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Berlinale Blogger 2018
Roboter Manivelle besucht die Preisverleihung der Robert Bosch Stiftung

Robert Bosch Berlinale
© Ahmed Shawky

Der Einfluss der Berlinale beschränkt sich nicht auf die Filmindustrien der Länder, deren Filme für die diversen Sparten des Festivals ausgewählt wurden. Er erstreckt sich ebenso auf junge Filmemacher, insbesondere diejenigen, die aus weniger bevorzugten Ländern der Dritten Welt stammen.

Von Ahmed Shawky

Einige Aktivitäten für junge Filmemacher sind Teil des offiziellen Programms, wie die Berlinale Talents, andere sind unabhängig, wie der „Filmförderpreis für internationale Zusammenarbeit zwischen deutschen und arabischen Nachwuchsfilmemachern“ der Robert Bosch Stiftung. Dieser wurde nun im Rahmen der Berlinale Talents zum achten Mal vergeben, Die Preisverleihung fand im Beisein einer Vielzahl arabischer und deutscher Filmemacher im Saal 1 des Hebbel am Ufer (HAU) statt.

Zielsetzung und Geschichte des Stipendiums

Der Filmförderpreis ist ein Stipendium, welches die Robert Bosch Stiftung sei 2013 an vielversprechende Projekte vergibt, um junge Filmemacher aus der arabischen Welt zu unterstützen. In diesem Jahr verkündete die Stiftung zudem eine Neuauflage des Preises mit Fokus auf dem afrikanischen Kino. Im Rahmen dieses Stipendiums bekommen drei deutsch-arabische Teams je 60.000 Euro um ein gemeinsames Filmprojekt zu realisieren. Der Preis wird in den Kategorien Dokumentarfilm, Kurzspielfilm und Animation vergeben.
 
In den vergangenen fünf Jahren wurden insgesamt 14 arabische Filme gefördert von denen einige auch auf internationalen Festivals liefen. Zum Beispiel der Dokumentarfilm „Amal“ des Ägypters Mohamed Siam, der das „International Documentary Film Festival Amsterdam (IDFA)“ eröffnete, der Kurzfilm „Tshweesh“ der Libanesin Feyrouz Serhal, der für das „Locarno Festival“ ausgewählt wurde, oder auch „Dry Hot Summers“ des Ägypters Sherif El Bendari, der im Wettbewerb des „Clermont-Ferrant International Short Film Festival“ antritt, und einige andere Filme, die ohne den Filmförderpreis der Robert Bosch Stiftung nie das Licht der Welt erblickt hätten.

Ein Mann aus der Zukunft betritt die Bühne

Der Höhepunkt der Preisverleihung der 68. Berlinale kam im Anschluss an die Vorführung des libanesischen Kurzfilms „Last Days of the Man of Tomorow“ des Regisseurs Fadi Baki, welcher im vergangenen Jahr den Filmförderpreis erhalten hatte: Er brachte zur großen Freude des Publikums den Hauptcharakter des Films, den fiktiven Roboter Manivell, auf die Bühne. Das eigenartige Design des Roboters hatte Baki ursprünglich dazu inspiriert einen Animationsfilms zu produzieren damit die Magie Wirklichkeit werde, wenn auch nur für wenige Augenblicke.
 
Darauf folgte die Verkündung der diesjährigen Sieger. In der Kategorie Animationsfilm gewann „How My Grandmother Became a Chair“ des Libanesen Nicolas Fattouh, in der Kategorie Dokumentarfilm „Purple Sea“ der beiden Regisseure Amel Alzakout und Khaled Abdulwahed und in der Kategorie Kurzspielfilm gewann „Maradomna's Legs“ des Palästinensers Firas Khoury. Drei vielversprechende Projekte können nun mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung umgesetzt werden. Und der Einfluss der Berlinale und ihrer Aktivitäten auf das Kino überall in der Welt reicht wieder etwas weiter.

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