Lesesalon Diskussion zu "Wir sagen uns Dunkles" von Helmut Böttinger

"Wir sagen uns Dunkles" Xin Min Shuo von Guangxi Normale Universität Verlag

Fr, 01.12.2023

19:00 Uhr – 20:30 Uhr

Goethe-Institut Peking 798 Art District

Lesesalon

„… die Liebesgeschichte dieser beiden Dichter gehört zu den dramatischsten und folgenreichsten Begebenheiten der deutschen Literatur nach 1945“ 
― Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Böttiger liefert die bisher profundeste Deutung der lange unbekannten Beziehung Celan-Bachmann. Es ist die Frucht genauer Lektüre der oft wechselseitig aufeinander bezogenen lyrischen Motive...“ 
― Der Tagesspiegel, Peter von Becker

„Helmut Böttiger hat nun eine erfreulich sachliche, textnahe Untersuchung der Beziehung zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan vorgelegt. … Alles an diesen Zeilen, das zeigt Böttiger im Detail, ist sprechend, weist über die Biografien hinaus und zugleich tief auf sie zurück.“ 
― Süddeutsche Zeitung, Christoph Bartmann

„Böttiger erzählt die Lebens- und schließlich auch die Krankengeschichten der beiden mit großem Respekt vor dem Werk, das er hier so ausstellt, dass man gleich weiterlesen möchte.“ 
― Berliner Zeitung, Cornelia Geissler



Im Jahr 2023 erschien die chinesische Übersetzung des Buches „Wir sagen uns Dunkles: Die Liebesgeschichte zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan“ von Helmut Böttiger mit Hilfe der Übersetzungsförderung des Goethe-Instituts China im Xin Min Shuo von Guangxi Normale Universitäts-Verlag. Das Goethe-Institut China lädt gemeinsam mit der Abteilung Kultur und Bildung des Generalkonsulats der Bundesrepublik Deutschland Shanghai den Übersetzer des Buches, Li Shuangzhi, sowie die Experten und Lyriker*innen Hu Sang, Ding Junjun und Zhou Zan zu einem Lesesalon am 1. Dezember 2023 ein, um über das Buch zu sprechen und sich mit dem Publikum auszutauschen. Die Gäste in Peking und in Shanghai werden online kommunizieren. Die Veranstaltung wird gleichzeitig live auf dem WeChat-Kanals Goethe-Instituts China gestreamt.
 
Es ist eine Liebesgeschichte, um die sich viele Legenden ranken: Ingeborg Bachmann und Paul Celan lernten sich als junge, noch unbekannte Lyriker im Frühling 1948 kennen, und ihre Beziehung, die immer wieder von Phasen des Rückzugs gezeichnet war, dauerte bis Anfang der Sechzigerjahre, als beide schon längst zu den bedeutendsten Dichtern der deutschen Nachkriegszeit zählten. Kaum jemand wusste von der Nähe der beiden, und sie hielten es auch in der Tat nie lange miteinander aus – zu unvereinbar der biografische Hintergrund, zu groß die gegenseitig zugefügten Verletzungen, zu sehr hatten sie ihr Leben der Dichtung verschrieben.

Der vielfach ausgezeichnete Kritiker Helmut Böttiger legt die bislang erste umfassende Darstellung der Beziehung Bachmanns und Celans vor. Eine faszinierende psychologische Studie zweier herausragender Dichter, die gemeinsam um Worte rangen, einander brauchten und doch nicht miteinander leben konnten.


INFORMATION 

Lesesalon: 
Diskussion zu "Wir sagen uns Dunkles" 
von Helmut Böttinger


Veranstalter: Goethe-Institut China, Abteilung Kultur und Bildung des Generalkonsulats der Bundesrepublik Deutschland Shanghai
Partner: Xin Min Shuo von Guangxi Normale Universitäts-Verlag
Zeit: 01.12.2023, Freitag, 19:00 – 20:30
Gäste: Ding Junjun (Peking), Hu Sang (Shanghai), Li Shuangzhi (Shanghai), Zhou Zan (Peking)
Sprache: Chinesisch
Adressen:
Peking: Goethe-Institut China (Originality Square, 798 Art District, Chaoyang District, Beijing)
Shanghai: Abteilung Kultur und Bildung des Generalkonsulats der Bundesrepublik Deutschland Shanghai (101 Cross Tower, 318 Fu Zhou Lu, Huangpu District, Shanghai) (Barrierefreie Wegbeschreibung)

Die Veranstaltung wird auch live auf dem WeChat-Kanal des Goethe-Instituts China gestreamt.


DER AUTOR 

Helmut Böttiger, geboren 1956, ist einer der renommiertesten Literaturkritiker des Landes. Nach Studium und Promotion war er als Literaturredakteur u.a. bei der Frankfurter Rundschau tätig. Seit 2002 lebt er als freier Autor und Kritiker in Berlin und veröffentlichte u.a. „Nach den Utopien. Eine Geschichte der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“ (2004) und „Celan am Meer“ (2006). Er war Kurator der Ausstellung „Doppelleben. Literarische Szenen aus Nachkriegsdeutschland“ (2009) und Verfasser des Begleitbuchs. 1996 erhielt er den Ernst-Robert-Curtius-Förderpreis für Essayistik, 2012 den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik. Für sein veröffentlichtes Buch „Die Gruppe 47“ (Das Buch wurde 2017 vom Orient Publishing Center Peking mit Unterstützung des Übersetzungsförderungsprogramms des Goethe-Instituts China veröffentlicht) wurde er mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2013 ausgezeichnet.


DIE GÄSTE 

Ding Junjun, Professorin, Leiterin der Literaturlehr- und -Forschungsabteilung der Fakultät für Germanistik der Peking Fremdsprachen Universität und Redakteurin von „Germanistische Kulturwissenschaften“. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die deutsche Literatur des 19. Jahrhunderts, die Ästhetik des Bösen und die Kulturtheorie. Sie hat mehr als zehn Aufsätze veröffentlicht, Romane und Erzählungen wie „Demian“, „Pfaueninsel“ und „Die Stunde der wahren Empfindung“ übersetzt, „Eine kurze Geschichte der deutschen Literatur“ (Erstautorin) verfasst und das Projekt des Bildungsministeriums „Moral und Gesellschaft in der deutschen Erzählliteratur des neunzehnten Jahrhunderts“ geleitet.  

Hu Sang, Lyriker, Übersetzer und Wissenschaftler. Er ist Doktor der Philosophie an der Tongji-Universität, Gastwissenschaftler an der Universität Bonn und Gastwissenschaftler am Museum für moderne chinesische Literatur. Er ist der Autor der Gedichtbände „Time Marker“, „The Fugitive“ und „The Life in Person“, des Essaybandes „Looking at People Across the Abyss“, „Beginning with a Distraction”. Außerdem hat er die Werke von Dichtern wie Auden, Lowell, Szymborska, Miłosz und Bob Dylan übersetzt. Er unterrichtet jetzt an der chinesischen Abteilung der Tongji-Universität.

Li Shuangzhi, Professor für Germanistik an der Fudan University in Shanghai. Er hat an der Peking-Universität seinen Bachelor und Master abgeschlossen und danach an der Freien Universität Berlin promoviert. Seine Forschungsinteressen sind die moderne und gegenwärtige deutsche Literatur und die Literaturbeziehungen zwischen Deutschland und China. Er hat eine Monografie auf Deutsch und zwei Bücher über deutsche Literatur auf Chinesisch publiziert und außerdem zahlreiche Aufsätze. Daneben hat er eine Vielfalt von Übersetzungen veröffentlicht, z.B. sämtliche Gedichte von Ingeborg Bachmann, gesammelte Gedichte und Dramastücke von Hugo von Hofmannsthal, „Steppenwolf“ von Hermann Hesse, „Die Kummer Belgiens“ von Claus Hugo. Eine der neuesten Übersetzungen ist Helmut Böttigers Doppel-Biographie zur Liebesgeschichte von Bachmann und Celan.

Zhou Zan, Dichterin, Übersetzerin und Theatermacherin. Zu ihren Veröffentlichungen gehören u. a. die Gedichtbände „Loslassen“, „Das andere Leben von Nezha“, die Abhandlungen „Durch das Periskop der Gedichtsschreibung“, „Nach dem Ausbruch aus dem Schweigen“, „Eine kritische Geschichte der zeitgenössischen chinesischen Lyrik“ sowie der Übersetzungen „Feuer essen“ und „Das Erwachsenwerden des Dichters“. Zhou Zan hat zusammen mit Cao Kefei die Ladybird-Theatergruppe gegründet und wurde 2007 Mitglied der Zelt-Theatergruppe Peking und ist nun Mitglied des Fließendes Feuer Zelt Theater-Clubs Peking. Ihr Zelttheaterstück „Cyborg Don Quixote“ wurde in Peking aufgeführt und zum Copenhagen Theatre Festival 2014 in Dänemark eingeladen. Derzeit arbeitet sie als Forscherin und Doktorvater am Institut für Literatur der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften (CASS).


Das Übersetzungsförderungsprogramm China

Um nicht-deutschsprachigen Lesern den Zugang zur deutschen Literatur der Gegenwart zu ermöglichen, unterstützt das Goethe-Institut mit dem Förderprogramm „Übersetzung deutscher Bücher in eine Fremdsprache“ ausländische Verlage bei der Veröffentlichung der entsprechenden Werke. Das Goethe-Institut China hat diese zentrale Förderung im Jahr 2009 um ein eigenständiges Programm erweitert. Im Rahmen dieses Programmes wurde bereits die Übersetzung von mehr als 120 deutschsprachigen Werke ins Chinesische gefördert. In der Veranstaltungsreihe „Lesesalon“ werden ausgewählte Titel des deutsch-chinesischen Übersetzungsförderungsprogramms vorgestellt.

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