Berlinale-Blogger 2017: Die Preisverleihung
ldikó Enyed, Gewinnerin des Goldenen Bären 2017 mit „On Body and Soul“
Zwei Besonderheiten zeichneten die Preisverleihung der 67. Berlinale aus: Seit 42 Jahren hat kein ungarischer Film mehr den Goldenen Bären gewonnen. Mit „On Body and Soul“ gelang es Ildikó Enyedi zugleich, ein stärker weiblich geprägtes Kino in den Blick zu rücken.
Als Frau stieg zuletzt 2009 die Peruanerin Claudia Llosa mit ihrem Film La teta asustada (Die Milch des Leids) auf die Bühne des Berlinale Palasts, um die höchste Auszeichnung des Festivals entgegenzunehmen. Ein Preisträger der 67. Berlinale blieb dagegen bei der Verleihungszeremonie demonstrativ im Parkett sitzen: der Finne Aki Kaurismäki, Regisseur von The Other Side of Hope. Getreu dem Motto „Wenn der Mann nicht zum Bären kommt, kommt der Bär zum Mann“, löste Gala-Moderatorin Anke Engelke kurzerhand das Problem, indem sie ihm den Silbernen Bären für die beste Regie zu seinem Platz trug. Karismäki reagierte darauf lediglich mit einem knappen „Meine Damen und Herren, vielen Dank“. Wie sich die anderen Preisträger des Hauptwettbewerbs der Berlinale äußerten, zeigen Zitate aus ihren Dankesreden.
Ildikó Enyedi
Ungarische Regisseurin von „On Body and Soul“ – Goldener Bär
Ich wollte einen Film machen, so einfach wie ein Glas Wasser. Das gesamte Team und meine Kollegen haben an das Projekt geglaubt, aber wir wussten nicht, ob das Publikum uns folgen würde, dafür brauchten wir großzügige Herzen.Alain Gomis
Französisch-senegalesischer Regisseur von „Félicité“ – Großer Preis der Jury
Dies ist ein schwieriges Jahr für die Demokratische Republik Kongo, und in diesem Film geht es um die Leute in Kinshas. Er will zeigen, dass es gute Menschen sind.Agnieszka HollanD
Polnische Regisseurin von „Pokot“ – Alfred-Bauer-Preis (Neue Perspektiven)
Wir leben in einer schwierigen Zeit. Wir alle brauchen neue Perspektiven und wichtige und mutige Filme über Themen, die unseren Planeten betreffen.Dana Bunescu
Rumänische Editorin von „Ana, mon amour“ – Silberner Bär für eine herausragende künstlerische Leistung
Mir fehlen die Worte, vielen Dank an alle.Kim Minhee
Südkoreanische Schauspielerin in „On the Beach at Night Alone“ – Beste Darstellerin
Ich bin stolz auf diesen Film, der die Zuschauer hoffentlich bewegen wird.Georg Friedrich
Österreichischer Schauspieler in „Helle Nächte“ – Bester Darsteller
“Ich sah in der Wüsteeine nackte tierhafte Kreatur,
die dort am Boden hockend
ihr Herz in der Hand hielt
und davon aß.
Ich sagte: Freund, ist es gut?
Es ist bitter, bitter, gab sie zur Antwort,
aber ich mag es,
weil es bitter,
und weil es mein Herz ist.
(In der Wüste von Stephen Crane, Anm. d. R.)
Sebastián Lelio e Gonzalo Maza
Chilenische Autoren von „A Fantastic Woman“ – Bestes Drehbuch
Unser Film ist ein Film über die Liebe. Wir danken den Brüdern Larrain, den Produzenten des Films, die Recht haben, wenn sie sagen: Wir müssen mit Poesie und Schönheit gegen finstere Zeiten ankämpfen.
Übersetzung: Bettina Gabbe
Text: Goethe-Institut, Andrea D’Addio. Dieser Text ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz.
Februar 2017
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info-roma@goethe.de
Text: Goethe-Institut, Andrea D’Addio. Dieser Text ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz.
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