Der Nairobi Expressway soll den Verkehr in der kenianischen Hauptstadt entlasten. Doch von Anfang an gab es auch kritische Stimmen. In dieser Fotoreportage zeigen euch Julian Manjahi (Fotos) und Eliphas Nyamogo (Text), wie das Bauwerk aussieht und was die Leute dazu sagen.
Die zweistöckige Autobahn wurde 2022 offiziell eingeweiht. Sie ist rund 27 Kilometer lang und verbindet das Gebiet um den internationalen Flughafen Jomo Kenyatta mit dem Stadtzentrum Nairobis und den umliegenden Siedlungen. Die Strecke ist mautpflichtig und bietet Autofahrer*innen eine schnellere Fahrtroute. Sie ist Teil einer größeren Investition in die kenianische Verkehrsinfrastruktur, die darauf abzielt, die Straßenverbindungen zu verbessern und das Wirtschaftswachstum des Landes zu fördern. Wer sich in Nairobi mit Anwohner*innen und Pendler*innen unterhält, bekommt den Eindruck, dass die Meinungen über die neue Autobahn so unterschiedlich sind wie die Gespräche selbst.
Frank Ojwang, Umweltaktivist: „Wir erkennen die Notwendigkeit des Ausbaus der Infrastruktur an, aber der Nairobi Expressway wirft erhebliche Umweltbedenken auf. Die Investition in autogerechte Lösungen verschlimmert die Umweltverschmutzung und vernachlässigt nachhaltige städtische Transportmöglichkeiten wie Radfahren und öffentliche Verkehrsmittel.“
Paula Njeri, Besitzerin eines kleinen Textilunternehmens: „Die neue Autobahn hat meinem Geschäft indirekt geholfen, indem sie Lieferzeiten und Kosten reduziert hat. Die Mautgebühren sind jedoch eine zusätzliche Belastung, besonders für Unternehmen wie meines, die auf häufige Warentransporte angewiesen sind.“
Bram Baraza, Student an der Open University of Kenya: „Der Nairobi Expressway ist eine wichtige Investition, die das Wirtschaftswachstum ankurbeln könnte, indem sie die Logistik verbessert und ausländische Investitionen anzieht. Es ist jedoch wichtig, dass dies mit einer gerechten Entwicklung einhergeht, von der alle Teile der Gesellschaft profitieren.“
Grace Nyaga, Journalistin (Nicht-Nutzerin): „Ich wohne in der Nähe der Autobahn, aber ich kann es mir nicht leisten, sie zu benutzen. Es ist frustrierend zu sehen, dass eine Straße, deren Bau das Leben einfacher machen sollte, für viele Kenianer*innen unzugänglich bleibt, weil die Kosten für ihre Nutzung exorbitant hoch sind.“
James Mwaura, Architekt: „Der Nairobi Expressway ist ein Schritt nach vorne, um die chronische Verkehrsüberlastung in Nairobi zu lösen. Um jedoch einen nachhaltigen Mehrwert zu gewährleisten, müssen wir ihn mit umfassenden Verbesserungen des öffentlichen Nahverkehrs und einer intelligenten Stadtplanung verbinden, damit die Staus, die er lösen soll, nicht wieder auftreten“.
Anastacia Kemunto, Stadtpendlerin: „Der Nairobi Expressway ist für mich ein echter Gamechanger. Mein täglicher Weg zur Arbeit hat sich halbiert, und ich habe jetzt mehr Zeit für meine Familie und persönliche Aktivitäten. Angesichts des Komforts und der Zeitersparnis ist die Maut ihren Preis wert.“
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