Debatte
Erziehung zur Moral – aber wie?

KANT: Erziehung zur Freiheit
KANT: Erziehung zur Freiheit |

Debattenreihe zur Feier des 300. Geburtstags von Immanuel Kant

Ateneu Barcelonès

Obwohl der Mensch „zum Guten erzogen werden“ muss, ist der, „welcher ihn erziehen soll … wieder ein Mensch.“ (Kant, Anthropologie in pragmatischer Hinsicht, 1798) Entgegen verbreiteten Vorstellungen hat Kant realistische Auffassungen darüber, dass Erziehung zur Moral schwer ist – und dass sie auf Predigen verzichten sollte und besser von einer klugen Menschenkenntnis ausgehen muss. Was bedeutet dies für heute? Mit welchen Zielen und Methoden können Erzieherinnen und Erzieher lehren, moralisch zu handeln und moralische Haltungen fest in uns zu verankern? Wie realistisch sind Kants Ziele?
Diese Fragen bilden die Grundlage für die zweite Debatte über Kant und die Erziehung zur Freiheit, die von der politischen Philosophin Serena Olsaretti von der Universitat Pompeu Fabra moderiert wird. Die Professorin für angewandte Philosophie an der Universität Tübingen und ehemalige Staatssekretärin Sabine Döring debattiert mit dem Kantspezialisten der Universität von Bristol, Dr. Martin Sticker.

Foto Sabine Döring

Sabine Döring ist Professorin für Praktische Philosophie an der Universität Tübingen, war bis vor Kurzem Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Döring promovierte 1997 an der Georg-August-Universität Göttingen und habilitierte sich 2005 an der Universität Duisburg-Essen. Sie leitet den Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Tübingen seit 2008 und war Vorstandsmitglied des Werner Reichart Centre for Integrative Neuroscience (CIN). Ihre Forschung konzentriert sich auf die Philosophie der Gefühle und die Theorie der Rationalität, wobei sie betont, dass Emotionen unverzichtbare affektive Bewertungen für rationales Denken sind. Sie erhielt das Opus magnum-Stipendium der VW-Stiftung für ihre Forschung zum politischen Liberalismus und das Buchprojekt „Solidarisch handeln in Freiheit. Eine liberale Theorie des Gemeinwohls“.

Foto Martin Sticker

Historisch gesehen liegt der Hauptfokus von Dr. Martin Sticker, Senior Lecturer in Ethics am Philosophie-Department der University of Bristol, auf Immanuel Kant, obwohl er sich noch nicht entschieden hat, ob er sich selbst als "Kantianer" bezeichnen sollte. Systematisch interessiert er sich für die Frage, was die richtige oder beste moralische Theorie ist. Er konzentriert sich insbesondere auf die kantische Ethik sowie den Konsequentialismus. Besonderes Interesse gilt der Herausarbeitung der Unterschiede zwischen konsequentialistischen und kantischen ethischen Theorien und der Frage, ob verschiedene Arten von ethischen Theorien miteinander vereinbar sind. Zudem beschäftigt er sich mit Pflichten zur Hilfeleistung und der Frage der Überforderung, insbesondere im Kontext globaler Armut und globaler Gerechtigkeit. Nebenbei hat er Interessen in angewandter Ethik, politischer Philosophie, Klimaethik, Hegel, Aristoteles und Aufklärungsphilosophie. Ein Großteil seiner bisherigen Forschung beschäftigte sich mit der Rolle der vorphilosophischen Perspektive für die akademische Philosophie sowie der Rolle, die die Philosophie wiederum für Nicht-Philosophen spielen kann. Er hat diese Themen hauptsächlich aus historischer Perspektive (hauptsächlich Kant) betrachtet.

Foto Serena Olsaretti

Serena Olsaretti charakterisiert sich selbst als politische Philosophin. Sie lehrt an der Universitat Pompeu Fabra in Barcelona und ist als Forschungsprofessorin am ICREA beschäftigt. Vor ihrem Wechsel nach Barcelona war sie Hochschuldozentin an der Universität Cambridge und Fellow am St. John's College. An der Pompeu Fabra ist sie im Fachbereich Rechtswissenschaften tätig und Mitglied der Law & Philosophy Group sowie des Wissenschaftlichen Ausschusses des BIAP - Barcelona Institute for Analytic Philosophy.
Ihre Forschung konzentriert sich auf Theorien der Gerechtigkeit, Ethik der Märkte und Theorien des Wohlbefindens. Seit ihrem Wechsel nach Barcelona beschäftigt sie sich besonders mit Fragen der Gerechtigkeit im Zusammenhang mit der Familie, aber auch mit Themen wie Liberalismus, Verdienst und Egalitarismus. Zwischen 2015 und 2021 leitete sie ein Projekt zum Thema Gerechtigkeit und Familie, das vom ERC finanziert wurde. Derzeit arbeitet sie an einem Buch über elterliche Gerechtigkeit.

Ein großer Dank für die Unterstützung geht an den Freundeskreis Asociación AMIGOS Goethe-Institut España, insbesondere an seine Mitglieder:
BMW España  ·  Deutsche Bank  ·  Haribo España  ·  Monereo Meyer Abogados  ·  Allianz  ·  Schweizer Schule Madrid  ·  Dr. Frühbeck abogados  ·  Trumpf  ·  i-bau arquitectos  ·  Lime xl  ·  Deutsche Schule Madrid  ·  Deutschsprachige Evangelische Gemeinde Madrid  ·  Savitar Consulting, S.L.  ·  Kreis deutschsprachiger Führungskräfte  ·  Verena Batschkus · Silvana Buljan · Barbara Dührkop · Josef Fröhlingsdorf · Francisco Lozano Winterhalder · Carsten Moser

Details

Ateneu Barcelonès

Carrer de la Canuda, 6
08002 Barcelona

Sprache: Englisch mit Simultanübersetzung
Preis: Eintritt frei


Diese Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe KANT: Erziehung zur Freiheit.