Gründungsmitglied der Grünen
Auf dem Montjuïc wurde ein Garten nach der deutschen Umweltaktivistin Petra Kelly benannt und auch eine Skulptur erinnert dort an sie. Gleich gegenüber befindet sich dieser Monolith, der Joseph Beuys zu Ehren am Tag der Erde 1992 aufgestellt wurde. Auch er engagierte sich für Ökologie und Umwelt und war - wie Petra Kelly - 1979 Gründungsmitglied der Partei „Die Grünen“.
DER KÜNSTLER
Joseph Beuys wurde am 12. Mai 1921 in Krefeld geboren und starb am 23. Januar 1986 in Düsseldorf.
Kunst hatte in seinen Augen nicht mehr so viel mit können zu tun sondern mit erschaffen. "Jeder Mensch ist ein Künstler!" Mit diesem berühmten Satz spricht er jeder Person die Fähigkeit zu, in einem schöpferischen Akt sich selbst und die Welt zu verändern. Kunst sind nicht mehr einzelne schöne Werke, die man ins Museum oder ins Wohnzimmer hängt, sondern sie offenbart sich in Happenings, Gesprächen, Installationen, die das Gewohnte kritisch betrachten und politische und wirtschaftliche Systeme hinterfragen wollen. Von den einen als bedeutendster Aktionskünstler des 20. Jahrhunderts gefeiert, von den anderen als „Scharlatan“ beschimpft, wer er wirklich war, sollte jeder für sich selbst zu beantworten versuchen.
DER schmerzraum
Gelegenheit bietet sich dafür nach einem schönen Spaziergang von etwa einer halben Stunde, der dich vom Petra-Kelly-Garten am Palau National und an den Fontänen vorbei zum CaixaForum führt. Dort kannst du Beuys’ Kunstwerk
Hinter dem Knochen wird gezählt - Schmerzraum besichtigen.
Ein
Raum, völlig ausgekleidet mit Bleiplatten, die jedes Geräusch fast bis zur absoluten Stille eindämmen. Von der Decke hängt eine Glühbirne, ihr Schein wird von den schweren Bleiplatten verschluckt und erlaubt nur ein diffuses Zwielicht. Zwei Silberringe an der Decke des Raumes bilden den einzigen Kontrast und geben dieser bleiernen Zelle ein wenig Leichtigkeit, Schimmer und Bewegung. Alles andere wirkt bedrohlich. Beuys’ Kunstwerk
Hinter dem Knochen wird gezählt - Schmerzraum möchte man sofort wieder verlassen, kaum hat man den Raum betreten.
Die seit 2002 permanente Installation im CaixaForum ist seit einigen Jahren nur noch von außen zu betrachten, zu viele Besucher hinterließen ihre Spuren und Kratzer in dem Blei. Der Künstler hätte das vielleicht gewollt, waren doch die Reaktionen der Betrachter*innen Teil seiner Kunstwerke! Jeder Kratzer ein Aufschrei, ein Protest gegen Folter und Schmerz.
Hier findest du Dokumentationen,
Kunstausstellungen,
Filme und Beiträge anlässlich seines
100. Geburtstags.
Quellen:
CaixaForum,
Deutsche Welle
© Text: Ulrike Fiedler