Kunst
Meine Verbindung zur Musik

Ein Kind spielt Klavier © Clark Young, Unsplash

Musik. Manche Menschen verstehen darunter das, was man hören kann, was man lieben oder hassen kann, was zum Nachdenken bringt, was beruhigt oder umgekehrt aufwühlt. Aber für manche Menschen – mich eingeschlossen – ist das ein ganzes Leben.
 

Ekaterina Koreshkova

Im Alter von sieben Jahren besuchte ich den Klavierunterricht bei einer Musikschule. Damals hatte ich kein Glück mit der Lehrerin. Es gab keinen gegenseitigen Respekt, und es gelang nicht, eine Freundschaft aufzubauen. Ja, sie lehrte, wie man ein Musikinstrument spielt und wie man Noten liest, aber sie konnte mir nicht das Wichtigste beibringen, nämlich das Fühlen der Musik, die Liebe zur Musik.

Alles änderte sich, als ich zehn Jahre alt war. Auf der einen Seite war da ein neues Leben, eine neue Stadt, eine neue Musikschule, eine neue Lehrerin, auf der anderen Seite ich, die nie gelernt hatte, Musik zu lieben. Zu jener Zeit war das Klavierspielen für mich nur eine alltägliche Routine wie das morgendliche Bettenmachen oder der Hausputz. In meiner neuen Umgebung musste ich wirklich hart arbeiten; endlich begann das echte Lernen! Seitdem drückte ich nicht mehr gedankenlos auf die Tasten und versuchte, bei den maschinell erlernten Bewegungen keine Fehler zu machen. Aus meinen Fingern kam Musik heraus: echt, lebendig, leidenschaftlich. Man kann das mit dem Lesen eines Gedichts vergleichen: Wenn man es trocken, ausdruckslos und monoton vorträgt, wird man als emotionslose Maschine betrachtet, aber wenn man Ausdruck und Emotionen hinzufügt, so scheint das Gedicht lebendig zu werden und sich mit Bildern zu füllen.

Jetzt bin ich fünfzehn Jahre alt. Ich verliebte mich erst richtig in die Musik, als ich die sechste Klasse wiederholte, um meine Fähigkeiten zu verbessern und die siebte Klasse erfolgreich abzuschließen. Ich hatte meine Höhen und Tiefen. In der fünften Klasse wollte ich zum Beispiel mit meinen Altersgenossen gleichziehen und die Musikschule verlassen, um etwas nach modernen Maßstäben Cooleres zu machen. Erst später wurde mir klar, dass ich mit hoher Kunst zu tun habe, dass ich fühlen kann und mich geistig entwickle, und das ist das Wichtigste in der heutigen Welt.

Jetzt weiß ich, dass die Musik nicht mein Feind ist, auch wenn es mir sehr schwer fiel, mich mit ihr anzufreunden. Ich musste erwachsen werden und die wirkliche Welt erkennen. Jetzt bereue ich nicht mehr, dass ich vor neun Jahren zur Musik gegangen bin, denn dieser Lebensabschnitt hat mir sehr geholfen.
 

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