Giovanni Oviedo
Giovanni Oviedo ist Schauspieler, Regisseur, Impro-Künstler und Rapper aus Callao (Peru). Er leitet seine eigene freie Theatergruppe BÚHO Teatro Hip Hop mit der er vor allem multidisziplinäre Projekte realisiert und damit experimentiert, wie Theater und Hip Hop mithilfe von Bio-Pic, Live-Musik und audiovisuellem Mapping miteinander verbunden werden können. Er studierte Schauspiel in Lima und bildete sich im Rahmen verschiedener Workshops mit nationalen Künstler*innen wie David Carrillo, Alejandra Guerra und Fernando Castro fort. Parallel zu seiner Schauspielausbildung absolvierte Giovanni Oviedo ein Marketingstudium am Instituto Peruano de Publicidad und verbrachte in diesem Rahmen einen Auslandsaufenthalt an der Universidad del Salvador in Argentinien. Von 2008 bis 2014 war er Teil der Gruppe Imprología mit der er als künstlerischer Leiter und Regisseur verschiedene Bühnenprojekte realisierte und sich vor allen Dingen mit Improtheater beschäftigte. Danach lebte er vier Jahre in Buenos Aires, wo er unter anderem mit Theatergrößen wie Marcelo Savignone, Jean Jacques Lemetre (Frankreich), Guillermo Arengo, Cristina Banegas und Mirko Mescia (Italien) in Kontakt kam und im Rahmen verschiedener Projekte mit Masken und Sound experimentierte. An der Universidad Nacional de las Artes (Buenos Aires) nahm er an verschiedenen Kursen und Veranstaltungen des Master-Studiengangs zur Comedia Dell’Arte unter der Leitung von Cristina Moreira teil. Seit seiner Rückkehr nach Lima im Jahr 2019 inszenierte Giovanni Oviedo das Stück Como Hombre (una obra para desahuevarse), das erste Stück der Gruppe BÚHO, welches in freien Theatersälen, Gefängnissen und kulturpolitischen Zentren in Lima präsentiert wurde. Derzeit entwickelt er das Stück Mataron a Carlos, einem lateinamerikanischen Hip-Hop-Theaterkonzert, und sowie an „El Griot“, ein Solostück, das nach den gemeinsamen Wurzeln von Schauspieler*innen und Rapper*innen sucht.
MATARON A CARLOS
Mit seinem PDE-Stück Mataron a Carlos zeigt Giovanni Oviedo wie sich Hip-Hop und Theater miteinander verbinden lassen und entwickelt eine Art theatrales Hip-Hop-Konzert. Mit seiner multidisziplinären Gruppe BÚHO geht er dem Leben und der Poesie des mystischen Rappers Canserbero aus Venezuela auf die Spur um ausgehend von ihm über die aktuelle sozio-politische Situation Lateinamerikas und die damit verbundene fragile psychische Gesundheit vieler Lateinamerikaner*innen zu sprechen. Mit fünf Rapper*innen, die schauspielern bzw. fünf Schauspieler*innen, die rappen und dabei von einem DJ begleitet werden lassen die die Figur des „Can“ zum Leben erwecken, werden selbst zu ihm, töten ihn und sterben schließlich mit ihm in einem nicht enden wollenden Teufelskreis von Gewalt. Anhand kleiner Episoden und Ausschnitte aus dem Leben von Canserbero werden so einige der unzähligen Aspekteaufzeiget, die Lateinamerika zu einer Region voller Konflikte macht.