Vom 25. bis 30. August 2015 wird die 11. Version des Festivals SANFIC stattfinden. Die Cinemathek des Goethe-Instituts Chile wird eine abwechslungsreiche und herausragende Auswahl deutscher Filme auf dem Festival zeigen. Es handelt sich um acht Filme, ähnlich viele wie letztes Jahr, zu denen auch diejenigen zählen, die bei den Deutschen Filmfestspielen am meisten ausgezeichnet wurden. Die Preisverleihung fand erst vor wenigen Wochen statt.
© bombero int., Pandora Film Verleih 2014, Foto: Gordon Muehle
Außerdem gehören die großen Namen des zeitgenössischen Kinos dazu: Christian Petzold, Andreas Dresen, Dominik Graf und Fatih Akin, die nicht, wie man eigentlich glauben könnte, die waren, die von der deutschen Filmakademie am meisten ausgezeichnet wurden. Eine ungewöhnliche Tendenz war es dieses Mal, dass die Preise an junge Regisseur*innen bzw. die bisher nur eine geringe Anzahl an Filmen gedreht haben.
Der Film des SANFIC-Wettbewerbs schlechthin ist
Victoria, der vierte Film von Sebastian Schipper, der bei den Deutschen Filmfestspielen mit sieben Nominierungen einschlug und in sechs Kategorien triumphierte: Bester Spielfilm, Beste Regie, Beste männliche Hauptrolle und Beste weibliche Hauptrolle sowie Beste Kamera und Beste Filmmusik. Seit seiner Uraufführung bei der Berlinale war er der Film, der die Augen der Kritiker*innen auf sich zog, mehr noch als die großen Namen, die am Wettbewerb teilnahmen wie Peter Greenway, Werner Herzog, Wim Wenders und viele andere. Schließlich bekam er den Silbernen Bären.
Die Ausgezeichneten dieses Jahres sind erstklassig: Christian Petzold mit
Phoenix, in dem seine Muse Nina Hoss in einer ihrer besten Rollen zu sehen ist; Andreas Dresen mit
Als wir träumten, eine Geschichte über eine Gruppe Jugendlicher nach dem Mauerfall in Berlin; Dominik Graf mit
Die geliebten Schwestern, ein Epochenfilm über den Dichter Schiller und eine Dreiecksbeziehung, der Deutschland bei den Oscars vertrat; und Fatih Akin mit
The Cut, sein polemischer Film über den Genozid in Armenien.
Aber es gab auch Raum für neue Tendenzen.
Jack von Edward Berger, eine Geschichte, die durch die Augen des 10jährigen Protagonisten erzählt wird. Der Film wurde bei der Berlinale 2014 uraufgeführt und eroberte mit der Zeit die Herzen der Kritiker*innen und des Publikums und wurde schließlich als Bester Spielfilm in Silber beim Deutschen Filmpreis 2015 ausgezeichnet. Außerdem wird es noch zwei Filme geben, die für pures junges Adrenalin stehen:
Who am I - Kein System ist sicher, ein Hacker-Drama, das bei den Deutschen Filmfestspielen sechs Mal nominiert und ein Kassenerfolg war. Der Regisseur, Baran bo Odar, wurde bereits eingeladen, in Hollywood weiter zu arbeiten. Und zum Schluss
Wir sind Jung. Wir sind stark von Burhan Qurbani, der mit großer Intensität von einem wahren Fall von Übergriffen auf Immigrant*innen in Deutschland erzählt. Sein Produzent ist Jochen Laube, der auch für
Das Lied in mir (2010) von Florian Cossen verantwortlich war, der große Gewinner des SANFIC 2011. Wie ihr seht, ist deutsches Kino für jeden Geschmack dabei und wir hoffen, dass ihr die Filme auf dem Festival genießen werdet.