Filmvorführung
Berlin am Ende der Weimarer Republik: Der zweiunddreißigjährige Germanist und angehende Schriftsteller Jakob Fabian arbeitet tagsüber als Werbetexter für einen Zigarettenhersteller um die Miete zu bezahlen. Deutschland befindet sich nicht nur moralisch, sondern auch wirtschaftlich und politisch im Untergang. Fabian ist ein mehr oder weniger distanzierter Beobachter dieses Niedergangs: Er treibt sich in Kneipen, Kunstateliers, zwielichten Umgebungen sowie in akademischen Kreisen herum und setzt sich mit Themen auseinander, die von Sex bis zum Kommunismus reichen. Hierbei befindet er sich an einem Scheideweg: Er glaubt zwar nicht wirklich an den "Sieg der Anständigkeit", aber er wartet trotzdem darauf. Nur die Liebe zu Cornelia lässt ihn seinen ironischen Fatalismus in Frage stellen. Sie wird zum Lichtblick in seiner zerbröckelnden Existenz.
Der traurige Fabian stellt eine autobiografische Figur aus Erich Kästners gleichnamigen Roman dar, welcher als eines der wichtigsten Werke der Weimarer Republik gilt. Für Regisseur
Dominik Graf eröffnete sich die Schwierigkeit, trotz aller Parallelen zur heutigen bösen Welt die Figur aus dem Schatten zu holen. Sein Stil ist pointiert, kühl-prägnant und leise-melancholisch zugleich. Der preisgekrönte Film (Deutscher Filmpreis, Bayerischer Filmpreis) basiert auf
Erich Kästners literarischem Roman
Der Gang vor die Hunde, der 2012 erstmals in Buchform als unzensierte Originalfassung von
Fabian. Die Geschichte eines Moralisten erschienen ist.
Die Filmvorführung ist Teil des erweiterten Angebots des Goethe-Instituts zu Erich Kästner. Weitere Informationen finden Sie unter
www.goethe.de/cesko/kaester.
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