Gespräch
Autoritäre Dynamiken in unsicheren Zeiten

Autoritäre Dynamiken in unsicheren Zeiten | Oliver Decker
© Berlin Science Week

Die Gefährdung des demokratischen Zusammenlebens in Deutschland und Europa | mit Oliver Decker und José A. Zamora

Goethe-Institut Madrid

In Zusammenarbeit mit dem Forschungsprojekt Constelaciones del autoritarismo (dt. Konstellationen des Autoritarismus) des Instituts für Philosophie des CSIC (Consejo Superior de Investigaciones Cientíticas, Oberster spanischer Wissenschaftsrat) und Unterstützung der Deutschen Botschaft Madrid findet ein Gespräch mit Professor Oliver Decker über das Phänomen des Autoritarismus und seine heutige gesellschaftliche und politische Bedeutung statt. Das Gespräch begleitet José A. Zamora (Institut für Philosophie-CSIC).

Tiefgreifende Krisenmomente bilden oftmals einen Nährboden für das Aufleben autoritärer Bewegungen und die öffentliche Debatte darüber. Wie ist es möglich, dass der fremdenfeindliche Nationalismus an Stärke gewinnt? Wie erklärt sich der weit verbreitete Chauvinismus, der den Diskursen über nationale Größe und deren imaginäre Priorität zugrunde liegt? Wie ist es möglich, dass antisemitische Tendenzen existieren, und anstatt massive Ablehnung und Empörung, vielmehr beschämende Komplizenschaft hervorruft? Was nährt die Dynamik der Entmenschlichung und der institutionellen oder faktischen Verweigerung von Rechten für diejenigen, die als Fremde, Ausländer oder Andersartige stigmatisiert werden? Warum liebäugelt Europa wieder mit rechtsextremen Diskursen und Politikern und verleiht deren Parolen und Versprechen Glaubwürdigkeit?
 

Oliver Decker © © SFU-Wien Oliver Decker © SFU-Wien
oliver decker

Direktor des Else-Frenkel-Brunswik-Instituts für Demokratieforschung an der Universität Leipzig | Direktor des Kompetenzzentrums für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung an der Universität Leipzig | Universitätsprofessor für Sozialpsychologie
und interkulturelle Praxis an der Sigmund-Freud-Unviversität Berlin | Co-Leiter des Graduiertenkollegs Rechtspopulismus an der Universität zu Köln und der Universität Leipzig
Verfügt über eine langjährige und tiefgreifende Expertise in der Erforschung des Autoritarismus und hat zahlreiche langjährige Forschungsprojekte zu diesem Phänomen in Deutschland koordiniert. Seit 2002 analysieren Forscher der Universität Leipzig unter seiner Koordination die Entwicklung autoritärer und rechtsextremer Bewegungen in Deutschland, zunächst als Mitte-Studien und seit 2018 als Autoritarismus-Studien. Seine Beiträge sind entscheidend und wegweisend, um die autoritäre Dynamik zu entschlüsseln, die sich europaweit ausbreitet und das demokratische Zusammenleben bedroht.

José A. Zamora © © privat José A. Zamora © privat
JoSÉ A. Zamora

Studium der Philosophie und Erziehungswissenschaften (mit Schwerpunkt Philosophie) an der Universität Granada. Anschließend absolvierte er Forschungsaufenthalte und Promotionsstudien an der Westfälischen-Wilhelms-Universität in Münster, wo er 1995 mit einer Arbeit über das Denken von Th. W. Adorno unter der Leitung von Prof. Johann Baptist Metz den Doktortitel erlangte.
Seit Februar 2021 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie des CSIC in Madrid. Er war Gastprofessor an verschiedenen lateinamerikanischen Universitäten und hat mehrere Postdoc-Forschungsaufenthalte an deutschen Universitäten (Münster und Berlin) absolviert. Seine wichtigsten Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind: Philosophie nach Auschwitz, Kritische Theorie (Th.W. Adorno, W. Benjamin), Politische Theologien der Moderne, Politische Philosophie der Migrationen, Soziales Leiden und Autoritarismus.

Details

Goethe-Institut Madrid

c / Zurbarán, 21
28010 Madrid

Sprache: Deutsch und Spanisch, mit Simultanübersetzung
Preis: Eintritt frei

+34 91 3913954 Rebeca.Castellano@goethe.de

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