© Verlag C.H.Beck
Nach dem Roman Königsallee, seinem fiktionalen Thomas-Mann-Portrait, traut sich der Schriftsteller Hans Pleschinski an eine neue „Künstler“-Thematik. Der Protagonist seines neuen Werks ist der Klassiker der naturalistischen Dramatik und Nobelpreisträger Gerhart Hauptmann, der mit seiner zweiten Ehefrau Margarete im Gewitter der letzten Kriegsjahre und gleichzeitig seiner letzten Lebensjahre wieder in die vertraute Villa Wiesenstein nach Niederschlesien ziehen will, um an das alte salonmäßige Leben anzuknüpfen. Doch das Leben um die Bergidylle hat sich durch den Zweiten Weltkrieg und den Untergang des Dritten Reichs grundsätzlich und fatal verändert.
Die Umgebung ist eine Brandstelle nach der Katastrophe, die sich auch an der physischen Krankheit und psychischen Zerrissenheit des Altmeisters spiegelt. Pleschinski gewährt uns einen souveränen und tiefgreifenden Einblick in die zivilisatorische Apokalypse und in ein paralleles, privilegiertes Schriftstellerleben, die durch die Zitate aus dem Hauptmannschen Nachlass zusätzlich verdichtet wird.