Film
G. W. Pabst, Masken und Kameradschaft.

Vier Filme im Cine York

Die Dreigroschenoper
© Atlantis Investment AG

Cine York

Das Goethe-Institut präsentiert in Zusammenarbeit mit Lumiton die Filmreihe l G. W. Pabst, Masken und Kameradschaft.  l G. W. Pabst, Masken und Kameradschaft. Das Programm besteht aus vier Spielfilmen, die der bekannte Filmemacher Georg Wilhelm Pabst zwischen 1928 und 1931, also noch vor dem Aufkommen des Nationalsozialismus, in Deutschland gedreht hat. 

“Niemand hat die Promiskuität der Körper, eine extreme Erotik, ohne Anschein von Vulgarität so widerspiegeln können wie Pabst", schrieb die berühmte deutsche Historikerin Lotte H. Eisner. Nach den Worten des Meisters Jean Renoir "verstand es Pabst, aus Elementen des täglichen Lebens eine fremde Welt zu schaffen". In den Worten des britischen Schriftstellers Graham Greene: "Man kann den gesamten Aufstieg und Fall des europäischen Kinos der ersten Nachkriegszeit in dem Werk dieses Mannes zusammenfassen". Und dennoch ist der deutsche Georg Wilhelm Pabst - Entdecker von Greta Garbo und Louise Brooks, Wegbereiter des modernen Kinos, Filmemacher von erstaunlicher visueller Raffinesse - in Argentinien fast unbekannt (...). Ausgebildet an der Akademie der bildenden Künste in Wien, war Georg Wilhelm Pabst (1885-1967) Schauspieler und Theaterregisseur. Sein Talent als Filmemacher zeigte er in DER SCHATZ (1923), einem Film, der, wie Eisner es ausdrückte, "reich an wunderbaren Bildern ist, die das Licht aus der Dunkelheit herausschneidet". Pabst, der von da an für seine visuelle Exzellenz bekannt war, schlug verschiedene Wege ein, die immer mit dem Realismus verbunden waren, von dem er sich mit seiner plastischen Stilisierung absetzte. Der Realismus ist ein Mittel, kein Zweck", sagte Pabst, der mit DIE BÜCHSE DER PANDORA (1928) die zeitlose Schönheit von Louise Brooks für die Welt entdeckte, wie er es zuvor mit Greta Garbo in DIE FREUDLOSE GASSE (1925) getan hatte. Beim Übergang zum Tonfilm probiert Pabst die verschiedenen Formen der Musikdramaturgie aus, insbesondere in seiner Version DIE DREIGROSCHENOPER (1931). Das Musical von Weill und Brecht hatte schon bei seiner Uraufführung 1928 in Berlin für Furore gesorgt, und der Übergang zum brandneuen Tonfilm war nur logisch. Heute kann man den Film nicht mehr verpassen, weil man (in der deutschen Fassung) legendäre Darsteller wie Lotte Lenya und Ernst Busch sehen und hören kann".

(Luciano Monteagudo, Página/12).

PROGRAMM

MITTWOCH, 5.6.
DIE BÜCHSE DER PANDORA (133´)
18:30 Uhr

WESTFRONT 1918 (93´)
21 Uhr

DONNERSTAG, 6.6.
DIE DREIGROSCHENPER (112´)

18:30 Uhr

KAMERADSCHAFT (93´)
21 Uhr

FREITAG, 7.6.
WESTFRONT 1918 (93´)

18:30 Uhr​​​​​​​

DIE BÜCHSE DER PANDORA (133´)
21 Uhr​​​​​​​

SAMSTAG, 8.6.
KAMERADSCHAFT (93´)

18:30 Uhr

DIE DREIGROSCHENPER (112´)
21 Uhr

FILME 

WESTFRONT 1918 

Regie: Georg Wilhelm Pabst, 1930, 93’, Deutschland. 

Mit Fritz Kampers, Gustav Diessl, Jackie Monnier. 

G.W. Pabsts Antikriegsfilm-Klassiker nach dem Roman "Vier von der Infanterie" von Ernst Johannsen erzählt die Geschichte von vier deutschen Soldaten, die 1918 an der französischen Front kämpfen. Sie kommen aus verschiedenen Landesteilen und aus unterschiedlichen sozialen Schichten - erleben eine kurze Ruhepause in der Etappe und kehren wieder an die Front zurück. Der heitere Bayer zeigt sich unerschütterlich und zuversichtlich. Karl aus Berlin hat noch einen kurzen Heimaturlaub, aber er findet zu Hause einen anderen Mann im Bett seiner Frau und ist glücklich, zu seinen Kameraden zurückkehren zu können. Der Leutnant unter ihnen kennt nur seine Pflichten und scheint außer ihnen nichts wahrnehmen zu wollen. Der vierte ist ein Student; er hat sich in eine junge Französin verliebt, von der er Abschied nehmen muss, als die Kompanie wieder abrückt. 

DIE DREIGROSCHENOPER

Regie: Georg Wilhelm Pabst, 1931, 112’, Deutschland. 

Mit Lotte Lenya, Reinhold Schünzel, Carola Neher. 

Am 31. August 1928 wurde das Bühnenstück von Bertolt Brecht (Text) und Kurt Weill (Musik) im Berliner Theater am Schiffbauerdamm uraufgeführt. Gut zwei Jahre später drehte G.W. Pabst diese Filmversion, um die es juristische Auseinandersetzungen mit dem Autor gab: Macheath, genannt Mackie Messer, heiratet Polly, die Tochter des Londoner Bettlerkönigs Peachum. Dieser will seine Tochter nicht hergeben und erpresst den Polizeichef Tiger-Brown, seinen Schwiegersohn zu verhaften. Zwar wird Macheath von seiner eifersüchtigen Freundin Jenny verraten, doch am Ende erkennen Macheath, Peachum und Tiger-Brown, dass sie einander brauchen. Denn: "Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral." (filmportal.de) 

DIE BÜCHSE DER PANDORA 

Regie: Georg Wilhelm Pabst, 1928, 133‘, Deutschland. 

Mit Louise Brooks, Fritz Kortner, Francis Lederer. 

Frei nach Frank Wedekinds Theaterstücken "Erdgeist" (1898) und "Die Büchse der Pandora" (1903): Dr. Schön, Zeitungsverleger und Mitinhaber eines Revue-Theaters, erliegt den Reizen der Blumenverkäuferin Lulu. Nachdem Dr. Schöns Verlobung geplatzt ist, heiraten die beiden, doch schon die Hochzeitsnacht endet tragisch: Im Handgemenge löst sich ein Schuss – Dr. Schön stirbt. Lulu wird zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt, doch gelingt ihr mit Dr. Schöns Sohn Alwa und drei Freunden die Flucht nach Paris. Hier gerät sie in die Hände eines Erpressers. Wieder muss Lulu fliehen, diesmal nach London, wo sich ihr Schicksal besiegelt. Sie sinkt zur Straßendirne herab und fällt am Weihnachtsabend dem Lustmörder Jack (the Ripper) zum Opfer. (filmportal.de) 

KAMERADSCHAFT

Regie: Georg Wilhelm Pabst, 1931, 93‘, Deutschland/Frankreich. 

Mit Alexander Granach, Fritz Kampers, Ernst Busch. 

Auch nach Ende der Ersten Weltkriegs ist das Klima an der deutsch-französischen Grenze von Feindseligkeit und Ressentiments geprägt. Trotzdem eilen die deutschen Bergarbeiter zu Hilfe, als sich auf französischer Seite ein Grubenunglück ereignet. Der Steiger Wilderer, der am Tag zuvor von einer Französin bei einem Tanzvergnügen einen Korb bekommen hatte, beschließt ebenfalls zu helfen. Wilderer und zwei Kollegen dringen durch einen Verbindungsstollen auf die französische Seite vor, wobei sie das Gitter einreißen, das seit dem Krieg die Grenze markiert. Durch einen Wassereinbruch geraten die Retter in Lebensgefahr, doch am Ende werden auch sie – zusammen mit zwei französischen Kollegen – geborgen. (filmportal.de)

Details

Cine York

Juan B. Alberdi 895
Olivos, Provincia de Buenos Aires

Sprache: Deutsch mit spanischen Untertiteln
Preis: Entrada libre y grauita