Zeitraum: Mai 2024 Projekt: UN CUERPO SIN TALENTO [Ein Körper ohne Talent] Partner: Centro de Cultura Contemporánea Conde Duque der Stadt Madrid
Wir arbeiten schon seit langem eng mit dem Centro de Cultura Contemporánea Conde Duque zusammen. Die Unterstützung des Residenzprogramms von Partnern stellt für uns einen wichtigen Beitrag zur künstlerischen Kreation, zur Bildung, sowie zur Internationalisierung beizutragen.
Platons Protagoras enthält den Mythos von Epimetheus und Prometheus, zwei Brüdern mit unterschiedlichem Schicksal: "der, der zu spät denkt" und "der, der denkt, bevor er handelt". Epimetheus, der unvorsichtigere der beiden, ist für die Verteilung der besonderen Eigenschaften an die Tiere zuständig. Er gibt den Schildkröten Panzer, den Schlangen Gift, den Löwen Reißzähne... Und als er seine Aufgabe beendet hat, stellt er fest, dass er sich verrechnet hat, dass er ein armes Geschöpf vergessen hat: den Menschen, einen wehrlosen Körper, der lediglich das von den Göttern gestohlene Feuer erhält. Ein Körper ohne Talent ist Teil des Bildes, das in diesem Mythos heraufbeschworen wird: ein prekärer Körper, der eine fremde Tugend in Händen hält, das Werkzeug, mit dem er sich der Feindseligkeit der Welt entgegenstellt.
Bislang hat Monte Isla sein Augenmerk auf die Räume gerichtet, in denen man sich befindet, auf den Begriff des "Anderen" und auf Orte ohne menschliche Präsenz. Diese Arbeiten sind in drei Stücken zusammengefasst, die Trilogie über die Landschaft: Allí donde no estamos [Wo wir nicht sind] (Espai Nyam Nyam, 2021), Donde empieza el bosque acaba el pueblo [Wo der Wald beginnt endet das Dorf] (TNT, 2022, ex aequo Preis in der Kategorie Darstellende Kunst des III Premis El Temps de les Arts) und Escuchas del paisaje [Die Landschaft hören] (La Mutant, 2023).
Mit dieser neuen Performance stellt sich Monte Isla die Frage, wie man den Körper auf die Bühne bringen kann: Was passiert, wenn wir diesen Körper betrachten, diesen Körper, den wir teilen, diesen Körper, den wir als Maßeinheit für die Welt benutzen und derdas Bewusstsein abgrenzt, diesen Körper, der unter dem Deckmantel jeglicher sozialer und kultureller Fiktion präsent ist, dieses organische Durcheinander, das als lächerliches und obszönes Bild vor dem Skulptur-Zauber der Toten erscheint?
Diese Künstlerresidenz findet im Rahmen der Zusammenarbeit des Goethe-Instituts Madrid mit den Zentrum für Zeitgenössische Kultur Condeduque statt
Künstlerische Details
Idee und Kreation Monte Isla Regie und Dramaturgie Andrea Pellejero y Adrià Girona Schauspieler Andreu Martínez Lichtdesign Gabriela Bianchi Sounddesign Uriel Ireland und Adrià Girona Bühnendesign und Kostüm Marta Lofi i Monte Isla Technische Leitung Miquel Grima i Marta Lofi Produktion Rut Girona Kommunikation, Verwaltungund Vertrieb Monte Isla Grafik-Design Dall-e
Ensemble in-residence bei Nau Ivanow Ko-Produktion Festival Grec Barcelona, El Canal centre de creació d’Arts escèniques, Festival TNT und Centro Cultural Conde Duque. Mit der Unterstützung von Teatre la Mutant, L’Abri (Schweiz), Teatre Municipal de Girona, Teatre municipal de Lloret, l’Animal a l’esquena, Antic Teatre, Konvent.0, El Galliner, Ajuts Girona Crea, Goethe Institut-Madrid, Institut Ramon Llull und Kulturabteilung der Generalitat
de Catalunya
Die Kreations- und Austauschresidenz wird unterstützt vom National Theater and Concert Hall (Taiwan), dem Förderprogramm Carlota Soldevila desTeatre Lliure, Saison 23/24, und durch das internationale Residenzprogramm der Nau Ivanow