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Pantomime „Das Leben ist schön“
Unsere Körper rebellieren gegen uns

Pantomime „Das Leben ist schön“  - Ahmed Hassan
Pantomime „Das Leben ist schön“ - Ahmed Hassan | Foto: © Hassan Emad

Häufig fragen wir uns: Ist das Leben schön? Und genauso häufig wissen wir nicht, wie wir die Frage in der Hektik unseres Alltags beantworten sollen.
 

Von Mona Abd Al Nasr

Mit im Programm des zweiten „Breaking Walls“-Festivals in Downtown Kairo ist „Das Leben ist schön“, eine Pantomime des ägyptischen Künstlers Ahmed Hassan. Er hat sich eine neue Art überlegt, diese Frage zu stellen, nämlich indem er uns jene Dinge vor Augen führt, die unser alltägliches Leben verderben und uns unglücklich machen.

Zu Beginn der Show sehen wir eine Person, die aus dem Schlaf erwacht, und ihren alltäglichen Ritualen nachgeht: Sie bereitet eine Tasse Tee zu, frühstückt, öffnet das Fenster um zu lüften – und wird erstmal von einer Welle an Verschmutzung und Lärm zurückgeworfen.

Der Künstler Ahmed Hassan erzählt im Gespräch mit unserem Magazin von seinem Stück, mit dem er beim letzten „Culture Wheel-Festival“ den zweiten Platz belegte: „Ich möchte mit meiner Arbeit vermitteln, dass unsere Körper unsere gesundheitsschädliche Lebensführung ablehnen. Sie sehnen sich nach Reinheit und einem besseren Leben.“

Und er fügt hinzu: „Jeden Tag tun wir unseren Körpern Unrecht: Wir essen ungesunde Dinge, unsere Ohren sind ununterbrochen diesem Lärm ausgesetzt, wir machen keinen Sport, hören kitschige Musik und denken vielleicht manchmal, dass unser Leben dadurch schön würde. Doch in Wahrheit lehnen unsere Körper und Seelen all dies ab und sehnen sich nach einem besseren Leben.“

Hassan hat das Tanzen zwar nie professionell gelernt, doch führt er die Pantomime mit ihren tänzerischen Bewegungen hervorragend aus. Er erzählt die Geschichte seiner Liebe für das Theater, die quasi mit seiner Geburt beginnt, denn Hassan ist ein Sohn der Bühne: sein Vater, der Künstler Mohammad Suezi, war Schauspieler im Kulturpalast von Suez, seine Mutter war Sängerin.

Seine professionelle Theaterkarriere begann vor ungefähr zehn Jahren, während seines Studiums. Als Student der Psychologie fiel es ihm leicht, die verschiedenen Charaktere zu durchschauen und ihre unterschiedlichen Gefühle und Emotionen darzustellen.

Trotz seiner Leidenschaft für das Theater und die Kunst beschloss Hassan, sich auf seine Arbeit als Psychologe zu konzentrieren. Aber nach fünf Jahren kehrte er doch wieder ans Theater zurück und wie der Zufall es wollte, traf er dort Hazem Haider, einen Choreografen für Tanz. Bald darauf trat Hassam dem Ensemble „NÜT“ für zeitgenössischen Tanz bei.

„Ich liebe das Theater, ich möchte alles machen, was es gibt: Schauspiel, Tanz, Gesang, Musik“, beschreibt Hassan seine Gefühle nach seiner Rückkehr ans Theater. Diese Begeisterung, die von Herzen kommt, überträgt sich bei der Vorführung von „Das Leben ist schön“ auf das Publikum, das übrigens mit der Nummer überrascht wurde, denn die Pantomime wurde im offiziellen Spielplan nicht angekündigt.
 

*Das Festival „Breaking Walls“ findet in der ägyptischen Hauptstadt Kairo statt und umfasst zeitgenössischen Tanz, Theater und Angebote im öffentlichen Raum mit dem Ziel, Künstler und Publikum einander näher zu bringen.

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