Das gemeinsame Übersetzungsförderungsprogramm von Acción Cultural Española AC/E und dem Goethe-Institut Madrid ermöglicht anlässlich des spanischen Ehrengastauftritts auf der Frankfurter Buchmesse 2022 Residenzen für spanische Schriftsteller*innen und ihre deutschen Übersetzer*innen. Bei den drei für 2022 geplanten Aufenthalten erfolgt die Auswahl der Teilnehmer*innen über eine öffentliche Ausschreibung. Bei dieser Gelegenheit arbeiteten die Übersetzerinnen Franziska Muche, Miriam Denger, Stefanie Gerhold und Pilar Sánchez an der Übersetzung der spanischen Theateranthologie Schattenschwimmer – Neue Theatertexte aus Spanien zusammen mit deren Autor*innen María Velasco, Juan Mayorga, Paco Gámez, Denise Despeyroux, José Manuel Mora und Almudena Ramírez-Pantanella.
Unsere Resident*innen
Stefanie Gerhold
1967 in München geboren, lebt sie mit ihrer Familie in Berlin. Sie schloss ihr Studium der Romanistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München ab und begann ihre Karriere als Übersetzerin spanischer und lateinamerikanischer Literatur, wobei sie sich auf die Übersetzung von Belletristik spezialisierte. Zu den Autor*innen, deren Werke sie ins Deutsche übersetzt hat, gehören Max Aub, Gustavo Martín Garzo, Horacio Castellanos Moya, Manuel de Lope, Eduardo Mendoza, Ramiro Pinilla, Santiago Gamboa, Marcelo Birmajer, Antonio Skármeta und Elsa Osorio. Mit dieser Erfahrung spezialisierte sie sich auf Theaterübersetzungen und widmet sich gleichzeitig dem Schreiben. Heute ist sie die deutsche Übersetzerin von unter anderem Jordi Galceran und Juan Mayorga. Derzeit lehrt sie Theaterübersetzung an den Universitäten Osnabrück und Münster. Zweimal wurde sie für ihre Übersetzungen von Gustavo Martín Garzos El pequeño heredereo und Max Aubs El Labirinto Mágico mit dem Übersetzerpreis der Spanischen Botschaft in Deutschland ausgezeichnet.
Miriam Denger
Die gebürtige Rheinland-Pfälzerin hat eine Ausbildung in Angewandter Theologie absolviert und als Dramaturgin am Theater gearbeitet, wo sie ihre Leidenschaft für das Übersetzen entdeckte, vor allem von Theaterstücken aus Kuba und anderen lateinamerikanischen Ländern. Sie ist an jeder Arbeit auf unterschiedliche Weise beteiligt, mal übersetzt sie einen Text, mal arbeitet sie direkt am Stück, mal untertitelt sie es. Zu ihren jüngsten Arbeiten gehören die Übersetzung und Untertitelung des Stücks La Luna en el Amazonas von Mapa Teatro und die Übersetzung von Los Años (mit Svenja Becker) von Mariano Pensotti; und die Antología de teatro contemporáneo de Latinoamérica y España, Verlag Neofelis, (veröffentlicht im November 2021, mit Franziska Muche Carola Heinrich und Hedda Kage).
Franziska Muche
(1976, Zittau, Deutschland) ist Übersetzerin mit Schwerpunkt Theater. Sie hat einen Abschluss in Sprachen, Wirtschaft und Zivilisation von der Universität Passau, einen Abschluss in Übersetzen und Dolmetschen von der Universität Granada (1996-2001, Doppeldiplom) und eine Ausbildung als Schauspielerin und Dramaturgin am Michael Tschechow Studio in Berlin (2007-2010). Sie übersetzt Stücke spanischsprachiger Autor*innen ins Deutsche und, in Zusammenarbeit mit Pilar Sánchez Molina, vom Deutschen ins Spanische. Sie übersetzte unter anderem Theaterstücke von Jose Manuel Mora, Paco Bezerra, Sergio Blanco, María Velasco und Lola Blasco sowie von Rebekka Kricheldorf, Sibylle Berg und Lutz Hübner.
Sie ist Mitglied der Vereinigung der Theaterübersetzer*nnen von Drama Panorama, www.dramapanorama.com. In Zusammenarbeit mit Carola Heinrich und anderen Mitgliedern des Vereins arbeitet sie an zwei Bänden einer Anthologie zur hispanischen Dramaturgie in den Jahren 2021 und 2022, die sie auch als Herausgeberin zeichnet.
Pilar Sánchez Molina
Sie wurde 1976 in Granada geboren. Hauptberuflich ist sie Redakteurin (Universität Salamanca, 2008-2009), hat aber auch eine Ausbildung als Übersetzerin (Universität Granada, 1996-2000) sowie beeidigte Dolmetscherin (2000). Von 2003 bis 2007 arbeitete sie an der Ständigen Vertretung Spaniens bei der OSZE in Wien. Im Jahr 2008 kehrte sie nach Spanien zurück und arbeitete als Redaktionskoordinatorin (La Fábrica Editorial, 2009-2013), Redakteurin und Lektorin (Ivorypress 2010-2011) und Redaktionsleiterin (Photon Publishing GmbH, 2011-2015). Seit 2017 ist sie als Redakteurin für die pv magazine Group GmbH tätig und betreibt das spanischsprachige Portal pv-magazine.es. Nebenberuflich übersetzt Pilar seit 2013 im Auftrag des Goethe-Instituts Madrid zusammen mit der Übersetzerin Franziska Muche zeitgenössische Theaterstücke aus dem Deutschen ins Spanische.