Wie konnte es so weit kommen?
Den Klimawandel erklären, ohne dabei zu verzweifeln
Als Klimaaktivist*in bist du sicherlich schon Menschen begegnet, mit denen man nur schwer diskutieren kann. In diesem Artikel zeigen wir dir, mit welchen einfachen Argumenten du den Behauptungen der Klimaleugner*innen entgegentreten kannst.
Von Carmen Huidrobro und Belén Hinojar
Wir stehen vor der Klimakatastrophe. Trotzdem gibt es immer noch Menschen, die dies nicht erkennen, und wenn du schon einmal einem von ihnen begegnet bist, haben sie bestimmt jede deiner Aussagen in Frage gestellt. Uns ist das schon viel zu oft passiert und deshalb haben wir diesen Blogpost geschrieben: Um dir Argumente an die Hand zu geben, mit denen du für jedes Gespräch über das Klima – auch mit den schwierigsten Gesprächspartner*innen – gewappnet bist.
Der Klimawandel ist tatsächlich menschengemacht
„Ich bestreite nicht, dass der Klimawandel existiert. Aber ich bin sicher, dass sich das Klima von allein wieder erholt."Diesen Satz hat der ehemalige US-Präsidenten Donald Trump selbst gesagt. Und ja, unser Planet hat im Laufe der Geschichte natürlich Klimaschwankungen erlebt, die „von alleine“ kamen, aber das bedeutet nicht, dass die, die wir jetzt erleben (die globale Temperatur ist seit 1880 um 1,1ºC gestiegen), auch so eine ist.
Während der Industriellen Revolution haben die Menschen angefangen, fossile Brennstoffe (Kohle, Öl, Erdgas...) zu verbrennen, um Energie zu gewinnen, wodurch die Menge an Gasen, die in die Atmosphäre ausgestoßen wurden, exponentiell anstieg. Diese Gase, wie zum Beispiel CO2, werden als Treibhausgase bezeichnet und es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen ihrer Emission und dem Temperaturanstieg, wie leicht zu beobachten ist, wenn man die beiden folgenden Grafiken miteinander vergleicht:
Wir wissen sehr genau, woher diese Emissionen kommen
Es gibt also keinen Zweifel daran, was gerade geschieht und wie wir an diesem Punkt angelangt sind. Trotz der Umstellung auf erneuerbare Energiequellen (die langsam, aber stetig voranschreitet) hat sich die Energiebasis unseres Wirtschaftsmodells nicht grundlegend verändert, weshalb die Treibhausgasemissionen weiter zunehmen. Gleichzeitig werden Naturräume zerstört, die den Planeten bisher im Gleichgewicht halten, weil sie einen Teil des ausgestoßenen CO2 absorbieren.Wie die Grafik oben zeigt, werden fast drei Viertel der globalen Treibhausgasemissionen durch den Verbrauch von Energie verursacht. Den größten Anteil daran haben der Energieverbrauch in der Industrie, beim Transport von Menschen und Gütern, vor allem im Straßenverkehr, sowie die Energie, die wir in Form von Heizung, Klimaanlagen und Strom für unsere Gebäude verbrauchen. Andererseits belastet die (auf intensiver Landwirtschaft und Viehzucht basierende) Lebensmittelindustrie die Umwelt nicht nur mit Emissionen, wie in der Grafik dargestellt, sondern ist durch ihren großen Landflächenverbrauch auch in hohem Maße für die Zerstörung der Natur verantwortlich (Our World In Data, 2021) . Um die derzeitige Entwicklung umkehren zu können, ist es unabdingbar, diese Sektoren zu reformieren und insgesamt unser Wirtschaftsmodell auf eine nachhaltigere Grundlage zu stellen. Wenn du Lust hast, kannst du hier mehr über diese Branchen lesen.
Es ist Zeit zu handeln!
Viele Menschen, die sehen, wie kompliziert diese Situation ist, lassen sich davon entmutigen und denken, dass es keinen Sinn hat, sich für das Klima zu engagieren. Doch sie irren sich! Umweltaktivismusist sehr wichtig, wenn es darum geht, das Bewusstsein für das Thema zu schärfen und Regierungen zum Handeln zu bewegen. Zum Beispiel, als das Gesetz über den Klimawandel in Spanien verabschiedet wurde: Da haben verschiedene Umweltorganisationen gemeinsam von der Regierung entschlossenere Klimaschutzmaßnahmen gefordert. Mit den Worten der NGO Ecologistas en Acción: „Dieses Gesetz ist ein wichtiger Schritt nach vorn“, aber „die vereinbarten Verpflichtungen sind eindeutig unzureichend“ (Javier Andaluz, Leiter der Abteilung Klima und Energie von Ecologistas en Acción, für EFE Verde).Wir hoffen, dass du mit diesem Artikel für zukünftige Diskussionen gewappnet bist. Wenn du wissen willst, ob die Regierungen genug gegen die Klimakrise tun, dann lies nächste Woche auch den Beitrag von Matilde und Diogo, unseren Kolleg*innen aus Portugal!
Fast sechs Jahre sind vergangen seit dem Pariser Abkommen, mehr als zwei seit Greta Thunberg erstmals für das Klima streikte. Wo stehen wir heute? Was haben Regierungen getan? Sind die Strategien die richtigen oder muss sich viel Grundlegenderes ändern? Von der Wissenschaft über die Idee des Grünen Kapitalismus, bis hin zum Justizsystem und anderen sozialen Kämpfen widmet sich die erste Staffel von Blog, Engage, Act! dem Stand der Dinge in der Klimakrise und fragt, ob die Bewegungen für Klimagerechtigkeit ihren Zielen näherkommen.