Das Goethe-Institut und Kino Palais in der Casa Nacional del Bicentenario präsentieren eine Auswahl an Filmen von Fatih Akin, einem der wichtigsten Vertreter des innovativen neuen deutschen Films der letzten Jahre.
Als Sohn einer türkischen Einwandererfamilie wurde Akin in Hamburg geboren. Sein kultureller Hintergrund macht ihn zu einem Mittler zwischen westlicher und östlicher Welt, seiner Heimat und der seiner Eltern.
Fatih Akin reflektiert in seinen Arbeiten den Widerspruch, der Menschen durch ihre Zugehörigkeit zu zwei völlig unterschiedlichen Welten spaltet. Im Fokus der meisten seiner Filme stehen Themen wie Einwanderung sowie kulturelle und Generationskonflikte in einer globalisierten Welt.
PROGRAMM I
Freitag, 5. April, 19 Uhr
Samstag, 27. April, 19 Uhr
Aus dem Nichts, 2017, Deutschland, Regie: Fatih Akin, 100 Min.
Katjas Mann Nuri und ihr Sohn Rocco kommen bei einem Bombenanschlag ums Leben. Sie betäubt ihre Trauer mit Drogen und hegt sogar Selbstmordgedanken. Doch dann kommt die Polizei einem Neonazipaar auf die Spur, was Katjas Hoffnungen weckt. Der Gedanke an Gerechtigkeit gibt Katja endlich neuen Lebensmut. Als die mutmaßlichen Täter aus Mangel an Beweisen freigesprochen werden, ist sie außer sich vor Wut.
Diane Kruger wurde beim Festival in Cannes 2017 für die Rolle der Katja als beste Darstellerin ausgezeichnet.
PROGRAMM II
Samstag, 6. April, 19 Uhr
Freitag, 26. April, 19 Uhr
Gegen Die Wand, 2004, Deutschland, Regie: Fatih Akin, 121Min.
Goethe-Institut
Eine junge Türkin heiratet in Hamburg einen Landsmann, um von der elterlichen Bevormundung freizukommen. Zwischen beiden entsteht langsam Liebe. Aber er begeht einen Totschlag und seine Frau geht zurück nach Istanbul. Als der Mann aus dem Gefängnis entlassen wird, sucht er seine Frau auf. Aber sie entscheidet sich für ein neues Leben.
Gewinner des Goldenen Bären bei der Berlinale 2004.
PROGRAMM III
Freitag, 12. April, 19 Uhr
Samstag, 4. Mai, 19 Uhr
Auf der anderen Seite, 2007, Deutschland, Regie: Fatih Akin, 122 Min.
Goethe-Institut
Liebe, Tod und Teufel nennt Fatih Akin seine Trilogie, die er mit dem vielfach preisgekrönten, exzessiven Amour-Fou-Melodrama
Gegen die Wand (2003) begann, und nun mit einem Sechs-Personen-Rondo fortsetzt, das verblüffend anders intoniert ist: es fließt ruhig, erzählt balladesk, geht philosophisch in die Tiefe. Sechs Schicksale, die einander auf der Achse Hamburg-Istanbul kreuzen, die sich in der Begegnung mit dem Tod verwandeln und reifen. „Mein spirituellster Film“, sagt Akin.
Der Film wurde bei den Filmfestspielen von Cannes 2007 für das beste Drehbuch ausgezeichnet.
PROGRAMM IV
Samstag, 13. April, 19 Uhr
Freitag, 3. Mai, 19 Uhr
Soul Kitchen, 2009, Deutschland, Regie: Fatih Akin, 99 Min.
Goethe-Institut
Nach den Dramen
Gegen die Wand und
Auf der anderen Seite präsentiert Fatih Akin eine turbulente Komödie. Ein deutschgriechischer Gastronom muss seine Hamburger Kneipe
Soul Kitchen, die sich in ein In-Restaurant verwandelt, gegen Immobilienhaie, das Finanzamt und seinen zockenden Bruder verteidigen.
Gewinner des Sonderpreises der Jury beim Filmfest in Venedig 2009.
PROGRAMM V
Samstag, 11. Mai, 19 Uhr
The Cut, 2014, Deutschland, Regie: Fatih Akin, 134 Min.
Gordon Muehle
1915: In der Stadt Mardin lebte der Schmied Nazaret Manogian mit seiner Frau und den Zwillingstöchtern ein zufriedenes Leben, bevor ihn die türkische Polizei festnimmt – wie auch die anderen Christen armenischer Herkunft. Von seiner Familie getrennt muss er in der Wüste als Zwangsarbeiter schuften. Er überlebt ein Hinrichtungskommando und flieht. Deserteure helfen ihm weiter; er begegnet in einem Lager seiner sterbenden Schwägerin, findet in Aleppo Unterschlupf und Arbeit bei einem syrischen Seifenhersteller und erlebt dort auch das Ende des I. Weltkriegs. Nazaret hört, dass seine Töchter den türkischen Völkermord an den Armeniern überlebt haben; die Suche führt den Vater in den Libanon, nach Kuba und in die USA. Immerhin eine von ihnen hat überlebt. Mit THE CUT ist Fatih Akin ein großes, aber auch umstrittenes Epos gelungen.
PROGRAMM VI
Samstag, 20. April, 19 Uhr
Freitag, 10. Mai, 19 Uhr
Solino, 2002, Deutschland, Regie: Fatih Akin, 124 Min.
Wüste Film
Wie Pizza und Pasta ins Ruhrgebiet kamen: 1964, mit der Familie Amato aus Apulien. Die erste Migrationswelle ins BRD-Wirtschaftwunderland bringt die Amatos nach Duisburg. In pittoresk-nostalgischen Bildern blättert Fatih Akin ein Familienepos auf, das einen Zeitraum von 20 Jahren überspannt, von Heimweh und Erwachsenwerden, von beruflichem Erfolg und privatem Unglück erzählt, in dessen Kern sich aber ein für Akin typisches Bruderzwist-Drama abspielt.
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