Das Projekt Insanity Solo der Choreografin und Tänzerin Rocío Marano ist eine der zwanzig ausgewählten Performances, die in die Ausstellung Antihommage DADA – 101 Jahre Cabaret Voltaire integriert werden, ein Projekt kuratiert von Emilio García Wehbi und Ricardo Ibarlucía im Rahmen der 2. Performance-Biennale. Durch die Unterstützung des Goethe-Instituts kommt die in Berlin lebende Argentinierin Marano nach Buenos Aires.
13. bis 16. Mai
18 bis 21:45 Uhr
Centro Cultural Recoleta
Eintritt frei
Über Insanity Solo von Rocío Marano
Der Name
Insanity Solo ist dem Hometrainer-Video
Insanity Max-out entnommen, welches zum physischen Extremtraining der zuschauenden Nutzer anspornen soll. Die Extremversion einer Sache stellt für die Konsumgesellschaft, anstatt nur eine perverse Verstärkung zu sein, die Optimierung des Originals dar, die in der Entsagung und dem Leiden das Gefühl von Verwirklichung sucht. Im Gegensatz zu Tanz und Sport, zentrieren sich Fitness und Bodybuilding auf den eigenen Körper. Der Körper ist das Material, das gemeißelt wird.
Das Projekt ist eine rigorose Untersuchung, die hochintensive physische Aktivitäten wie Krumping (Street Dance), Crossfit und Insanity Maxout mit somatischen Praktiken wie Feldenkrais und BMC verbindet, welche dazu dienen die Bedürfnisse des eigenen Körpers zu hören. Das Stück untersucht die emotionalen Zustände und psychologischen Attribute in Verbindung mit dem Verhältnis Anstrengung/Belohnung und der Euphorie durch den Hormonausstoß. Der Körper wird verändert und formt so identitäre Mehrdeutigkeiten, abstrakte Emotionen, die zwischen dem Sinnlichen und dem Monströsen navigieren. Eine Unterwelt des korrosiven und ironischen Humors, gekleidet in Sportbekleidung einer unbekannten Marke.
Für diese neue Präsentation des Stücks im Format einer Kunstgalerie wird der Aufmerksamkeitsfokus auf die Interaktion mit dem Publikum gelegt. Zwischen Installation und temporären Fitnessstudio bietet uns Insanity Solo zwei Workouts pro Tag im Rahmen der Ausstellung. Das Training, offen für die Teilnahme der Zuschauer, wird sich für eine halbe Stunde in ein semi-virtuelles Fitnessstudio verwandeln.
Über Antihommage DADA – 101 Jahre Cabaret Voltaire
Die Idee von Emilio García Wehbi und Ricardo Ibarlucía mit künstlerischer Assistenz von Julieta Potenze sucht in einer Reihe von Performances die Wiederaneignung des explosiven Erbes des Dadaismus entgegen seiner Reduzierung auf ein einfaches Kapitel der Avantgarden des 20. Jahrhunderts.
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Biographie der Künstlerin
Rocío Marano wurde in Argentinien geboren. Sie ist Choreografin, Tänzerin und Videokünstlerin und lebt in Berlin. Im Jahr 2016 wird
Insanity Solo nach intensiver Kooperation mit Lea Kieffer beim Tanz- und Performancefestival P-Bodies in Leipzig uraufgeführt, mit der sie die Ninja Methode erfunden hat. Diese Methode wurde dem Publikum bereits in verschiedenen Formaten präsentiert. Unter anderem als Ibiza Labor Camp (2014), Ibiza Revenge (2015), The Genesis oft he Ninjas (2015) und Matter of Blood (2016) welche bei den Berliner Tanztagen uraufgeführt wurde. Außerdem leiten die beiden einen Raum für Improvisation, genannt „Nin/Jam“.
Marano arbeitete auch als Künstlerin für Choreografen wie Juha Marsalo, Susanne Grau, Julian Rauter und Alma Toaspern. Sie ist Regisseurin der Videodokumentation Danza Sin Fin (2012), welche beim Internationalen Tanzfilmfestival in Toronto (2015) und dem Dokumentarfilmfestival DocumentaQro in Querétaro in Mexiko gezeigt wurde. Sie erhielt den Premio Art Jove der Balearen im Jahr 2008 und einen Preis in der Kategorie Videotanz vom Contact Festival in Freiburg (2013). Im Jahr 2014 arbeitete Marano bei dem künstlerisch-wissenschaftlichen Projekt meta_media_lab unter Leitung von Marlon Barrios Solano im Rahmen des Tanz- und Performancefestivals Impulstanz in Wien. Im Sommer 2016 erhielt sie das Stipendium DanceWEB, um an diesem Festival teilzunehmen.
Über BP.17. 2. Bienal de Performance in Argentinien
Die Performancebiennale von Buenos Aires begann als unabhängige Initiative einer Gruppe von privaten und öffentlichen Institutionen aus Kultur und Bildung. Einige zwanzig Kulturzentren, Museen und Galerien in Buenos Aires und San Juan bilden ein dezentralisiertes Ausstellungsdesign, das sich auf viele Standorte verteilt. Es umfasst 26 Tage facettenreiches Programm: Livepräsentationen, Aktionen, Ausstellungen, Seminare und Workshops. Das künstlerische Angebot der Biennale wird durch eine akademische Plattform ergänzt, welche nicht nur gleichzeitig stattfindet, sondern mit dem Kunstprogramm verbunden wird und durch die Universidad Nacional de las Artes und die Philosophische Fakultät der Universidad de Buenos Aires koproduziert wird. Bei der diesjährigen Ausgabe, welche parallel zur Kunstmesse arteBA stattfindet, wird sich die Biennale mit ArteXArte zusammentun und eine Performance-Box aufstellen, welche verschiedene Künstler und eine Auswahl an Videoperformances präsentiert.
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