Quiz: Wie viel Feminismus steckt in mir?

Lange war Feminismus in Deutschland „igitt“ und allein der Begriff löste Ängste und Ablehnungen aus. Doch diese Zeiten sind jetzt vorbei: Feministische Slogans prangen sogar auf T-Shirts jeder größeren Bekleidungskette. Ein günstiger Moment, bei sich selbst den Check zu machen: Konnten abseits von kurzlebigen Modetrends feministische Überzeugungen auch in meinem Leben Fuß fassen? Wie viel Feminismus steckt in mir? Finde es heraus: Klick auf [Start], und los geht's.

1. Im Jahr 2017 ist in Deutschland die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ...

gesetzlich zwar weitgehend gewährleistet, die Realität sieht aber leider oft anders aus.

Männer und Frauen? Diese binären Kategorien sind mir viel zu einengend.

schon viel zu weit gegangen! Heute sind Männer das benachteiligte Geschlecht.

2. Dass Frauen sich nach wie vor mehr um Haushalt, Kinder und zu pflegende Angehörige kümmern ...

liegt in der menschlichen Biologie begründet. Frauen neigen von Natur aus zu Fürsorglichkeit, Männer sichern das Überleben.

ist nicht mehr zeitgemäß und sollte sich auch durch gesetzliche Rahmenbedingungen endlich ändern.

lässt sich nur noch durch eine radikale Revolution im Care-Sektor und durch das Aufbrechen der heteronormativen Kleinfamilie lösen.

3. Der immer noch bestehende Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen ...

ist ein Mythos. Frauen sind doch selbst schuld, dass sie freiwillig nur halbtags und in schlecht bezahlten Branchen arbeiten wollen.

ist mit aktuell 22 Prozent in Deutschland viel zu hoch. Wir brauchen mehr Lohntransparenz und Fördermaßnahmen – auch damit Frauen in männlichen Branchen Fuß fassen können.

ist kein Wunder, wenn weiblich identifizierte Personen in frauentypische „Pink-Collar“-Jobs gedrängt und dort strategisch ausgebeutet werden. Da hilft nur eins: den Kapitalismus als Ganzes abschaffen!

4. Gewalt gegen Frauen und Mädchen ...

ist in allen Schichten und allen Regionen der Welt verbreitet und muss von uns allen gemeinsam bekämpft werden, um für eine gerechtere Zukunft für Frauen und Mädchen zu sorgen.

geht gar nicht, denn Männer als das stärkere Geschlecht müssen Frauen beschützen. Es muss aber endlich auch darüber gesprochen werden, dass es eine riesige Dunkelziffer von ihren Frauen misshandelten Männern gibt!

ist Ausdruck einer patriarchalen Gesellschaft, die alles Weibliche verachtet und unterwerfen will – deswegen: smash patriarchy!

5. Für mich ist Prostitution ...

der falsche Begriff. Sexarbeit ist der richtige Name für eine freiwillig gewählte, empowernde Körperarbeit, die allemal besser ist, als für wenig Geld am Fließband zu stehen oder Klos zu schrubben.

eine Arbeit, die viele Frauen nicht freiwillig wählen und die Männern sexistische Machtfantasien ermöglicht. Deswegen sollten Frauen in diesem Bereich geschützt, respektiert und entkriminalisiert werden.

die älteste Dienstleistung der Welt, die das Verhältnis der Geschlechter bis heute gut widerspiegelt: Für Sex geben Männer gerne Geld aus, das Frauen gerne annehmen.

6. Wenn Frauen Schönheitsoperationen vornehmen lassen ...

wissen sie um die Wichtigkeit weiblicher Attraktivität und wollen ihren Marktwert nicht verlieren.

finde ich es traurig, dass sie auch heute nicht genug Selbstbewusstsein haben, dem männlichen Blick, der sie auf ihren Körper reduziert, zu widerstehen.

ist das eine frei gewählte Körpermodifikation, mit der sie die Künstlichkeit weiblicher Schönheitsideale bewusst ausstellen, statt zu versuchen, dem unrealistischen Ideal „natürlicher weiblicher Schönheit“ zu entsprechen.

7. „Mein Bauch gehört mir“ ...

war eine essentielle Forderung der Frauenbewegung der 1960er- und 70er-Jahre, die bis heute nicht eingelöst ist.

ist ein Slogan egoistischer Frauen, die Abtreibung verantwortungslos als Verhütungsmethode nutzen und Männer von lebenswichtigen Entscheidungen, die eben nicht nur sie allein betreffen, ausschließen.

ist ein wichtiger Spruch der Second Wave, die aber leider oft nicht mitbedacht hat, dass etwa auch trans Männer Kinder bekommen.

8. Frauenrechte und Islam ...

sind ein prekäres Thema, das medial häufig viel zu undifferenziert ausgeschlachtet wird. Wir müssen die Selbstbestimmungsmöglichkeiten muslimischer Frauen weltweit stärken, ohne kulturalistische Klischees zu bedienen.

sind der Beweis dafür, dass der Islam eben doch nicht zu Europa passt. Wir zeigen schließlich stolz die Schönheit unserer Frauen, statt sie hinter Schleiern und Wohnungstüren zu verstecken!

sind schon lange Bestandteil des Engagements muslimischer Feministinnen. Doch von deren Existenz – wie auch von queer muslims und hipper, feministischer Hijabistas – wissen die meisten Deutschen mit ihrem White-Savior-Complex mal wieder gar nichts.

Die bestens informierte Queerfeministin

Du bist zum Bersten voll mit Feminismus – und das, obwohl du wahrscheinlich nicht einmal an die Existenz von nur zwei Geschlechtern glaubst (sondern vielleicht an die von ganz vielen oder nur einem einzigen). Du kennst nicht nur alle aktuellen Debatten rund um feministische Ökonomiekritik, die Verteilung von Care Work, Heteronormativität, Transfeindlichkeit oder Sexarbeit. Du beherrschst auch die gängige Terminologie perfekt und willst mit deinen kompromisslosen Ansichten die ganze Welt zum Besseren verändern. Mindestens!

Weitere Typen:

Die aufgeschlossene Realo-Feministin
Der/die/das Masku

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Die aufgeschlossene Realo-Feministin

Du würdest dir vielleicht nicht unbedingt „Feministin“ in Großbuchstuben auf die Stirn schreiben, aber in deinem Herzen bist du davon überzeugt, dass eine Gesellschaft nur dann gerecht sein kann, wenn Frauen und Männer gleichberechtigt darin leben. Ob dahingehende Bemühungen feministisch oder irgendwie anders benannt werden, ist dir nicht so wichtig. Stattdessen strebst du eine Situation des Ausgleichs und der Harmonie zwischen den Geschlechtern an, in der niemand benachteiligt wird: weder die Frauen noch die Männer.

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Der/die/das Masku

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Der/die/das Masku

Jetzt mal ehrlich: Deine Antworten hast du nicht alle ernst gemeint, oder? Du wolltest einfach mal gucken, was passiert, wenn man bei jeder Antwort die feminismus-kritischste anklickt, nicht? Aber ernsthaft: Das moderne Leben kann eine ziemliche Herausforderung sein, für Frauen, für Männer – und besonders für alle, die sich eben nicht in diesen zwei binären Kategorien verorten. Da erscheint es manchmal als gewinnbringende Strategie, sich auf vermeintlich Altbewährtes zurück zu ziehen, als die Rollen zwischen Männern und Frauen noch klar verteilt waren. Doch diese Aufteilung in zwei Sphären ist nicht naturgegeben. Sie ist eine Erfindung des Bürgertums des 19. Jahrhunderts. Wenn aber alle frei wählen können, wie sie ihr Leben gestalten, wird auch das Zusammenleben entspannter. Versprochen! In diesem Sinne: give feminism a chance.

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