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entreLíneas.huidobro© S. Schiffer/Biblioteca Naional de Chile

entreLíneas 2018

In der ersten Version von entreLíneas im Jahr 2018 nahmen insgesamt vier Teilnehmer*innen erstmal an der Online-Residenz teil. Diese bestand zum einen aus literarischen Dialog zwischen den Schriftstellerinnen María Paz Valdebenito (Chile) und Ronya Othmann (Deutschland). Die beiden Autir*innen beschäftigten sich in diesem Rahmen mit dem Einfluss des Digitalen auf ihr eigenes Schreiben und den Herausforderungen, die das Web und sozialen Netzwerken in kreativen Prozessen darstellen.

Zum anderen traten Sara Gómez Schüller (Deutschland) und Nicolás Sandoval (Chile) in einen fruchtbaren literarischen Austausch rund um die Figur Vicente Huidobro, Begründer der Avantgarde-Dichtung in Chile und Lateinamerika und berühmt für seine ästhetische Theorie des Kreationismus. Der Fokus auf Huidobro wurde anlässlich seines 70. Todestages gewählt. Die beiden Autor*innen arbeiteten in diesem Rahmen eng zusammen und dachten gemeinsam nach über Huidobros Leben und Werk: Inwieweit inspirieren seine Werke heute Autor*innen, und wie lässt sich Huidobros visuelle Poesie im digitalen und Online-Zeitalter transformieren?


Autor*innen

María Paz Valdebenito González © Privat

María Paz Valdebenito González

Geboren 1987 in Santiago de Chile, Schriftstellerin und autodidaktische Künstlerin. Ihre Arbeiten erschienen bereits in mehreren Anthologien (Chile, Ecuador, Spanien, USA, Argentinien, Perú) und sie gab Lesungen in Chile und im Ausland. Unter anderem wurde sie mit folgenden nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet: Premio Juegos Literarios Gabriela Mistral (Chile, 2007), IX Certamen de Creación Literaria Juvenil Poeta García Gutiérrez (Spanien, 2015), Escritores para Chile 2016. Veröffentlichungen: La fábrica del Sibilino (Chile, 2011), Las vigías de Terpsícore (Chile, 2013), Cabalgando Lejanías (Peru-Ecuador, 2016) und Tonada del náufrago (Argentinien, 2017).
 

Ronya Othmann © Privat

Ronya Othmann

Geboren 1993 in München. Seit 2014 Studium in Literarischem Schreiben in Leipzig. Sie schreibt Lyrik, Prosa, und Essayistisches. Auszeichnungen u. a. Aufenthaltsstipendium im Künstlerhaus Lukas 2015, den MDR-Literaturpreis 2015. Letztes Jahr war sie Teilnehmerin bei der Schreibwerkstatt der Jürgen-Ponto-Stiftung, gewann den Caroline-Schlegel-Förderpreis für Essay und den Open Mike für Lyrik. Sie war Mitherausgeberin der Lyrikanthologie Ansicht der leuchtenden Wurzeln von unten, die im Poetenladen-Verlag erschienen ist. Veröffentlichungen u. a. in Bellatriste, Jahrbuch der Lyrik, Taz am Wochenende, und zuletzt erschien in der Literaturbeilage des Spiegel ihre Erzählung Hundert Flüche, hundert Segenswünsche.
 

Sara Schüller © Tim Kuhn

Sara Magdalena Gómez Schüller

1982 als Deutsch-Chilenin in Herrsching am Ammersee geboren, studierte sie Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis mit Schwerpunkt Literatur in Hildesheim. Dort war sie zudem bei Radio Tonkuhle tätig. 2007 wurde sie Finalistin des Berliner Open Mike Literaturwettbewerbs. 2015 gewann sie den österreichischen Wartholz Literaturpreis sowie den Wartholz Publikumspreis. 2018 war sie zum Autor*innentreffen Irseer Pegasus eingeladen. Sie schreibt Lyrik, Prosa, Hörspiele, manchmal journalistische Texte und veröffentlichte bislang in Anthologien, Zeitschriften, im Internet und öffentlich-rechtlichen Sendern. Sie arbeitet als freie Autorin, Übersetzerin, Küchensalonistin und als Koordinatorin des FSJ Kultur in München und Chile.
 

Nicolás Sandoval © Lorna Remmele

Nicolás Sandoval

Chile, 1986. Dichter, Performer, Musiker, Albino-Aktivist und erstes Albino-Model Chiles. Stipendiat der Fundación Pablo Neruda. Studierte bei verschiedenen nationalen Dichter*innen und Performer*innen. Abschluss in Komposition an der Pontificia Universidad Católica de Chile. Veröffentlichte das Manifesto Albino und wurde damit zum Pionier in Südamerika. Model unter anderem für Zaida González und Jorge Brantmayer. Im Einklang mit zeitgenössischer Ästhetik erforscht er die Synthese von Wort, Körper, Klang und das politisch-ästhetische Potenzial des lateinamerikanischen Albinismus über den Schnittpunkt der Performance.


Jury

Die Jury um die chilenische Dichterin und Literaturkritikerin Elvira Hernández und den deutschen Dichter, Übersetzer und Latinale-Organisator Timo Berger hat aus zahlreichen Bewerbungen vier junge Schriftsteller*innen aus Chile und Deutschland als erste Resident*innen von entreLíneas gewählt.
Sie werden bis Ende Juni in chilenisch-deutschen Tandems miteinander den literarischen Dialog gestalten.

Elvira Hernández ©Alexis Díaz Belmar

​Elvira Hernández

Elvira Hernández –Pseudonym von María Teresa Adriasola– wurde 1951 in Lebu geboren. Elvira Hernández' Werk zeichnet sich unter den weiblichen Gedichten der 1980er Jahre durch seinen experimentellen Charakter aus, weshalb ihr Werk der so genannten Neo-Avantgarde zugeordnet wird, einer Gruppe, die das Werk von Dichtern wie Raúl Zurita, Soledad Fariña, Verónica Zondek und Juan Luis Martínez umfasst. Mit ihnen teilt Elvira Hernández nicht nur den gleichen politischen Kontext, da ihre Werke inmitten der Diktatur Augusto Pinochets entstanden und entwickelt wurden, sondern auch einige charakteristische Merkmale, unter denen der Bruch mit der traditionellen Syntax und die Verwendung vielfältiger diskursiver Ressourcen aus dem populären Bereich und der traditionellen Kultur hervorstechen.

Timo Berger © Sarah Otter

​Timo Berger

Timo Berger wurde 1974 in Stuttgart geboren und lebt heute in Berlin, wo er als Lyriker, Kulturschaffender und Übersetzer arbeitet. Er ist Autor mehrerer Bücher mit Gedichten und Kurzgeschichten, sowohl auf Deutsch als auch auf Spanisch. Berger ist Mitbegründer des Festivals Latinale (www.latinale.de), das sich der aktuellen lateinamerikanischen Lyrik widmet, sowie Mitbegründer des Festival de Poesía Salida al Mar (Argentinien, 2004-2007). Er hat u.a. Fabián Casas, Sergio Raimondi, Pola Oloixarac, Edgardo Cozarinsky, Manuel Rivas, Raúl Zurita, Silvio Rodríguez, Julián Herbert, Criolo, Luis Chaves, Nicolas Behr und Martín Gambarotta übersetzt.


Übersetzer*innen

Hinter den Kulissen ermöglichen drei literarische Übersetzer*innen aus Deutschland und Argentinien den Austausch der vier Dichter*innen.

Johanna Malcher © Privat

Johanna Malcher

Geboren 1987, ist die Diplom-Literaturübersetzerin für Spanisch, Englisch und Deutsch nach Aufenthalten in den USA, Argentinien und Kanada seit 2012 in Mexiko-Stadt als freie Übersetzerin und Lektorin tätig. Ihre Übersetzungen erschienen u. a. bei Ediciones Paidós, Fondo de Cultura Económica, El Colegio de México, beim Goethe-Institut Mexiko und bei der Zeitschrift der Universidad Nacional Autónoma de México. Übersetzerin von Nicolás Sandoval.

Veronika Reinertshofer © Marta Sobocińska

Veronika Reinertshofer

Geboren 1989 in München, studierte sie zunächst Theaterwissenschaften, Philosophie und Spanisch an der LMU München. Nach einem zweijährigen Aufenthalt in Barcelona absolviert sie derzeit den weiterbildenden Master Literarisches Übersetzen mit der Schwerpunktsprache Spanisch an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Übersetzerin von María Paz Valdebenito González.

Patricio Hergott © Privat

Patricio Hergott

Geboren in Buenos Aires, Argentinien, diplomierter Englischübersetzer, Dolmetscher und selbstständiger Anwalt. Student des Masterstudiengangs Literarisches Übersetzen an der LMU München und der deutschen und französischen juristischen Übersetzung an der Universidad de Buenos Aires. Übersetzer von Ronya Othmann und Sara Magdalena Gómez Schüller.


entreLíneas 2018 | Literarischer Dialog


Koordination

Simone Schiffer


Mit Unterstützung von


Consejo Nacional del Libro y la Lectura Consejo Nacional del Libro y la Lectura Dirección de Asuntos Culturales del Ministerio de Relaciones Exteriores © Dirac Fundación Vicente Huidobro  © Fundación Vicente Huidobro

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