Ausstellung
Mirjana Đorđević-Thaler: Ausgewanderte/Eingewanderte Wörter
Schaufensterausstellung
Die Installation „Ausgewanderte/Eingewanderte Wörter“ stellt eine persönliche Reflexion der Künstlerin über die Kontakte zwischen der serbischen und der deutschen Sprache dar, beziehungsweise über die Germanismen im Serbischen und die Serbismen im Deutschen, wobei die letzteren in etymologischen Wörterbüchern meist vollkommen undifferenziert als Slawismen markiert sind. Die serbisch-deutschen Sprachkontakte auf der lexikalischen Ebene resultieren dabei aus den wechselhaften politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen den beiden Völkern in unterschiedlichen historischen Kontexten.
Das Bild einer jeder Sprache wird stark von ihrer jeweiligen Schrift geprägt. Da sich der visuelle Widererkennungswert der Schrift mit dem zunehmenden Bewusstsein einer eigenständigen nationalen Identität stark erhöht, stehen beim Projekt Ausgewanderte/Eingewanderte Wörter ausgerechnet die Schrifttypen Zentenar Fraktur OsF und Miroslav im Mittelpunkt.
In der zeitgenössischen visuellen Kunst kann ein Wort auch eine autonome Entität darstellen, beispielsweise als Objekt, als Installation oder als Medienarbeit. Bei der vorliegenden Arbeit werden die Wörter, denen sich die Künstlerin Mirjana Đorđević-Thaler bedient, konzeptuell, kontextuell, räumlich, materiell und medial strukturiert.
Der Arbeit Ausgewanderte/Eingewanderte Wörter sind drei Projekte vorangegangen: The SMS Archives, Photo Font und INbox, bei denen Buchstaben, Wörter und Nachrichten sowie deren Visualität ebenfalls im Mittelpunkt stehen. Den Ausgangspunkt stellte dabei eine Dekontextualisierung deren ursprünglichen Bedeutung dar.
Kunstcafé: 07.02.2019 um 20:00 Uhr
Mit Mirjana Đorđević-Thaler (Künstlerin) und Prof. Dr. Jerko Ješa Denegri (Kunsthistoriker und -kritiker)