Literatur und Journalismus
Dieter M. Gräf
Dieter M. Gräf wurde 1960 in Ludwigshafen am Rhein geboren. Er erhielt Stipendien und Preise zugesprochen, darunter den Leonce-und-Lena-Preis der Stadt Darmstadt, war Writer-in-residence u. a. am Literarischen Colloquium Berlin, in der Villa Aurora Los Angeles, beim Deutschen Festival in Indien, in der Villa Massimo in Rom und am Deutschen Haus in New York. Er veröffentlichte u. a. die bei Suhrkamp erschienenen Gedichtbände „Rauschstudie: Vater + Sohn“ (1994), „Treibender Kopf“ (1997) und „Westrand“ (2002); „Buch Vier“ (2008) erschien bei der Frankfurter Verlagsanstalt. 2012/13 arbeitete er als Gastprofessor am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, seit 1996 ist er Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.
Im Herbst 2013 verbrachte Dieter M. Gräf als Dichter für das Residenzprogramm „Stadtschreiber“ zwei Monate in Peking. Für ihn ist die Stadt „spannend und anziehend“, eine „Kunstmetropole“. Während dieser Zeit kam er mit vielen chinesischen Autoren und auch Künstlern ins Gespräch, u. a. Wang Jiaxin, Xiao Kaiyu, Xi Chuan, Ai Weiwei und Rong Rong. In einem Lyrikerdialog diskutierte er mit seinen chinesischen Kollegen über die Literaturproduktion und die Rolle des Dichters in der heutigen Welt. Zum Ende des Aufenthalts entstand die Idee, eine Ausstellung in Peking auszurichten, in der Texte und Fotos gemeinsam erzählen, wer er ist, und woher er kommt.
„Fotografie ist eine Ergänzung meiner Gedichte. Zwar sehen die Fotos nicht professionell und scharf aus, aber ich kann durch diese Fotos meine Herkunft aus meinem Elternhaus in Maudach lebendig wiedergeben.“ Im August 2014 realisierte Dieter M. Gräf die Ausstellung „Die große Chance“ im Three Shadow Art Center in Peking. Die Ausstellung umfasste etwa 40 Fotoarbeiten und eine Klanginstallation, die auf drei Gedichten basierte. Dieses Projekt markierte eine neue Arbeitsphase von Dieter M. Gräf, der seine Dichtung um visuelles Material erweiterte.