Erinnerungen
Giorgos Moleskis
Als Präsident des zyprischen Schriftstellerverbandes, als Schriftsteller oder als Besucher mit persönlichem Interesse hatte ich das Vergnügen, an mehreren Veranstaltungen des Goethe-Instituts in Nikosia teilzunehmen. Bei allen Veranstaltungen des Instituts ging es nicht nur um die Vermittlung deutscher Kultur und deutscher Künstler*innen in Zypern, sondern immer auch um den Dialog und die Zusammenarbeit mit zypriotischen Künstler*innen. Die Werke deutscher Autor*innen wurden in griechischer Übersetzung präsentiert, zypriotische Schriftsteller*innen nahmen an Panels teil, literarische Workshops, Kunstausstellungen und Musikkonzerte wurden organisiert, sowie ein aktiver Dialog zwischen deutschen und zypriotischen Autor*innen ermöglicht.
An den Veranstaltungen nahmen Künstler*innen aus allen Teilen des Landes teil, was sehr wichtig ist, wenn wir die Trennung der Insel und die Kommunikationsprobleme zwischen den griechischsprachigen und den türkischsprachigen Zyprioten, bedenken.
Auch wenn die Trennung, die das deutsche Volk erlebt hat, sich sehr von der Zyperns unterscheidet und deswegen eine Wiedervereinigung Zyperns sich anders gestalten würde, sind die Mitarbeiter des Goethe-Instituts durch ihre Erfahrungen und Erlebnisse jedoch in einer besonderen Weise sensibilisiert und deshalb in der Lage, Veranstaltungen zu organisieren, die die Menschen aus beiden Communities zusammenbringen und zur Kommunikation und zum gegenseitigen Verständnis beitragen, was wir als Zyprioten so dringend brauchen.
Der Standort des Instituts sowie die Politik, die im Laufe der Jahre betrieben wurde, haben wesentlich zum Erfolg dieses Ziels beigetragen. Griechisch-zypriotische und türkisch-zypriotische Schriftsteller*innen und Künstler*innen nahmen an gemeinsamen Veranstaltungen teil, lernten sich kennen und arbeiteten mit ihren deutschen Kolleg*innen kreativ zusammen. Durch diese Ereignisse entstanden Freundschaften und Kooperationen, die nach den Veranstaltungen des Instituts fortgesetzt wurden und Optimismus für die Zukunft des Ortes zeigten.