„Ich bin dein Mensch“, Maria Schrader
Ro(bo-)mantische Komödie

Der dritte Spielfilm der deutschen Regisseurin ist eine Mischung aus Science-Fiction, Dystopie und romantischer Komödie mit zwei sensationellen Darbietungen von Dan Stevens und Maren Eggert.
Von Miguel Muñoz Garnica
Mit seiner Eröffnungsszene in einem eleganten Restaurant macht Ich bin dein Mensch deutlich, worum es in dem Film gehen soll: um einen ganz und gar unerwarteten Paartanz. An diesem Punkt hat der Film bereits seine Trumpfkarten ausgespielt, wenn die beiden Hauptdarsteller*innen mit ausdrucksstarker Körperlichkeit agieren, noch bevor ein Wort gesprochen wurde. Dan Stevens (Tom) als perfekter romantischer Verführer und Maren Eggert (Alma) als perfekter Workaholic, der es an der nötigen Zeit und Bereitschaft für die Liebe fehlt. Ihr Tanz zu Beginn stellt ein Duell dar zwischen einem unwiderstehlichen Flirt und kühlem Widerstand, das bald darauf durch einen plötzlichen Glitch ins Wanken gerät. Tom macht eine widernatürlich Halsbewegung und wiederholt stets ein und denselben Satz, der verrät, dass er in der Tat zu perfekt war. Tom entpuppt sich als Roboter mit einem Algorithmus, der auf Almas Persönlichkeit zugeschnitten ist und dafür sorgen soll, dass sie sich unsterblich in ihn verliebt. Alma, eine skeptische Testerin dieses „Produkts“ in der Prüfphase vor seiner Markteinführung.
Ein unerwarteter Tanz
So entspricht die Idee des unerwarteten Tanzes auch dem Genre-Mix von Schraders drittem Spielfilm, der sich mühelos zwischen Science-Fiction, Dystopie und romantischer Komödie bewegt. Letztere gibt den Ton an: Der fantastische Aspekt des Films beschränkt sich auf seine Prämisse – und ganz nebenbei auf eine unvergessliche Szene, in der Maren Eggert auf Hologrammen tanzt – ansonsten setzt der Film ganz auf die Fähigkeiten der beiden Darsteller*innen. Stevens braucht keine Spezialeffekte, um seiner Darstellung des perfekten Mannes eine klar erkennbare Künstlichkeit zu verleihen, welche im Kontrast zu der Mischung aus Undurchsichtigkeit und Bestimmtheit steht, die Eggerts Darbietung so faszinierend anzusehen macht. Ein seltsames Paar, das in jeder Alltagssituation ein enormes Potential entfaltet.
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