Filmreihe: Erinnern
Als Hannah Arendt 1961 den Gerichtssaal betritt, um für denNew Yorkerüber den Prozess gegen Adolf Eichmann zu berichten, erwartet sie ein Monster – stattdessen erlebt sie einen Niemand. Die banale Mittelmäßigkeit Eichmanns passt nicht zum abgrundtief Bösen seiner Taten. Dieser Widerspruch lässt Hannah Arendt nicht mehr los: Zurück in New York liest sie hunderte Prozessakten, recherchiert, und diskutiert mit Freunden. Als 1963 ihre Artikelserie
Eichmann in Jerusalem erscheint, schockiert Arendt mit ihrer These über die Banalität des Bösen die ganze Welt. Die Reaktionen sind verheerend: Arendt wird geächtet, angefeindet und verliert lebenslange Freunde. Trotzdem bleibt sie konsequent bei ihrer Haltung. Sie möchte verstehen, auch wenn das bedeutet „dahin zu denken, wo es weh tut.“
Regie: Margarethe von Trotta
Länge: 100 Minuten
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