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Kulturtipp
Science Fiction und Künstliche Intelligenz

Aus dem Film Demonic
Aus dem Film Demonic | © Demonic / Futuregate.cz

Seit es das Kino gibt, werden dort auch Zukunftsszenarien verhandelt. Das Science-Fiction-Filmfestival Future Gate 2021 zeigte in fünf Städten in Tschechien und der Slowakei in einer Postapocalyptic Edition auch Perspektiven auf das Thema Künstliche Intelligenz. Zwei Filme aus dem Programm bleiben besonders im Gedächtnis. In Kürze werden diese auf den gängigen Streaming-Plattformen zur Verfügung stehen.

Von Anna Weber

Wohl seit Gesellschaften sich Vorstellungen von Künstlicher Intelligenz machen, stehen diese im Spannungsfeld zwischen fantastischer Chance und verstörender Gefahr, Utopie und Dystopie. Ein Medium, in dem solche Szenarien künstlicher Intelligenz besonders oft visualisiert und verhandelt werden, ist das Kino. Das diesjährige Science-Fiction-Filmfestival Future Gate in Prag, Pilsen, Brünn, Šumperk und im slowakischen Košice versammelte in seiner Postapocalyptic Edition auch Perspektiven aus verschiedenen Genres auf Künstliche Intelligenz.

In der Dokumentation In Silico (2020) porträtiert Noah Hutton den Neurowissenschaftler Henry Markram, einen der wichtigsten Impulsgeber in einem noch weitgehend unerforschten Feld. 2009 hatte Markram angekündigt, mithilfe eines Supercomputers eine digitale Kopie eines voll funktionsfähigen Gehirns anfertigen zu wollen. Für sein ehrgeiziges Projekt setzte er sich einen Zeitrahmen von zehn Jahren. Gelang Markram an der Schnittstelle von menschlicher und künstlicher Intelligenz ein Durchbruch – und wenn ja, welche neuen utopischen und dystopischen Szenarien hat er damit denkbar gemacht?

In Neill Blomkamps neuem Spielfilm Demonic (2021) ist die dystopische Verbindung von menschlicher und künstlicher Intelligenz bereits Realität. Nach seinen Sci-Fi-Blockbustern District 9 und Elysium wendet sich Blomkamp einer Idee zu, die jener von Henry Markram sehr ähnlich ist: Mithilfe von Computersimulation gelingt es Forschern, das Bewusstsein einer im Koma liegenden Frau abzubilden. Ihre Tochter kann als virtueller Avatar in die Simulation einsteigen und sich dort mit ihrer entfremdeten Mutter austauschen. Doch dieses Crossover entfesselt dämonische Kräfte. In Blomkamps verstörendem Tableau verbindet sich die Idee von Künstlicher Intelligenz so mit dem Grusel des klassischen Horrorfilms und der Innovation des Sci-Fi.

Wer jetzt Lust bekommen hat auf Science Fiction und Künstliche Intelligenz im Film, der kann sich auf eine Filmreihe des Goethe-Instituts freuen, kuratiert vom Cineasten und Filmkritiker Georg Seeßlen, die vom 9.-14.11. online zur Verfügung steht. 
 

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