Und die fehlerhafte Zurechtweisung des freundlichen Bibliotheksassistenten hat doch immer ihre Funktion erfüllt.
Hier eine Auswahl witziger Schilder aus Indien:
Diese Geschichte des freundlichen Bibliotheksmitarbeiters verdeutlicht den besonderen Status der englischen Sprache in Indien auf anschauliche Weise. Sie zeigt, wie Fehler den Menschen eines Landes, in dem hunderte von Sprachen gesprochen werden, dabei helfen, eine neue Sprache zu erlernen. Die große Mehrheit der Inder*innen besucht Schulen auf dem Land, wo alle Fächer, auch die englische Sprache, in ihrer Muttersprache unterrichtet werden. Außerdem gibt es noch die „angesehenen“ Klosterschulen und Colleges, die von britischen Missionaren während der Kolonialherrschaft gegründet wurden. Ein Großteil des Sprachunterrichts findet damit in einem Land statt, in dem Englisch eine der beiden Amtssprachen ist. Mit zweiundzwanzig weiteren wichtigen Geschäftssprachen, die von den 1,3 Milliarden Inder*innen gesprochen werden, entwickelt sich die Sprache häufig zu einer faszinierenden Mischung aus Worten und Klängen.
In einer derart komplexen Ausgangslage verdeutlichen Schilder an den Straßenrändern oder auf den Marktplätzen des Landes am allerbesten das besondere Verhältnis des indischen Staates zur englischen Sprache. Einige Geschäfte werben mit Spezialisten für „Änderungen an Damen und Herren“ („Alteration of Ladies and Gents“). Andere wollen mit verlockenden Angeboten wie „Flüssiger Tee“ (Liquid Tea available here“) auf sich aufmerksam machen. Auf einigen Schildern erhalten Vorschriften eine völlig neue Dimension: „Wer diese Tür als Ausgang nutzt, muss den Ort umgehend verlassen“ („Anyone caught exiting through this door will be asked to leave“). Für die Sicherheit von Autofahrer*innen lassen sich auch Verkehrspolizisten viel einfallen: „Decken in Krankenhäusern sind ein langweiliger Anblick – Unfälle vermeiden“ („Hospital ceilings are boring to look at - Avoid Accident“).
Und während Schilder in ganz Indien für „Hindi auf Englisch lernen“ werben mögen, werden gleichzeitig Inder*innen von Schulen in London als Englischlehrer*innen rekrutiert. Dank ihrer Softwarekenntnisse bieten Inder*innen zudem Online-Englischunterricht für ihre asiatischen Mitbürger*innen an. Durch Fehler erhält die Reise durch eine neue Sprache sogar eine zusätzliche Faszination. Und die fehlerhafte Zurechtweisung des freundlichen Bibliotheksassistenten hat doch immer ihre Funktion erfüllt.
Hier eine Auswahl witziger Schilder aus Indien: