MAËLLE POÉSY – DRAMATIKERIN
Maëlle Poésy wurde in L'Haÿ-les-Roses im Marne-Tal geboren und wuchs bei ihrem Vater, einem Schauspieler und Direktor des Théâtre du Sable, und ihrer Mutter, einer Französischlehrerin, auf. Die französische Regisseurin und Schauspielerin Maëlle Poésy ist Absolventin der École Supérieure d'Art Dramatique du Théâtre National de Strasbourg und wurde im Juli 2021 vom Ministerium für Kultur zur Direktorin des Théâtre de Dijon-Bourgogne ernannt.Sie absolvierte eine Ausbildung in Dramatik am Conservatoire Jean-Philippe Rameau im 6. Arrondissement von Paris und anschließend eine Tanzausbildung bei den Choreographen Hofesh Schechter, Damien Jalet und Koen Augustijnen. Anschließend absolvierte sie den Masterstudiengang für Darstellende Künste an der Sorbonne, wo sie besonders die Arbeiten der Regisseure James Thierrée und sein Werk Au revoir parapluie und Mythos von Sidi Larbi Cherkaoui verfolgte.
Im Jahr 2007 schrieb sie sich an der Nationalen Theaterschule Straßburg (TNS) für das Fach Schauspiel ein und spielte unter anderem mit Stéphane Braunschweig, Julie Brochen und Pierre-Alain Chapuis. Ebenso arbeitete sie mit den Regisseuren Paul Desveaux, Kevin Keiss, Nikolai Koliada und Gerold Schumann. Im Jahr 2008 inszenierte sie zum ersten Mal das Stück Funérailles d'hiver des Dramatikers Hanoch Levin. 2009 kooperierte sie mit der Kompanie Crossroad / Drôle de bizarre, mit der sie bei mehreren ihrer Kreationen zusammenarbeitete. Maelle Poésy arbeitete ebenso im Bereich Film mit den Regisseuren Marc Rivière, Edwin Baily und Philippe Claudel sowie in den Vereinigten Staaten mit dem Regisseur Nathan Silver.
Sie beendete ihr Studium im Jahr 2010 und inszenierte 2012 mit Fleissers Purgatoire à Ingolstadt ihr zweites Stück am Espace des Arts, Nationalbühne in Chalon-sur-Saône. Dieses Stück ist die erste Zusammenarbeit von Maëlle Poésy mit dem Dramatiker Kevin Keiss. Im Jahr 2014 führte sie in Zusammenarbeit mit Kevin Keiss Regie bei Candide Si c'est ça le meilleur des mondes... von Voltaire.
Im Jahr 2016 inszenierte sie mit Ceux qui errent ne se trompent pas einen ihrer eigenen Texte, den sie gemeinsam mit Kevin Keiss verfasste. Die Inszenierung wurde auf dem 70. Festival d'Avignon präsentiert. Im selben Jahr erhielt sie den Preis des Berufsverbands der Theaterkritiker in der Kategorie "Theatralische Offenbarung". Im Jahr 2017 spielte sie die Hauptrolle in País clandestino, ein Theaterstück, das sie gemeinsam mit den Regisseur*innen und Autor*innen Jorge Eiro, Pedro Granato, Lucía Miranda und Florencia Linder entwickelte. Maelle Poesy schreib jedoch nicht nur den Text, sondern führte auch Regie. Das Stück wurde im selben Jahr im Rahmen des Festivals Santiago a Mil in Santiago de Chile präsentiert.
Im Jahr 2019 führte sie ebenso beim Festival d'Avignon Regie bei Sous d'autres cieux, einer Adaption der Aeneis von Kevin Keiss. Neben ihren eigenen Theaterprojekten unterrichtet Maelle Poésy an der Regionalen Schule von Cannes. Dieses Jahr, im September 2021, tritt Maelle Poésy ihre Stelle als Direktorin des Théâtre de Dijon-Bourgogne an.