Erinnerungsparks in Bogotá und Berlin
Grün ist die Farbe der Erinnerung
Urbane Parkanlagen sind nicht nur Freizeit-, Erholungs- oder Rückzugsorte. Es sind auch Orte, die der Bewahrung der Geschichte dienen. Wir haben Erinnerungsparks in den beiden Hauptstädten besucht.
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Mauerpark, BerlinDer Name erinnert an die Berliner Mauer. 1961 wurde sie genau an dem Ort errichtet, an dem sich der heutige Park befindet. Durch die Mauer war die Stadt in zwei Hälften geteilt, mit dem Stadtteil Prenzlauer Berg (im damaligen Ostberlin) auf der einen und dem Stadtteil Wedding (im damaligen Westberlin) auf der anderen Seite. -
Mauerpark, BerlinUnmittelbar nach dem Mauerfall 1989 wurde das brachliegende Gelände des heutigen Parks als Freizeitort genutzt. Heute strömen Berliner und Touristen vor allem am Wochenende in den Mauerpark: Musiker, Familien und Besucher tummeln sich dort auf einem riesigen Flohmarkt -
Parque Nacional, BogotáDer „Nationalpark“ war der zweite Park, der in Bogotá angelegt wurde. 1934 eingeweiht, ist er heute einer der traditionsreichsten Orte in der Stadt. Er liegt auf den Hügelhängen im Osten von Bogotá an der Avenida Séptima und der Calle 36, und beherbergt eine Vogelvoliere, Skatestrecken, Sport- und Spielplätze und ein Theater. -
Parque Nacional, BogotáDen Park durchqueren das Flüsschen Arzobispo sowie eine Allee im neoklassischen Stil. Weitere Sehenswürdigkeiten: der sogenannte Schweizer Uhrturm (Reloj Suizo, 1938), und das Denkmal für den Politiker Rafael Uribe Uribe, der 1914 ermordet wurde. 1996 wurde der Park zum kolumbianischen Nationaldenkmal erklärt. -
Viktoriapark, BerlinSeine Geschichte beginnt 1821 mit der Einweihung eines Denkmals, das an den Sieg der preußischen Allianz gegen Napoleon in den Befreiungskriegen (1813-1815) erinnert. Der Architekt und Künstler Friedrich Schinkel hatte das Denkmal in Form eines gotischen Kirchturms mit einem Kreuz an der Spitze entworfen. Seinem Standort auf dem Gipfel eines Hügels ist es zu verdanken, dass der Stadtteil, in dem es sich befindet, „Kreuzberg“ heißt. -
Viktoriapark, BerlinDer Park selbst wurde von 1888 an errichtet und 1916 nochmals erweitert. Heute findet man dort hügelige Rasenflächen – ideal für einen Sommerspaziergang –, einen Kinderspielplatz, ein kleines Tiergehege, einen Sportplatz und einen Biergarten. -
Parque Central Bavaria, BogotáDie Mischung aus Einkaufszentrum, Stadtlandschaft und Park befindet sich auf dem ehemaligen Gelände der Brauerei Bavaria, die 1889 von dem deutschen Einwanderer Leo Kopp gegründet wurde. Im Zuge der größten Neugestaltung des Parque Central im Jahr 1990 wurden viele der alten Fabrikgebäude mit in den Park einbezogen. -
Parque Central Bavaria, BogotáDer „Zentralpark Bavaria“ liegt im Zentrum von Bogotá zwischen den beiden Straßen Carrera 13 nahe der Avenida Caracas. Hier kann man mitten im bewegten Stadtalltag tatsächlich Ruhe finden. -
Parque Central Bavaria, BogotáNeben einer schlichten Grünfläche beherbergt das ehemalige Brauereigelände Geschäfte, gastronomische Angebote und Wohngebäude. -
Park am Gleisdreieck, BerlinDieser Park ist einer der jüngsten in der deutschen Hauptstadt und in drei Teile geteilt, die zwischen 2011 und 2014 eingeweiht wurden. Er entstand beiderseits der stillgelegten Bahngleise der ehemals wichtigen Berliner Bahnhöfe Anhalter Bahnhof und Potsdamer Güterbahnhof. -
Park am Gleisdreieck, BerlinAuf der 31,5 Hektar großen Fläche des Parks sind Rasenflächen, Sportanlagen, Fuß- und Radwege zu finden. Er gehört zu den Stadtteilen Kreuzberg und Schöneberg und liegt damit mitten in der Stadt. -
Parque Santander, BogotáDieser Platz ist einer der historisch bedeutsamsten Orte in Bogotás Stadtzentrum. Hier fand 1538 die Stadtgründung statt, wie zumindest einige behaupten. Der Platz, in dessen Mitte sich die Statue von einem der kolumbianischen Landesväter, Francisco de Paula Santander, befindet, liegt an der Ecke Avenida Séptima/Calle 16 – neben dem „Goldmuseum“ und dem Wolkenkratzer Avianca. -
Humboldthain, BerlinDie Bauarbeiten für diesen, einen der vielen sogenannten „Volksparks“ in Berlin, starteten am 14. September 1869, dem 100. Geburtstag von Alexander von Humboldt. Er erstreckt sich auf fast 30 Hektar Fläche im Stadtteil Wedding im Norden Berlins. -
Humboldthain, BerlinWährend des Zweiten Weltkriegs 1941 und 1942 ließ das nationalsozialistische Regime zwei Flaktürme und Bunker im Park durch Zwangsarbeiter errichten. Am Kriegsende wurde einer der Türme zerstört und unter Trümmern begraben. Heute hat sich diese Stelle in einen Hügel verwandelt. Der zweite Flakturm wurde nur teilweise beschädigt und ist heute der Aussichtspunkt „Humboldthöhe“. -
Humboldthain, BerlinZwischen den Bäumen im Park schlängeln sich die Wege entlang an Rasenflächen, mehreren Spielplätzen, einem Rosengarten, dem Sommerbad Humboldthain und seit Kurzem auch einem Nachtklub. -
Parque de la Independencia, BogotáDer „Park der Unabhängigkeit“ ist einer der ältesten in Bogotá. Er wurde 1910, hundert Jahre nach der kolumbianischen Unabhängigkeit am 20. Juli 1810, angelegt. Er liegt im Zentrum der Stadt, in unmittelbarer Nachbarschaft zu weiteren bedeutenden Bauwerken: Nationalbibliothek, Museum für Moderne Kunst, Stierkampfarena La Santamaría und Hauptstadt-Planetarium. -
Parque de la Independencia, BogotáZu den historischen Monumenten des Parks gehören auch die berühmten Torres del Parque, drei backsteinerne Wohntürme, die 1970 der Architekt Rogelio Salmona entwarf, außerdem der sogenannte Quiosco de la Luz („Lichtpavillon“), der eine Pagode im Schlossgarten des französischen Versailles imitiert. -
Treptower Park, BerlinDieser Park ist zugleich bedeutend und riesig: 1888 wurde er auf 88 Hektar angelegt. Damit ist er einer der vier großen heute noch existierenden Berliner Parks aus dem 19. Jahrhundert. Er befindet sich in Ostberlin am Spreeufer. -
Treptower Park, BerlinEines der berühmtesten Erkennungszeichen des Treptower Parks ist das sowjetische Ehrenmal, das 1949, vier Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, eingeweiht wurde. Es befindet sich auf einer Fläche von 100.000 m² und umfasst einen Soldatenfriedhof sowie mehrere imposante Statuen. Mit sieben- bis zehntausend Besuchern pro Tag ist der Treptower Park heute wohl einer der meistbesuchten in Berlin. -
Parque El Renacimiento, BogotáDer noch neue „Park der Wiedergeburt“ verdankt seinen Namen dem Wunsch seiner Erbauer, diese Gegend in Bogotá nahe des historischen Zentralfriedhofs und des sogenannten Internationalen Zentrums von Bogotá neu zu beleben. -
Parque El Renacimiento, BogotáIm Jahr 2000 wurde der Parque del Renacimiento eingeweiht. Vor dem Eingang steht die Bronzestatue „Mann zu Pferd“, gestiftet vom Künstler Fernando Botero. Im Inneren des Parks findet man einen Wasserspiegel. Außerdem gibt es einen Platz für Musik- und Kulturveranstaltungen, eine Cafeteria und einen Kinderspielplatz. -
Körnerpark, BerlinDieser schöne Park, der sich über zwei Hektar erstreckt, liegt im beliebten Berliner Stadtteil Neukölln. Er wurde zwischen 1912 und 1916 im Neobarockstil angelegt. -
Körnerpark, BerlinNeben dem Park befindet sich eine Orangerie, die italienische und französische Vorbilder (wie Versailles) nachahmt, unter deren Dach Obstbäume für den Winter angepflanzt wurden. Seit 2004 steht der Körnerpark unter Denkmalschutz. -
Parque de los Periodistas, BogotáDer „Journalistenpark“, ein Platz im Herzen der Stadt, heißt seit 2014 auch „Gabriel-García-Márquez-Park“. Seine erste Benennung geht auf seine historische Funktion als Treffpunkt von Journalisten und Literaten zurück. In der Mitte erhebt sich ein Pavillon zum Gedenken an Simón Bolívar. -
Tempelhofer Feld, BerlinDas weitläufige Gelände im Süden Berlins wurde im 18. Jahrhundert für militärische Übungen und im 19. Jahrhundert für meteorologische und Luftfahrtzwecke genutzt. 1923 wurde der Tempelhofer Flughafen eröffnet. Während des Zweiten Weltkriegs beschäftigte das nationalsozialistische Regime dort überwiegend Zwangsarbeiter für die Herstellung und Wartung seiner Militärflugzeuge. -
Tempelhofer Feld, BerlinAb Kriegsende 1945 besetzte die US-amerikanische Armee das Tempelhofer Feld. 1948 erlangte der Flughafen besondere Bedeutung bei der Versorgung Westberlins mit Lebensmitteln und Gegenständen des täglichen Gebrauchs, da die sowjetische Armee die Landwege blockierte. -
Tempelhofer Feld, Berlin2008 schaffte es eine Bürgerinitiative, dass die Berliner Regierung die Schließung des Flughafens veranlasste und ihn als öffentlichen Park freigab. Seither lieben es Bürger und Besucher, sich dort aufzuhalten. Im ehemaligen Flughafengebäude werden Festivals und Kongresse abgehalten, in einem Teil sind außerdem Flüchtlinge untergebracht. -
Parque Simón Bolívar, BogotáBogotás größter und bedeutendster Park liegt im geographischen Zentrum der Stadt. Mit seinen 400 Hektar Fläche (das entspricht der Summe der Fläche all der verschiedenen Parks, die ihn ausmachen) und den vielfältigen Sportanlagen und Kultureinrichtungen gilt er als die „grüne Lunge“ von Bogotá. -
Parque Simón Bolívar, BogotáAls zwei Jahre nach Baubeginn 1968 Papst Paul VI. zu Besuch kam, wurde ein kleiner, heute sehr beliebter Tempel errichtet, der sogenannte Templete Eucarístico. Heutzutage beherbergt das gesamte Parkensemble Rad- und Fußwege, Parkplätze, einen See und eine Veranstaltungsarena für 140.000 Zuschauer. -
Parque Simón Bolívar, BogotáZur gewaltigen Gesamtanlage von Grünzonen und sozialen Treffpunkten gehören: Parque Central („Zentralpark“), Parque del Lago („Seepark“), Parque El Salitre („Salpeterpark“), Museo de los Niños („Kindermuseum“), Palacio de los Deportes („Sportpalast“), das Schwimmbad Complejo Acuático Simón Bolivar, die Bibliothek Virgilio Barco und mehrere international ausgerichtete Sport- und Kulturzentren. -
Tiergarten, BerlinIn der Nähe des Parks befinden sich außerdem mehrere Denkmäler, darunter das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen und ein Ehrenmal für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen sowjetischen Soldaten. Der Tiergarten ist zweifellos die grüne Lunge und der „Zentralpark“ der Berliner. -
Tiergarten, BerlinDer Tiergarten ist der berühmteste Park Berlins und mit seinen 210 Hektar der drittgrößte Stadtpark Deutschlands. Seine Erbauung erfolgte zu verschiedenen Zeitpunkten zwischen dem 15. Und dem 18. Jahrhundert, und er war ursprünglich als Jagdrevier für die preußischen Könige gedacht. Erst später verwandelte sich der Park in die große öffentliche Grünzone im historischen Zentrum Berlins, die er heute ist – durchkreuzt von wichtigen Straßen und in der Nachbarschaft repräsentativer Gebäude, darunter der Reichstag, das Kanzleramt, Schloss Bellevue, das Brandenburger Tor, der Potsdamer Platz und die Siegessäule.